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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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dir über Baraccus’ Hinterlassenschaft sprechen.« »Ja, einen Moment noch.«
    Die Falten auf seiner Stirn furchten sich immer tiefer, während er in dem Buch blätterte. »Die Seiten sind noch immer leer.« Verwirrt blickte er auf. »Zedd, sie sind noch immer leer. Dabei ist die Sperre meiner Gabe aufgehoben worden, dessen bin ich mir absolut sicher. Warum also habe ich noch immer den Eindruck, dass hier nichts steht?« Zedd legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Weil dort eben nichts steht.«
    »Für mich. Aber du kannst es doch lesen.« Er hielt ihm das geöffnete Buch hin. »Was steht hier?«
    »Gar nichts. Abgesehen vom Titel auf dem Einband enthält das Buch keinerlei Schrift.«
    Richard sah den alten Mann verwirrt an. »Was soll das heißen, es enthält keinerlei Schrift? Das kann nicht sein. Es müsste die Geheimnisse der Kraft eines Kriegszauberers enthalten.«
    »Tut es ja«, erwiderte Zedd mit feierlichem Ernst. Richard schien gleichzeitig entmutigt, verärgert und verwirrt. »Das begreife ich nicht.«
    »Zauberer Baraccus hat dir ein Gesetz der Magie hinterlassen.« »Und welches?«
    »Das Gesetz aller Gesetze. Das ungeschriebene Gesetz, jenes Gesetz, das seit Anbeginn der Zeit unausgesprochen ist.« Richard fuhr sich mit dem Fingerkamm durchs Haar. »Für Rätsel haben wir keine Zeit. Was wollte er mir damit mitteilen? Was besagt dieses Gesetz?«
    Zedd zuckte die Achseln. »Das weiß ich nicht. Es wurde nie ausgesprochen, niemals niedergeschrieben.
    Gleichwohl wollte Baraccus dich wissen lassen, dass sich dahinter das Geheimnis zum Gebrauch der Kraft eines Kriegszauberers verbirgt. Und die einzige Möglichkeit, sicherzustellen, dass du verstehst, was er dir mitteilen wollte, war, dir zur Erklärung des ungeschriebenen Gesetzes ein ungeschriebenes Buch zu hinterlassen.«
    »Und was soll ich damit anfangen, wenn ich gar nicht weiß, was drinsteht?«
    »Diese Frage musst du dir selbst stellen, Richard. Wenn du der bist, für den Baraccus dich hielt, wirst du wissen, wie du sein Vermächtnis nutzen kannst. Offenbar hielt er es für außergewöhnlich wichtig und aller Mühen wert, ich würde also vermuten, es ist das, was du brauchst.«
    Richard holte einmal tief Luft, um sich zu sammeln. Kahlan tat er unendlich leid, denn er schien mit seinem Verstand am Ende - und den Tränen nahe.
    »Sieh an, sieh an«, war hinter ihnen eine Stimme zu vernehmen. Alle fuhren herum.
    »Sechs…«, entfuhr es Zedd.
    »Wenn das nicht die Mutter Konfessor ist. Was wird der Kaiser erfreut sein, wenn ich ihm obendrein auch noch den Lord Rahl bringe, schön verschnürt zu einem Bündel.«
    Kahlan sah Zedd, offenbar von starken Schmerzen gepeinigt, die Hände an seinen Kopf pressen, nach hinten torkeln und am Boden zusammenbrechen. Mit einem klirrenden Geräusch zog Richard sein Schwert und wollte schon damit auf die Frau losgehen, als er von unsichtbaren Kräften jäh gestoppt und zurückgedrängt wurde. Sein Schwert schlitterte scheppernd über den Steinfußboden. Mit dürrem Finger zeigte die Frau auf Kahlan. »Das wäre keine gute Idee, Mutter Konfessor. Nicht, dass es mir etwas ausmachte, wenn Ihr Euer eigenes Gehirn bei dem Versuch, meines in Brei zu verwandeln, verschmoren würdet. Nur seid Ihr lebend für mich sehr viel wertvoller.« Kahlan spürte den Schmerz einer unsichtbaren Kraft, die sie ebenso zurückdrängte, wie zuvor Richard. Die einen aller Kraft beraubende Pein ähnelte ein wenig der des Halsrings, nur traf sie sie noch stechender und tiefer in den Ohren. Ihr Kiefergelenk schmerzte so ungeheuer, dass sie gezwungen war, den Mund aufzusperren. Alle fünf krümmten sich vor Schmerzen und pressten sich die Hände auf die Ohren. »Das wird alles ungeheuer erleichtern«, bemerkte Sechs selbstzufrieden, während sie dem leibhaftigen Tod gleich auf sie zuglitt. »Sechs«, herrschte sie eine strenge Stimme von der Tür aus an. Sechs wirbelte herum. Offenbar war ihr die Stimme nicht unbekannt. Der Schmerz in Kahlans Kopf ebbte ein wenig ab, und sie sah, dass auch die anderen sich erholten.
    »Mutter … ?«, stammelte Sechs in gefühlsmäßiger Verwirrung. »Du hast mich enttäuscht, Sechs«, sagte die alte Frau und trat in den Raum. »Uber alle Maßen.«
    Sie war, ganz so wie Sechs, sehr schlank, wenn auch altersgebeugt. Auch stand ihr das schwarze Haar in ganz ähnlicher Manier vom Kopf ab, allerdings war es durchsetzt von weißen Strähnen, und auch ihre blauen Augen hatten schon ein wenig von ihrem Glanz verloren.

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