Konfessor - 17
gescheckten Flur, der an der Reihe von Bibliothekssälen vorbeiführt? Mit den Sitznischen draußen in den Zwischenräumen vor den Zimmern?«
»Genau den meine ich. Ich war gerade dabei, in den Lesesälen nach Rachel zu suchen. Sie blättert gerne in den alten Schriften. Wie Ihr schon sagtet, es muss der Atem der Burg gewesen sein.« »Das Problem ist nur, dass dies einer von mehreren Bereichen ist, wo die Burg normalerweise beim Atmen keinerlei Geräusche macht. Der Flur dort endet in einer Sackgasse, weshalb die Luftbewegungen in andere Bereiche umgelenkt werden, so dass der Luftstrom dort viel zu träge ist, um hörbare Geräusche zu erzeugen.«
»Vielleicht kam es ja von weiter weg, und ich habe mir nur eingebildet, es wäre in diesen Fluren gewesen.«
Zedd stemmte eine Hand auf seine knochige Hüfte und dachte nach. »Es klang also wie eine Art Stöhnen, sagt Ihr?« »Na ja, wenn ich es mir recht überlege, schien es eher ein Knurren zu sein.«
Zedd legte die Stirn in Falten. »Ein Knurren?« Er schritt über den dicken Teppich, steckte den Kopf zur Tür hinaus und lauschte. »Na ja, nicht wie von einem Tier«, verbesserte sich Rikka. »Eher eine Art rollendes Grollen. Ich sagte ja schon, es hat mich an das Geräusch des Windes erinnert, wenn er durch die Zinnen bläst. Ihr wisst schon, so eine Art flatterndes Dröhnen.«
»Also, ich höre nichts«, murmelte Zedd.
Rikka zog ein Gesicht. »Na, hier unten ist das auch schlecht möglich.«
Nicci trat zu ihnen an die Tür. »Und wieso spüre ich dann dieses leise Vibrieren in meiner Brust?«
Zedd starrte sie einen Moment lang an. »Vielleicht hat es etwas mit der Zauberei um das Kästchen hier zu tun?«
Sie zuckte die Achseln. »Ich nehme an, das wäre möglich. Mit einigen der Elemente hatte ich mich noch nie zuvor beschäftigt, vieles war völlig neu. Unmöglich zu sagen, welche Nebeneffekte sich dabei ergeben haben können.«
»Wisst Ihr noch, wie Friedrich aus Versehen dieses Warnzeichen ausgelöst hat?«, fragte er Rikka. Sie nickte. »Klang es vielleicht in etwa so?«
Rikka schüttelte entschieden den Kopf. »Nur, wenn man es unter Wasser gesetzt hätte.«
»Diese Warnzeichen bestehen aus entworfener Magie.« Zedd rieb sich nachdenklich das Kinn. »Man kann sie nicht unter Wasser setzen.« Caras Strafer wirbelte in ihre Hand. »Genug geredet.« Sie zwängte sich zwischen den beiden hindurch und trat durch die Tür. »Ich sage, wir gehen nachsehen.«
Zedd und Rikka schlossen sich ihr an, nicht aber Nicci. Stattdessen wies sie auf das Kästchen der Ordnung, das inmitten des leuchtenden Lichtgeflechts auf dem Tisch stand. »Ich sollte besser in der Nähe bleiben.«
Sie musste nicht nur das Kästchen bewachen, sondern auch weiter Das Buch des Lebens sowie einige andere Folianten studieren, denn noch immer gab es einige Teile der Ordnungstheorie, die sich ihr nicht vollkommen erschlossen hatten. Es gab eine Reihe ungeklärter Fragen, die ihr keine Ruhe ließen. Wenn sie die Absicht hatte, Richard irgendwann eine Hilfe zu sein, musste sie eine Antwort auf sie finden. Am meisten Sorge bereitete ihr ein zentraler Punkt der Ordnungstheorie sowie das Opfer der Feuerkettenreaktion selbst - Kahlan. Sie musste das Wesen der Erfordernisse für auf Primärgrundlagen basierenden Verbindungen besser verstehen, und sie musste begreifen, wie diese Grundlagen begründet wurden. Was ihr Sorgen machte, waren die Beschränkungen auf vorherbestimmte Verfahren - der Umstand, dass sie für die Neuschaffung von Erinnerung eines sterilen Feldes bedurften. Außerdem musste sie mehr über die genauen Bedingungen in Erfahrung bringen, unter denen diese Kräfte angewandt werden mussten. Im Mittelpunkt all dessen stand jedoch die Anforderung eines sterilen Feldes. Sie musste das genaue Wesen des für die Macht der Ordnung erforderlichen sterilen Feldes verstehen, und, weit wichtiger, den Grund, weshalb die Ordnungsverfahren seiner bedurften. »Ich habe alle Schilde aktiviert«, erklärte Zedd ihr. »Die Eingänge zur Burg sind versiegelt. Wäre irgendjemand unbefugt eingedrungen, würden im ganzen Gebäude die Warnzeichen losschrillen, und wir müssten uns alle die Ohren zuhalten, bis der Auslöser gefunden wäre.« »Es gibt mit der Gabe Gesegnete, die sich in diesen Dingen auskennen«, gab Nicci zu bedenken.
Zedd musste nicht lange überlegen. »Da ist etwas dran. Angesichts der Geschehnisse und der vielen Dinge, über die wir noch nichts wissen, können wir nicht vorsichtig
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