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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Sechs wich einige Schritte zurück. »Aber ich … ich …« »Was ?«, verlangte die Alte im giftigen Tonfall äußersten Missfallens zu wissen. Sie war eine beherrschende Erscheinung, die sich offenbar vor gar nichts fürchtete, ganz sicher nicht vor Sechs. Geduckt wich Sechs einen weiteren Schritt zurück. »Ich verstehe nicht …«
    Kahlan klappte der Unterkiefer herunter, als sie die gespannte, bleiche Haut an Sechs’ Gesicht und Händen in Bewegung geraten sah, wie wenn sich darunter Blasen bildeten.
    Sechs fing vor Schmerzen an zu schreien, während sie die sich verziehende Haut ihres Gesichts hektisch mit den Händen betastete. »Was willst du, Mutter?!«
    »Das ist recht einfach.« Die alte Frau näherte sich der noch immer ängstlich zurückweichenden Sechs. »Ich will deinen Tod.« Bei diesen Worten verfiel Sechs’ Körper in wilde Zuckungen, während ihre sich zusammenziehende, heftig bewegende Haut sich von den hektisch bewegenden Muskeln und Sehnen zu lösen schien. Unvermittelt packte die Alte die erschlaffte Haut in Sechs’ Nacken, und riss, noch während Sechs in sich zusammensackte, mit aller Kraft daran. Die Haut löste sich fast vollständig in einem Stück von der schwer angeschlagenen Hexe. Sie brach auf dem Steinfußboden zu einer blutigen, unkenntlichen Masse zusammen, die von der Hülle ihres schwarzen Kleides kaum noch zusammengehalten werden konnte. Ein ekelhafter Anblick.
    Die erschlafften Überreste von Sechs’ Haut in der Hand, lächelte die Alte sie an.
    Starr vor Schreck beobachteten sie, wie die alte Frau zu schimmern begann, ihre Erscheinung flimmerte und flackerte. Kahlan starrte verdutzt. Plötzlich war die alte Frau gar nicht mehr alt, sondern jung und schön, mit langem, welligem kastanienbraunem Haar. Ihr bunt schillerndes Kleid, dessen luftige Stoffspitzen wie in einer sanften Brise wehten, vermochte ihren sinnlichen Körper nur unzureichend zu verhüllen.
    »Shota …« Ein breites Grinsen ging über Richards Gesicht. Sie ließ die blutende Haut zu einem unordentlichen Haufen aus den Fingern gleiten, trat dann, ein geziert verführerisches Lächeln im Gesicht, zu ihm hin und legte ihm die andere Hand zärtlich unters Kinn. Kahlan spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss.
    »Was tust du hier, Shota?«, fragte Richard. »Deine Haut retten, offensichtlich.« Ihr Lächeln wurde breiter, als ihr Blick kurz die Überreste in dem schwarzen Kleid streifte. »Was, denke ich, Sechs die ihrige gekostet hat.«
    »Aber … aber ich verstehe nicht.«
    »Sechs hat es ebenso wenig verstanden«, fiel sie ihm ins Wort. »Sie hatte wohl erwartet, ich würde mich mit eingekniffenem Schwanz aus dem Staub machen, zitternd vor Angst, dass sie mich finden könnte, folglich kam der Besuch ihrer Mutter für sie völlig überraschend. So etwas gehört nicht zu ihren ansonsten recht bemerkenswerten Talenten und übersteigt ihr begrenztes Vorstellungsvermögen, denn sie vermag die Bedeutung einer Mutter nicht einzuschätzen, noch kann sie es denen nachempfinden, die es können. Die Kraft und Bedeutung dieser Bande sind ihr ein Rätsel, weshalb sie blind dagegen ist. Schließlich war das Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter von Abscheu und Angst geprägt.« Kahlan spürte, wie ihr Gesicht noch heißer wurde, als sie Shota mit langem, rotlackierten Fingernagel über Richards Hemdbrust streichen sah.
    »Ich mag es nicht, wenn mir jemand etwas wegnimmt, was ich durch harte Arbeit erschaffen habe«, meinte Shota in innig vertrautem Ton zu Richard. »Sie hatte kein Recht auf das, was mir gehört. Auch wenn es mich sehr viel Zeit und Mühe gekostet hat, all ihre Anstrengungen, sich mein Reich mit ihren verräterischen Tentakeln zu greifen, wieder aufzuheben, ich habe es getan.«
    »Ich denke, es hatte auch noch einen anderen Grund, Shota. Ich glaube, Ihr wolltet uns helfen.«
    Shota bestätigte es mit einer knappen Handbewegung und kehrte ihm den Rücken zu. »Die Kästchen sind im Spiel. Sollten die Schwestern der Finsternis sie öffnen, werden zahllose Menschen umkommen, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen. Auch ich werde dem Hüter wie ein Stück Fleisch vorgeworfen werden.«
    Was Richard nur mit einem Nicken bestätigen konnte. Er bückte sich und hob sein Schwert vom Boden auf. Dann hielt er ihr das Heft hin. »Hier.« »Mein Guter, ich habe keinerlei Verwendung für ein Schwert.« Kahlan war unbegreiflich, wie jemand eine so wunderschöne, seidenweiche Stimme haben konnte. Auch war

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