Konfessor - 17
kahlrasierten Hinterkopf und Stiernacken Jagangs bildeten sich Falten, als er nickte. »Eure ist auch nicht schlecht, allerdings musste sie sich noch nicht gegen einen hochkarätigen Gegner behaupten. Es wird für meine Männer ein Leichtes sein, sie zu schlagen. Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.«
Kommandant Karg verschränkte die Arme und verfolgte eine Weile das Spielgeschehen. Die Menge kreischte vor Erregung, als eine Gruppe von Spielern vorüberrannte, nur um enttäuscht aufzuheulen, als es ihr offenbar nicht gelang, den angestrebten Treffer zu erzielen. Karg wandte sich erneut dem Kaiser zu.
»Gewinnen sie aber doch gegen Eure Mannschaf-« »Falls sie es tun«, fiel Jagang ihm ins Wort. Lächelnd senkte Karg den Kopf. »Falls sie es tun, wäre das für einen bescheidenen Herausforderer wie mich ein beachtlicher Erfolg.«
Jagang betrachtete seinen Kommandanten mit gut gelauntem Argwohn.
»Ein beachtlicher Erfolg, der eine ebensolche Belohnung verdient hätte?«
Karg wies auf die Spieler auf dem Feld. »Nun, Exzellenz, sollte meine Mannschaft gewinnen, bekäme jeder von ihnen eine Belohnung - eine Frau seiner Wahl.« Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und zuckte die Achseln. »Da scheint es nur gerecht, wenn ich, als derjenige, der sie alle handverlesen und zu einer solch starken Mannschaft geformt hat, eine ähnliche Belohnung erhielte.«
Jagangs tiefes, amüsiertes Lachen war so von Lüsternheit erfüllt, dass Kahlan ein eiskalter Schauder überlief. »Vermutlich habt Ihr recht. Nennt sie mir, und Ihr werdet sie im Falle eines Sieges bekommen.«
Karg wippte einen Moment lang auf seinen Fersen, als müsste er über seine Wahl nachdenken.
»Falls meine Mannschaft gewinnt, Exzellenz« - er warf ein verschlagenes Lächeln über seine Schulter - »hätte ich gern Schwester Nicci für mein Bett.«
Niccis kalter Blick hätte Stahl zu schneiden vermocht. Jagangs Amüsiertheit erlosch, als er über seine Schulter zu eben-jener Frau hinüberschaute, der jüngst seine ungeteilte Aufmerksamkeit gegolten hatte.
»Nicci steht nicht zur Verfügung.«
Nickend wandte sich der Kommandant wieder dem Spielgeschehen zu. Nachdem sich der Jubel für den nächsten Spielabschnitt gelegt hatte, bedachte er Jagang mit einem Seitenblick. »Da Ihr Euch Eures Sieges so gewiss seid, Exzellenz, wäre es tatsächlich nur das mehr oder weniger bedeutungslose Versprechen einer Belohnung, eine im Grunde müßige Wette. Angesichts Eurer Siegesgewissheit werde ich sehr wahrscheinlich gar nicht in ihren Genuss kommen.«
»Dann ist eine solche Wette sinnlos.«
Karg wies auf das Ja’La-Feld. »Ihr seid Euch des Sieges Eurer Mannschaft gewiss, habe ich recht, Exzellenz? Oder zweifelt Ihr?« »Also schön, Karg«, gab sich Jagang schließlich geschlagen. »Wenn Ihr gewinnt, gehört sie für eine Weile Euch. Aber nur für eine Weile.« Kommandant Karg verneigte abermals sein Haupt. »Natürlich, Exzellenz. Aber wie wir alle wissen, müsst Ihr eine Niederlage Eurer Mannschaft nicht wirklich fürchten.«
»Nein, das muss ich nicht.« Er richtete seine tiefschwarzen Augen auf Nicci. »Du hast doch nichts gegen meine kleine Wette, Schätzchen, oder?« Sein Grinsen kehrte zurück. »Schließlich ist sie rein hypothetischer Natur, da meine Mannschaft nicht verlieren wird.« Nicci hob eine Braue. »Wie ich Euch schon bei meiner Ankunft sagte, was ich will, zählt ja wohl nicht wirklich, oder?«
Das Lächeln noch immer auf den Lippen, betrachtete er sie einen Moment. Es sah aus, als könne er seine Mordlust angesichts ihrer öffentlichen Unbotmäßigkeit nur mühsam überspielen. Als das Spiel auf dem Platz an Verbissenheit zunahm, begann die Menge ringsum vorwärtszudrängen, um bessere Sicht zu haben. Jagangs Leibwächter reagierten, indem sie die Männer zurückdrängten, um dem Kaiser mehr Raum zu geben und so sicherzustellen, dass sie ihn auch tatsächlich beschützen konnten. Angesichts des humorlosen Vorgehens der Leibwächter zog sich die Menge widerstrebend zurück. Als Jagang und Kommandant Karg vom Geschehen auf dem Feld in Anspruch genommen waren, sah Kahlan sich nach ihren Sonderbewachern um und stellte fest, dass das Spiel auch sie in seinen Bann gezogen hatte. Zoll für Zoll rückten sie vor und reckten die Hälse, um besser sehen zu können. Kahlan schob sich ein Stück näher an Nicci heran. Als die kaiserliche Leibgarde die Menge schließlich unter Aufbietung ihrer vereinten Körperkraft zurückschob,
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