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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wie beim Kampf mit der Klinge führte seine Hand: Er vernichtete und schuf, alles in ein und demselben Augenblick.
    Als er schließlich merkte, dass jedes Symbol gezeichnet, jede Bannform vervollständigt, jedes Element verbunden war, richtete er sich auf. Sein Blick schweifte über den Zauberersand, und zu guter Letzt wurde ihm das volle Ausmaß des ihm bevorstehenden Grauens klar.
    Er sah sich im Garten des Lebens um, denn bevor er der Welt der Toten entgegentrat, wollte er noch einmal den Anblick von Schönheit in sich aufnehmen.
    Schließlich schlug er die Beine übereinander und legte seine Hände mit den Handflächen nach oben auf seine Knie. Seine Augen schlossen sich. Sein Atem wurde tiefer. Dies war die letzte Gelegenheit, es noch abzubrechen. Schon im nächsten Moment würde es zu spät sein, den Lauf der Dinge noch zu ändern.
    Richard hob den Kopf und schlug die Augen auf. Dann sagte er leise auf Hoch-D’Haran: »Komm zu mir.« Es entstand ein Augenblick vollkommener Stille, in dem er nur das leise Zischen der Fackeln rings um den Kreis aus Zauberersand hörte. Dann ließ ein klagendes Gebrüll die Luft erbeben. Der Boden zitterte. In der Mitte des funkelnden weißen Sandes, aus dem Zentrum der Bannformen, begann sich, weißem Rauch gleich, eine weiße Gestalt zu erheben. Während sie sich allmählich über dem Sand erhob, kreiste sie in taumelnden Wirbeln und Strudeln um sich selbst, so als zöge sie sich aus den Bannen selbst nach oben. Und während sie immer höher stieg, riss der Zauberersand unter ihr auf und erlaubte der Schwärze des Todes, eine Leere in der Welt des Lebens zu erzeugen. Richard beobachtete, wie das weiße Etwas aus dieser Leere in die Höhe stieg, und die Umrisse einer in fließende weiße Gewänder gehüllten Gestalt entstanden. Die Gestalt breitete die Arme aus, wie sich eine Blume der Welt aus Licht und Leben öffnet, bis die hauchzarten Gewänder in fließendem Faltenwurf von ihren ausgebreiteten Armen hingen. Scheinbar schwerelos schwebte sie über der schwarzen Leere im weißen Sand.
    Richard erhob sich vor ihr.
    »Danke, dass Ihr gekommen seid, Denna.« Ein wunderschönes, strahlendes, gleichwohl von Sehnsucht und Traurigkeit erfülltes Lächeln ging über ihr Gesicht.
    Während er die Seele betrachtete, streckte diese die Hand aus und berührte seine Wange. Noch nie hatte er eine Berührung von solcher Zartheit gespürt. Er wusste augenblicklich, bei ihr war er in Sicherheit … sofern man in der Welt der Toten überhaupt sicher sein konnte.
    Voller Staunen beobachtete Nicci aus dem Schatten der Bäume, wo Richard sie zu warten gebeten hatte, wie er vor der ein sanftes Licht verströmenden Gestalt stand, die nicht von dieser Welt war. Sie war ein Geschöpf von bestechender Schönheit, eine Seele von stiller Reinheit und Würde.
    Nicci spürte, wie ihr angesichts des Umstandes, dass sie tatsächlich eine der Gütigen Seelen vor sich stehen sah, die Tränen über die Wangen liefen. Zugleich erfüllte sie die Vorstellung, wohin diese Seele ihn gleich entführen würde, mit einer Mischung aus Freude und Entsetzen. Als ihm die schimmernde, weiß gewandete Gestalt beschützend einen Arm um die Schultern legte und ihn dadurch von der Welt des Lebens abschirmte, trat Nicci einen Schritt nach vorn in den Schein der Fackeln. Mit schweißnasser Stirn verfolgte sie, wie die hauchzarte Lichtgestalt mit ihrem Mündel rotierend in der Dunkelheit verschwand. »Eine sichere Reise, mein Freund«, murmelte sie leise. »Eine sichere Reise.«
    Und dann, ehe sich die Öffnung wieder vollständig schloss und der weiße Zauberersand seinen unversehrten Zustand wiederhergestellt hatte, bildete sich in der Luft darüber eine dunkle Gestalt, die in einen engen Trichter gesogen wurde und ihnen hinab in das Dunkel folgte. Die Bestie, von Richards Gebrauch der Gabe angelockt, war im Begriff, ihn in ihr Reich zu verfolgen.

54
    Kahlan legte einen weiteren Zweig ins Feuer. Funken stoben in die spätabendliche Luft, so als könnten sie es kaum erwarten, den schwindenden dunkelorangefarbenen Resten von Helligkeit hinterherzuja-gen, die durch die kahlen Äste am Himmel im Westen eben noch zu erkennen waren. Sie hielt die Hände wärmend an die auflodernden Flammen und rieb sich dann fröstelnd die Arme. Es würde eine kalte Nacht werden.
    Wegen der spärlichen Ausrüstung besaßen sie jeder nur eine Decke. Wenigstens hatte sie noch ihren Umhang. Der kalte Boden würde ihnen eine unbequeme Nacht mit wenig

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