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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sie immer nur mit dem entsetzlichen Bluterguss im Gesicht vor sich sah, ließ sein Blut vor Zorn hochkochen. Con Dar bedeutete »Blutrausch«.

10
    Kahlan hatte den Arm schützend um Julian gelegt, als sie Jagang dicht auf den Fersen folgten. Unter den stumm staunenden Blicken einiger und dem Jubel vieler bahnte sich das kaiserliche Gefolge einen Weg durch das weitläufige Armeelager. Nicht wenige feierten ihn mit rhythmischem Rufen seines Namens und ermunterten ihn zur Führerschaft in ihrem Kampf zur Vernichtung jedweden Widerstandes gegen die Imperiale Ordnung, andere rühmten ihn als »Jagang, den Gerechten«. Und stets sank unfehlbar ihr Mut, dass so viele ihn oder die Bruderschaft der Imperialen Ordnung für die Wahrer der Gerechtigkeit halten konnten. Dankbar für die schützende Geste blickte Julian von Zeit zu Zeit mit ihren vertrauensvollen, kupferfarbenen Augen zu ihr hoch. Was Kahlan ein wenig beschämte, wusste sie doch, dass sie dem Mädchen in Wahrheit kaum Schutz zu bieten vermochte. Eher konnte sie am Ende gar selbst der Anlass dafür sein, dass man ihr ein Leid antat. Es brach ihr schier das Herz, dass die völlig verängstigte Julian ein weiteres Mal Gefangene dieser Rohlinge war. Diese Eindringlinge aus der Alten Welt, die Unschuldigen im Namen eines höheren Zieles größtes Leid zufügten, waren Verräter an der Idee des Guten. Sie waren zu aufrichtigem Mitgefühl gar nicht fähig, da sie das Gute nicht zu würdigen wussten, sich vielmehr darüber lustig machten. Ihr Tun war nicht vom Streben nach Werten, sondern von quälender Missgunst bestimmt.
    Kahlans einzige echte Genugtuung seit ihrer Gefangennahme durch Jagang war, dass sie für Julian eine Fluchtmöglichkeit hatte bieten können, doch die war nun ebenfalls dahin. Auf dem Marsch durch das Lager schlang Julian ihren Arm fest um Kahlans Hüfte und krallte ihre Hand fest in deren Hemd. Es war nicht zu übersehen, dass ihre Furcht, trotz des üblen Wesens der Soldaten ringsumher, eher Jagangs Leibwache galt. Männer wie diese hatten sie verfolgt und schließlich aufgespürt. Eine Zeitlang hatte sie ihnen entwischen können, doch obwohl sie in den verlassenen Ruinen der alten Stadt Caska über hervorragende Ortskenntnisse verfügte, war sie immer noch ein Kind und einer von solch erfahrenen und zu allem entschlossenen Soldaten durchgeführten Hetzjagd nicht gewachsen. Nun war sie abermals eine Gefangene in diesem schier endlosen Armeelager, und es bestand so gut wie keine Hoffnung, sie noch einmal aus der Gewalt der Imperialen Ordnung zu befreien. Während sie auf ihrem verschlungenen Pfad durch das chaotische Durcheinander aus Zelten, Wagen und Bergen von Ausrüstungsgegenständen und Vorräten durch Morast und Abfall stapften, bog Kahlan Julians Gesicht nach oben und sah, dass wenigstens ihre grobe Risswunde zu bluten aufgehört hatte, die ihr Jagang mit einem seiner auf seinen Raubzügen erbeuteten Ringe zugefügt hatte. Wenn das nur ihre größte Sorge wäre. Als Reaktion auf ihr tapferes Lächeln strich Kahlan ihr beruhigend mit der Hand über den Kopf.
    Einen Moment lang hatte sich Jagang einigermaßen erfreut gezeigt, die Kleine wiederzuhaben, die es gewagt hatte, ihm zu entwischen -gab es ihm doch ein weiteres Mittel in die Hand, Kahlan zu quälen und zu unterdrücken; weit mehr aber interessierte ihn die Entdeckung unten in der Grube. Kahlan wurde das Gefühl nicht los, dass er über das, was dort verschüttet lag, mehr wusste, als er sich nach außen hin anmerken ließ. Nicht zuletzt, weil er weit weniger überrascht gewesen war, als man hätte erwarten können, und den Fund wie selbstverständlich hingenommen hatte.
    Er ließ den Bereich absperren und von regulären Truppen säubern, dann erteilte er den Offizieren strikte Anweisung, ihn augenblicklich aufzusuchen, sobald das Mauerwerk durchbrochen und man ins Innere dieses so tief unter der Azrith-Ebene eingegrabenen Gebildes vorgedrungen wäre. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass jedem unmissverständlich klar war, wie er den Fund behandelt wissen wollte, und alle vor Ort mit größtmöglichem Einsatz auf dieses Ziel hinzuarbeiten hatten, hatte sich sein Interesse rasch wieder auf das Turnier gerichtet, dessen Eröffnungspartien er wenigstens teilweise verfolgen wollte. Er konnte es kaum erwarten, einige der mit seiner Mannschaft konkurrierenden Teams in Augenschein zu nehmen. Es war nicht das erste Mal, dass er Kahlan zwang, ihn zum Ja’La zu begleiten, und auch diesmal

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