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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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beschaffen ich mich bereit erklärt hatte.« Damit zog sie einen Gegenstand hervor, den sie unter dem Arm getragen hatte. Jennsen hatte ihn gar nicht bemerkt, denn er war von einer Schwärze, die es nahezu unmöglich machte, ihn im trüben Licht des Zeltes zu erkennen, erst recht nicht vor dem Hintergrund des schwarzen Kleides.
    Noch während er den schwarzen Gegenstand anstarrte, den sie ihm zeigte, begann sich seine Laune aufzuhellen. Jagangs Augen waren schwarz, und ebenso Sechs’ Kleid; und auch eine mondlose Nacht um Mitternacht in einer Höhle mitten in einem dichten Wald war schwarz, doch keines dieser Dinge ließ sich mit dem Schwarz jenes Gegenstandes vergleichen, den die Frau in Händen hielt. Er war schwärzer als alles, was Jennsen je gesehen hatte. Dies, so ihr erster Gedanke, musste die Schwärze sein, die einen nach dem Tod umfing. Jagang starrte ihn an, die Augen entzückt aufgerissen, während sich allmählich ein Lächeln über seine Züge breitete. »Das dritte Kästchen …« Sechs schien seine auf einmal prächtige Laune nicht zu teilen. »Ich habe meinen Teil des Handels erfüllt.«
    »Das habt Ihr«, bestätigte er, während er ihr das Kästchen ehrfurchtsvoll aus den Händen nahm.
    Schließlich stellte er das tiefschwarze Kästchen auf einer Kiste ab. »Und die anderen Dinge?«, fragte er über seine Schulter. »Ich habe ihre Streitkräfte attackiert und sie versprengt, ihre Patrouillen ausgeschaltet, wann immer ich ihnen begegnet bin. Ich habe Wege für die Nachschubzüge erkundet und dafür gesorgt, dass sie ungehindert passieren konnten.«
    »Ja, sie sind durchgekommen - und das keinesfalls zu früh.« »Es wäre bei weitem besser, die Sache einfach zu beenden«, erklärte sie. »Habt Ihr schon die korrekte Abschrift des Buches der gezählten Schatten gefunden?«
    »Nein.« Ein Feixen ging über sein Gesicht. »Allerdings glaube ich, das Original zu haben.«
    Sie betrachtete ihn lange, so als wollte sie den Wahrheitsgehalt seiner Worte abwägen. Vielleicht überlegte sie auch nur, ob er betrunken war. »Ihr glaubt, Ihr hättet das Original gefunden?« Ein freudloses Grinsen spielte über ihre schmalen Lippen. »Warum bedient Ihr Euch nicht einfach Eurer Konfessorin?«
    »Es hat hier … ein paar Schwierigkeiten gegeben. Sie konnte fliehen.« Was immer Sechs in diesem Moment dachte, auf ihren hageren Zügen ließ sie es sich nicht anmerken. »Nun, sie war für Euch ohnehin nur von begrenztem Nutzen.«
    Jagangs Miene verfinsterte sich. »Begrenzt oder nicht, ich habe Pläne mit ihr. Was meint Ihr, könntet Ihr sie finden und sie zu mir schaffen? Es soll nicht Euer Schaden sein.«
    Sechs zuckte die Achseln. »Wenn es Euer Wunsch ist. Lasst mich einen Blick auf das Buch werfen.«
    Jagang trat an einen Schrank und zog eine Lade auf, holte das Buch heraus und reichte es ihr. Sechs hielt es eine Weile zwischen ihren flachen Handtellern.
    »Und nun zeigt mir die anderen.«
    Er trat zu einer anderen Lade und entnahm ihr drei weitere Bücher, alle offenbar von der gleichen Größe. Er legte sie nebeneinander auf die Marmorplatte eines Tisches und stellte eine Öllampe daneben.
    Mit verschränkten Armen schwebte Sechs heran und betrachtete die Bücher eines nach dem anderen. Auf eines legte sie die Spitzen ihrer langen, schmalen Finger. Dann ging ihre Hand weiter zum nächsten, auf dem sie kurz verweilte, ehe sie zum dritten weiterging. Sie wies auf die auf dem Tisch liegenden Bücher. »Diese drei kamen später.« Dann zog sie das Original, das er ihr ausgehändigt hatte, unter dem Arm hervor und legte es nach kurzem Fuchteln auf die anderen drei. »Dies hier war zuerst da.«
    »Zuerst da - es ist also das Original? Seid Ihr dessen wirklich sicher?« »Ich gehe keine unsinnigen Risiken ein. Wäre es eine fehlerhafte Abschrift, und würden Eure Schwestern deswegen das falsche Kästchen öffnen, würde ich alles verlieren, auf das ich hingearbeitet habe. Und angesichts meiner Mittäterschaft sogar mein Leben.« »Das beantwortet noch immer nicht meine Frage.« Achselzucken. »Ich bin eine Hexe, ich verfüge über Talente. Dies ist das Original. Benutzt es, öffnet das korrekte Kästchen, und Eure Alb träume werden ein Ende haben.«
    Einen Moment lang wurde Jagangs Blick starr. Er schien über die Erwähnung seiner Albträume gar nicht glücklich, zu guter Letzt aber ging ein Lächeln über sein Gesicht. »Schafft mir die Konfessorin her.« Sechs setzte ein tödliches Lächeln auf. »Ihr bereitet

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