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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Kräften herumexperimentiert hatte. Das musste es sein - irgendeine Verbindung mit den gefährlichen Dingen, die sie heraufbeschworen hatte.
    Wiederum erschien die Frau, schien völlig unvermittelt aus dem dunklen Abgrund nach oben zu treiben.
    Diesmal konnte sie die strengen, harten Züge ihres Gesichts erkennen. Verblichene blaue Augen hefteten sich auf Nicci, als wäre sie das Einzige auf der Welt. Der bohrende Blick erfüllte sie bis auf den Grund ihrer Seele mit eiskalter Angst. Die Augen der Frau waren so blass, dass sie blicklos wirkten, doch Nicci wusste, dass die Frau sehr wohl sehen konnte, nicht nur in diesem Licht, sondern auch in der dunkelsten Höhle oder unter einem Felsen, wo kein Tageslicht sie je erreichte.
    Das Lächeln der Frau war das boshafteste, das Nicci je gesehen hatte, das Lächeln einer Person, der Angst vollkommen fremd war, und die es genoss, sie auszulösen, einer Frau, die wusste, dass sie alles in der Gewalt hatte. Es war ein Lächeln, das ihr ein langsames Frösteln durch den Körper kriechen ließ.
    Und dann war sie abermals verschwunden. In der Ferne flammte erneut Zedds Magie auf, nur um unmittelbar darauf wieder zu erlöschen.
    Nicci versuchte sich von der Stelle zu rühren, doch die Welt war zu zähflüssig, wie bisweilen in ihren schauderhaften Träumen, in denen alle Anstrengungen, sich zu bewegen, erfolglos blieben. In diesen Träumen versuchte sie vor Jagang wegzulaufen, doch stets war er unmittelbar hinter ihr, die Hand bereits nach ihr ausgestreckt. Wenn er sich dann auf sie stürzte, glich er dem Tod höchstselbst, der nichts als die unvorstellbarsten Grausamkeiten im Sinn hatte. Obwohl sie stets weglaufen wollte, ließen sich ihre Beine einfach nicht schnell genug bewegen.
    Es waren Träume, die sie in einen Zustand panischen Zitterns versetzten, und in denen der Tod so wirklich war, dass sie die Todesangst bereits schmecken konnte.
    Aber dies war kein Traum.
    Japsend versuchte Nicci Luft zu holen, um Zedd etwas zuzurufen, doch beides war jenseits ihrer Fähigkeiten. Sie versuchte ihr Han herbeizurufen, ihre Gabe, vermochte aber keine Verbindung zu ihr herzustellen. Es war, als wäre ihre Gabe unfassbar schnell, sie selbst dagegen unglaublich langsam. Beides war miteinander unvereinbar. Plötzlich war die Frau, mit ihrer Haut von der blassen Farbe frisch Verstorbener, Haar und Kleid schwarz wie die Unterwelt, unmittelbar neben ihr.
    Schwebend löste sich ihr Arm und langte unter dem wirbelnden Kleiderstoff hervor. Das ausgedörrte, fest über ihren Knöcheln spannende Fleisch betonte das darunterliegende Knochengerüst noch. Mit ihren knochendürren Fingern strich sie über die Unterseite von Niccis Kinn, eine Berührung voller Hochmut, eine arrogante Geste des Triumphs.
    Dann lachte sie ein hohles, gurgelndes Unterwasserlachen, das schmerzhaft durch die steinernen Flure der Burg der Zauberer hallte. Nicci war jenseits allen Zweifels klar, was diese Frau wollte, weshalb sie gekommen war. Verzweifelt mühte sie sich, ihre Kraft zu entfesseln, die Frau zu packen, nach ihr zu schlagen, sie irgendwie aufzuhalten, doch sie war wie gelähmt. Ihre Kraft schien so unendlich fern, dass es eine Ewigkeit dauern würde, bis zu ihr durchzudringen. Kaum hatten die Finger Niccis Kinn gestreift, da war die Frau auch schon wieder verschwunden und sanft in schwarze Tiefen zurückgesunken. Das nächste Mal zeigte sie sich an der messingbeschlagenen Tür des Zimmers, in dem sich das Kästchen befand. Sanft umspült von ihrem Kleid, trieb sie hindurch, ohne dass ihre Füße den Boden berührten. Und entschwand erneut aus Niccis Blick. Bei ihrem nächsten Erscheinen befand sie sich genau zwischen dem Zimmer und Nicci.
    Sie hatte das Kästchen der Ordnung unter dem Arm. Und während das entsetzliche Lachen in Niccis Verstand widerhallte, zerschmolz die Welt zu völliger Schwärze.

6
    Rachel hatte keinen Schimmer, wem das Pferd gehörte, und eigentlich war es ihr auch egal. Sie wollte es haben. Die ganze Nacht über war sie gerannt, und nun war sie erschöpft. Sie hatte kein einziges Mal Halt gemacht, um darüber nachzudenken, wovor sie eigentlich weglief, irgendwie schien das nicht wichtig. Was zählte, war, dass sie weiterlief, vorwärtskam. Sie musste sich sputen. Sie musste schneller laufen.
    Sie brauchte das Pferd.
    Sie war sicher, in welche Richtung sie sich halten musste, ohne genau zu wissen, warum. Sie schenkte dieser Frage keine ernstliche Beachtung, es war nichts weiter als eine

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