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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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den Blick starr auf das Treppenhaus gerichtet, aus dem die Fledermäuse hervorgekommen waren, hatte das Gefühl, in einem erwartungsvollen Moment der Stille gefangen zu sein. Sie wartete darauf, endlich wieder aufatmen zu können, wartete auf etwas Unvorstellbares. Mit einem Gefühl aufkommender Panik erkannte sie, dass sie sich nicht von der Stelle rühren konnte.
    Und dann kam ein dunkler Schatten wie ein übler Wind die Stufen herabgefegt und schien doch gleichzeitig bewegungslos in der Luft zu stehen. Es war, als bestünde er aus wirbelnden schwarzen Formen und zerfließenden dunklen Schatten, die einen tiefschwarzen Strudel aus Düsterkeit erzeugten. Seine schwindelerregende Form, die sich ineinander verflechtenden Ströme aus Dunkelheit - alles vermittelte den Eindruck von nicht vorhandener Bewegung.
    Ein Augenzwinkern später war er verschwunden. Mit Nachdruck unternahm Nicci einen neuerlichen Versuch, sich von der Stelle zu bewegen, doch es war, als wäre sie in warmes Wachs gegossen. Sie konnte behutsam Luft holen und sich vorwärtsbewegen, wenn auch nur unvorstellbar langsam. Jeder Zoll erforderte eine immense Kraftanstrengung und schien eine Ewigkeit zu dauern. Die Welt war unglaublich zähflüssig geworden, während gleichzeitig alles allmählich zum Erliegen kam.
    Dann zeigte sich die Gestalt erneut, diesmal im Durchgang unmittelbar hinter den anderen im Gang am Fuß der Treppe, wo sie über dem steinernen Boden in der Luft zu schweben schien. Sie sah aus wie eine unter Wasser dahintreibende Frau in einem fließenden schwarzen Kleid. Trotz ihres wachsenden Entsetzens fand Nicci den exotischen Anblick seltsam faszinierend. Die anderen, die der Eindringling längst passiert hatte, waren beim Emporsteigen der Treppe mitten im Schritt so regungslos erstarrt, als wären sie gemalt. Das drahtige Haar der Frau umspülte träge ihr blutleeres Gesicht. Der lose Stoff ihres schwarzen Kleides wirbelte herum wie in einem Wasserstrudel. Die Frau inmitten dieser wirbelnden Bewegung schien beinahe regungslos.
    Der Anblick ähnelte nichts so sehr wie einer in trübem Wasser treibenden Frau.
    Dann war die Gestalt ein weiteres Mal verschwunden. Nein, nicht im Wasser, erkannte Nicci.
    In der Sliph.
    Genau so hatte sie sich auch gefühlt. Es war dasselbe seltsame, jenseitig schwebende Gefühl des Dahintreibens, unfassbar langsam und doch irrwitzig schnell.
    Plötzlich erschien die Gestalt erneut, näher diesmal. Nicci versuchte zu rufen, brachte aber keinen Ton heraus. Sie versuchte, ihre Arme zu heben, um ein Netz zu wirken, trieb aber zu langsam. Ihr war, als würde das bloße Heben eines Arms den ganzen Tag in Anspruch nehmen.
    Glitzernde Lichtpartikel glommen auf und blinkten zwischen Nicci und den anderen in der Luft - vom Zauberer gewirkte Magie. Sie verfehlte den Eindringling um ein gutes Stück. Auch wenn die kurze Energieentladung wirkungslos verpuffte, so war Nicci doch überrascht, dass Zedd sie überhaupt hatte auslösen können. Sie hatte ungefähr dasselbe versucht, ergebnislos.
    Dunkle Stofffetzen trieben mit fließenden, flatternden Bewegungen durch den Gang. Sich windende Formen und Schatten krümmten sich in kaum merklicher Bewegung. Die Gestalt ging nicht, lief nicht, sie glitt dahin und schien nahezu regungslos inmitten des wehenden Stoffes ihres Kleides zu schweben.
    Dann war sie ein weiteres Mal verschwunden. Nur um einen Lidschlag später wieder aufzutauchen, sehr viel näher jetzt. Die gespenstische Haut spannte straff über einem Gesicht, das aussah, als hätte das Sonnenlicht es nie berührt. Knäuel schwerelosen schwarzen Haars stiegen mit Fetzen des schwarzen Kleides empor. Es war der verstörendste Anblick, den Nicci je gesehen hatte. Ihr war, als würde sie ertrinken. Das Gefühl, nicht schnell genug atmen zu können, ließ Panik in ihr aufsteigen. Doch ihre brennenden Lungen konnten nicht schneller arbeiten als ihr übriger Körper. Als Nicci genauer hinsah, war die Frau verschwunden. Sie gewahrte, dass auch ihre Augen zu langsam arbeiteten. Der Gang war wieder leer. Offenbar vermochte die Einstellung ihrer Augen der Bewegung nicht zu folgen.
    Vielleicht, überlegte Nicci, hatte sie ja eine Art Halluzination, ausgelöst von den von ihr gewirkten Bannen oder der Macht der Ordnung, die sie angezapft hatte. Sie überlegte, ob es sich um eine Nachwirkung der Banne handeln konnte. Vielleicht hatte die Macht der Ordnung höchstselbst sie heimgesucht, um sie zu holen, weil sie mit diesen verbotenen

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