Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Beute erlegt hätten.
    Beide Soldaten erwarteten, dass sie in die für sie scheinbar offene Richtung laufen würde - nach links. Stattdessen hielt sie genau auf sie zu, in der Absicht, zwischen ihnen hindurchzuschlüpfen und ihrer sich schließenden Zange zu entgehen. Der nähere der beiden, von dem sie wusste, dass er einen Kettenpanzer trug, hatte seine Axt zum Schlag bereit. Noch bevor er ausholen und zuschlagen konnte, schlitzte sie ihm die Innenseite seines entblößten Armes auf. Unmittelbar oberhalb des Handgelenks durchtrennte ihre rasiermesserscharfe Klinge die Muskeln seines Unterarms. Das leise Schnappen der unter Spannung stehenden Sehnen war nicht zu überhören.
    Er stieß einen Schrei aus. Außerstande, seine Axt länger festzuhalten, ließ er sie fallen. Jennsen packte sie, tauchte unter dem zweiten Kerl weg, als dieser sich auf sie warf, wirbelte herum und schlug sie ihm im Vorüberfliegen in den Rücken.
    Dann krabbelte sie auf allen vieren davon, während sich der eine seinen unbrauchbaren rechten Arm hielt und der andere mit einem Axtgriff im Kreuz zu ihr herumfuhr. Immer noch auf sie zuhaltend, wankte er ein paar Schritte, ehe er nach Atem japsend auf ein Knie sank. Das gurgelnde Geräusch seines Atems verriet ihr, dass sie zumindest seine Lunge durchbohrt haben musste. Da klar war, dass er in diesem Zustand nicht mehr kämpfen konnte, richtete sie ihr Augenmerk auf etwas anderes. Dies war ihre Chance zu fliehen. Sie ergriff sie ohne Zögern. Fast augenblicklich türmte sich eine Wand aus Soldaten vor ihr auf. Jennsen blieb abrupt stehen. Urplötzlich kamen sie von allen Seiten. Aus den Augenwinkeln sah sie durch den Lichtschein huschende Schatten, als Gestalten aus dem Innern des Grabmals nach draußen hasteten.
    »Entscheide dich«, meinte der Mann genau vor ihr mit barscher Stimme. »Dich abzustechen wäre uns ein Vergnügen. Andernfalls schlage ich vor, du gibst mir einfach das Messer.«
    Jennsen erstarrte, wog ihre Chancen ab. Ihr Verstand schien ihr den Dienst zu versagen.
    In der Ferne konnte sie sich vor dem Licht als Umrisse abzeichnende Gestalten sehen, die aus der Grabstätte in ihre Richtung gelaufen kamen. Der Mann streckte ihr die Hand entgegen. »Das Messer«, wiederholte er drohend.
    Jennsen schwang den Arm herum und durchbohrte ihm die Handfläche. Im selben Moment, da er zurückzuckte, riss auch sie die Klinge zurück, so dass sie seine Hand zwischen den beiden mittleren Fingern teilte. Während die Nachtluft von einem Schwall von Verwünschungen widerhallte, ergriff sie die Gelegenheit beim Schopf und schlüpfte durch die größte Lücke im Ring aus Soldaten in das dahinterliegende Dunkel. Sie hatte kaum drei Schritte zurückgelegt, als sich ein Arm um ihre Hüfte legte und sie so abrupt zurückriss, dass ihr die Luft hörbar aus den Lungen gepresst wurde. Der Soldat zog sie zu sich an seine Lederrüstung. Jennsen rang nach Atem.
    Bevor er ihre wild um sich schlagenden Arme bändigen konnte, bohrte sie ihm die Klinge in den Oberschenkel. Die Spitze stieß gegen den Knochen und blieb stecken. Unter lautem Fluchen gelang es ihm schließlich, ihre Arme zu fassen zu bekommen und sie ihr seitlich an den Körper zu pressen.
    Tränen der Angst und Verzweiflung stachen ihr in den Augen. Sie würde sterben, hier, mitten auf einem Friedhof - und ohne jemals Tom wiederzusehen. Nichts sonst war ihr in diesem Moment wichtig, nichts sonst zählte. Nie würde er erfahren, was ihr widerfahren war, nie würde sie ihm ein letztes Mal ihre Liebe gestehen können. Mit einem Ruck zog der Soldat das Messer aus seinem Bein. Sie unterdrückte ein Schluchzen über ihren ungeheuren Verlust, den Verlust all dieser Menschen.
    Sie erwartete, dass die Männer sie in Stücke reißen würden, doch ehe es dazu kommen konnte, erschien jemand mit einer Laterne. Es war eine Frau, die außer der Laterne noch etwas anderes in der Hand hielt.
    Sie blieb vor Jennsen stehen, legte die Stirn in Falten und verschaffte sich einen Überblick über die Situation.
    »Seid still«, wies sie den Soldaten zurecht, der sich fluchend noch immer seine blutverschmierte Hand hielt.
    »Das Miststück hat mich in die Hand gestochen!« »Und mich ins Bein!«, setzte der Kerl hinzu, der Jennsen festhielt. Die Frau blickte kurz zu den nahebei liegenden Körpern hinüber. »Sieht ganz so aus, als könntet ihr noch von Glück reden.« »Schon möglich«, murmelte der, der Jennsen hielt, schließlich. Unter ihrem unerbittlichen Blick war

Weitere Kostenlose Bücher