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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Speisesaal treffen werden.«
    Nicci nickte. »Klingt, als wäre das eine gute Idee.« »Bis dahin«, hakte Nathan ungeduldig nach, »was gibt es für Neuigkeiten?«
    Nicci war von ihrer Reise in der Sliph noch immer etwas orientierungslos. Es war ein verstörendes Erlebnis, bei dem Zeit jegliche Bedeutung zu verlieren schien. Außerdem trug der Palast des Volkes selbst zu ihrem Unbehagen bei, da das gesamte Gebäude unter einem Bann stand, der die Kräfte des Lord Rahl stärkte, die eines jeden anderen mit der Gabe Gesegneten jedoch gleichzeitig schwächte. Ein Gefühl, an das sich Nicci noch immer nicht gewöhnt hatte und das sie angespannt und leicht benommen machte.
    Zudem weckte eine Reise in der Sliph Erinnerungen an Richard, aber das galt vermutlich auch für alles andere. Die Sorge um ihn hatte offenbar ihre Nerven blankgelegt.
    Es dauerte einen Moment, bis sie ihre Gedanken an Richard mühsam beiseitegeschoben hatte und sich auf die Frage konzentrieren konnte. So unwahrscheinlich es schien: Dieser Mann und nicht Richard war jetzt Lord Rahl. Und neben ihm stand Ann, die ehemalige Prälatin und seine einstige Gefängniswärterin, und harrte der Antwort auf seine Frage. »Ich fürchte, keine sonderlich guten«, gestand Nicci.
    »Ihr meint, Richard betreffend?«, fragte Ann.
    Nicci schüttelte den Kopf. »Von ihm haben wir noch gar nichts gehört.« Nathans tief zerfurchte Stirn bekam einen noch argwöhnischeren Zug. »Welche Neuigkeiten meint Ihr dann?«
    Nicci atmete einmal tief durch, ein nach dem Aufenthalt in der Sliph noch immer seltsames Gefühl. Zwar war sie schon einmal in diesem seltsamen Geschöpf gereist, würde sich aber vermutlich nie daran gewöhnen, die flüssige silbrige Substanz einzuatmen, aus der die Sliph bestand.
    Sie nahm ihre Gedanken zusammen und ließ dabei den Blick über das kurze Stück Balkongeländer schweifen. Der Teil des Flurs, in dem sie sich befanden, überspannte einen Komplex aus weitläufigen, weiter unten liegenden Hallen. Durch die Oberlichter oberhalb der Öffnung mit dem Balkon fiel spätnachmittägliches Licht in den Palast. Der Balkon, der zwei Fluchten eines in beiden Richtungen eher dunklen Flures miteinander verband, hatte etwas von einem Fenster, das einen Einblick in den Palast des Volkes bot. Wegen seiner geringen Größe nahm Nicci an, dass er eine Art heimlicher Beobachtungsposten darstellte, von dem aus sich die unten liegenden Hallen überblicken ließen. Derzeit waren die Flure und Passagen tief unten mit Menschen gefüllt, die in alle Richtungen eilten. Alle schienen sie ein Ziel zu haben. Fast alle Ruhebänke waren unbesetzt. Auch sah Nicci, anders als früher, die Menschen nicht - in beiläufige Unterhaltungen vertieft - in kleinen Grüppchen beieinanderstehen. Es herrschte Krieg, und der Palast des Volkes wurde belagert. Die Sorge war jedermanns ständiger Begleiter. Wachen patrouillierten und behielten nicht nur sämtliche Passanten, sondern auch die Schatten genauestens im Blick. Nicci strich sich mit den Fingern das Haar aus dem Gesicht und versuchte sich zu überlegen, wie sich die besorgniserregenden Neuigkeiten am besten zusammenfassen ließen. »Erinnert Ihr Euch, wie Richard uns erklärte, der von den Chimären in der Welt des Lebens zurückgelassene Makel bewirke das Versagen der Magie?« Ann machte eine wegwerfende Handbewegung, begleitet von einem schweren Seufzer. Es verstimmte sie offensichtlich, ein so altes Thema wiederaufzugreifen. »Durchaus. Nur glaube ich kaum, dass das unser drängendstes Problem ist.«
    »Das vielleicht nicht«, erwiderte Nicci, »allerdings hat es sich inzwischen zur Ursache von überaus realen Problemen entwickelt.« Nathan berührte Ann leicht an der Schulter, so als wollte er sie beschwören, ihm die Angelegenheit zu überlassen. »Warum? Was ist denn vorgefallen?«
    Nicci strich das schwarze Kleid an ihren Hüften glatt. »Die Magie der Burg der Zauberer ist im Begriff zu versagen.« »Woher wisst Ihr das?«, verlangte Ann zu wissen.
    »Die Hexe Sechs ist in die Burg eingedrungen und zwar, ohne dass die Alarmvorrichtungen uns gewarnt hätten. Eine Reihe von Schilden sind zusammengebrochen. Sie konnte sich nach Belieben in der Burg bewegen, ohne dass die Schilde sie daran gehindert hätten.« Ann schob eine verirrte Strähne ihres grauen Haars in den Dutt an ihrem Hinterkopf zurück, und ließ sich Niccis Worte durch den Kopf gehen. »Das ist kein unbedingt überzeugender Beweis dafür, dass die Magie der Burg

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