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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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mehr zur Last fielen als die Vorräte und das übrige Gepäck. Es tat ihr in der Seele weh, ihre Freunde wieder in der Gewalt dieser bösen Menschen zu sehen. Es war wie ein immer wiederkehrender Albtraum.
    Drüben, auf der anderen Seite des großen Zeltvorraums, sah Jennsen Jagang hinter einer massigen Tafel sitzen und eine Mahlzeit zu sich nehmen. Dutzende von Kerzen an beiden Enden des Tisches ließen diesen Teil des Raumes wie ein Sanktuarium mit Altar erscheinen. Hinter dem Rücken des Kaisers stand wartend eine Reihe von Sklaven an der Zeltrückwand. Die Tafel war mit Speisen überladen, die für ein ganzes Bankett gereicht hätten, obwohl Jagang allein zu speisen schien. Er musterte sie mit seinen schwarzen Augen, als wäre sie ein Fasan, den er für dieses einsame Mahl zu enthaupten, auszunehmen und zu schmoren gedachte. Er hob die Hand und winkte sie mit zwei fettglänzenden Fingern näher. Die dicken Ringe an seinen Fingern und die langen, juwelenbesetzten Ketten um seinen Hals funkelten im Schein der Kerzen.
    Die völlig verängstigten Anson, Owen und Marilee dicht hinter sich, ging Jennsen über die schweren Teppiche und blieb schließlich vor der kaiserlichen Tafel stehen. Die Kerzenleuchter beschienen einen mit Schinken, Geflügel, Rindfleisch und Soßen aller Art überfrachteten Tisch. Nüsse und Früchte waren ebenfalls zu sehen, dazu eine Reihe von Käsesorten.
    Ohne den Blick seiner entsetzlichen Augen von ihr abzuwenden, löste er mit den Fingern einer Hand das Brustfleisch eines kleinen, geschmorten Vogels aus. Dann riss er, in der anderen Hand einen silbernen Pokal, mit den Zähnen ein großes Stück ab und spülte es mit Rotwein hinunter. Dass es Rotwein war, wusste sie, weil ihm ein beträchtlicher Teil aus den Mundwinkeln rann und auf seine ärmellose Lammwollweste tropfte. »Sieh einer an«, sagte er und stellte seinen Pokal geräuschvoll auf den Tisch, »wenn das nicht Richard Rahls kleine Schwester ist, die uns wieder mal mit einem Besuch beehrt.«
    Das letzte Mal hatte sie zusammen mit Sebastian an der kaiserlichen Tafel gesessen. Damals war sie Gast gewesen und hatte nicht gewusst, dass sie nur benutzt wurde. Seitdem war sie erheblich erwachsener geworden. »Hungrig, Schätzchen?« Jennsen war völlig ausgehungert. »Nein«, log sie. Jagang lächelte. »Ich muss kein Traumwandler sein, um zu wissen, dass du lügst.« Als er mit seiner mächtigen Faust auf die Tafel schlug, zuckte sie zusammen. Teller hüpften, Flaschen stürzten um, ein Pokal leerte sich. Den dreien hinter ihrem Rücken entfuhr ein erschrockenes Stöhnen. Jagang sprang auf. »Und ich mag es nicht, wenn man mich anlügt!« Sein plötzlicher Zornesausbruch ließ ihr die Angst in die Glieder fahren. Die Adern an seiner Stirn traten hervor, und sein ganzes Gesicht verfärbte sich tiefrot. Schon glaubte sie, er würde sie auf der Stelle erschlagen.
    Doch bevor ihn seine Wut zu irgendwas verleiten konnte, zerteilte ein Lichtbalken den Raum, und zwei Frauen traten in gebückter Haltung durch die Öffnung ins Zeltinnere. Der schwere Wollvorhang vor dem Eingang fiel zurück an seinen Platz, und alles versank erneut in Düsterkeit.
    Jagang richtete seine Aufmerksamkeit von Jennsen auf die beiden Frauen. »Ulicia, Armina, gibt es Neuigkeiten von Nicci?« Die beiden, von der Frage offensichtlich überrumpelt, wechselten kurz einen Blick.
    »Antworte mir, Armina! Nach Spielereien steht mir nicht der Sinn!« »Nein, Exzellenz, es gibt keine Nachrichten von Nicci.« Sie räusperte sich. »Wenn die Frage gestattet ist, Euer Exzellenz, habt Ihr Grund zu der Annahme, dass sie noch lebt?«
    Jagang wurde sichtlich beherrschter. »Allerdings.« Er ließ sich in seinen kunstvoll verzierten Sessel sinken. »Sie ist mir im Traum erschienen.« »Aber die Verbindung zum Rada’Han ist abgebrochen. Und ohne Hilfe kann sie ihn unmöglich abgenommen haben. Vielleicht waren es tatsächlich nur Träume.«
    »Sie lebt!«
    Schwester Ulicia verneigte kurz ihren Kopf. »Selbstverständlich, Exzellenz. In diesen Dingen seid Ihr kundiger als ich.«
    Er rieb sich mit den Fingerspitzen über die Stirn. »Ich habe in der letzten Zeit nicht gut geschlafen. Ich bin es leid, an diesem elenden Ort festzusitzen und darauf zu warten, dass es vorangeht. Ich sollte die Männer, die an der Rampe arbeiten, für ihre Saumseligkeit auspeitschen lassen. Ich hatte angenommen, die Hinrichtungen im Anschluss an die Tumulte hätten sie bei ihrer Arbeit zu ein wenig mehr Hingabe

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