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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Sirene noch einmal aufheulen.
    Teddy war vorübergehend geblendet und nahm den Fuß vom Gas, verlor an Boden. Er schaute in den Rückspiegel und sah den Polizisten zum ersten Mal. Verdammt. Er würde die Straße verlassen. In einer Minute. Teddy machte verlorenen Boden gut und zog auf die rechte Seite der Limousine, als wollte er die hintere Stoßstange streifen. Er sah die rechte Hand des Hausierers zum Lenkrad fliegen. Ha, haaa! Teddy ließ sich zurückfallen. War nur Spaß.
    Der Motorad-Polizist ließ die Sirene heulen. Er schloß zu Teddy auf und machte mit dem Daumen ein Zeichen in Richtung Straßenrand.
    Teddy sah zum Polizisten, dann zurück zum Hausierer. Der Polizist machte wieder eine Handbewegung, sein Kinn war angespannt. Teddy tätschelte mit der Hand die Luft. Ja, ja. Der Polizist ließ sich hinter Teddy zurückfallen und schaltete die Sirene aus. Der Typ würde freiwillig langsamer werden.
    Teddy fuhr näher an den Hausierer heran, konzentrierte sich auf dessen Stoßstange. Ein Liebeskuß.
    Die Limousine schleuderte bei dem Aufprall.
    Der Motorrad-Polizist fuhr zu Teddy auf, gestikulierte. Runter!
    Teddy verlangsamte ein wenig, beschleunigte dann wieder, rammte die Limousine absichtlich. Der Fahrer schwenkte auf die rechte Spur, traf fast den Polizisten, der auf die Spur rechts von ihm fuhr. Autos prallten aufeinander und verteilten sich wie ein auseinanderlaufender Zug von Ameisen. Innerhalb von fünfunddreißig Sekunden waren alle vier Spuren blockiert.
    Teddy schnitt drei Spuren vor dem ganzen Spektakel und fuhr in Richtung einer Ausfahrt. »Arrghhh!« schrie Teddy. Er nahm die Hände vom Lenkrad und winkte mit geballten Fäusten durch das Sonnendach. Sein Herz fühlte sich an, als wollte es aus der Brust springen. Er war König. König von Spur eins.
    Er überfuhr die rote Ampel am Ende der Abfahrt, bog nach links unter den Freeway ab und fuhr in entgegengesetzter Richtung wieder auf die 101. Auf der Gegenfahrbahn stand ein Polizeiauto mit blinkenden Lichtern. Schaulustige fuhren langsamer, um sich den Unfall auf der anderen Seite anzusehen.
    Er beschleunigte den BMW und fuhr auf die nächste Abfahrt zu. Zuviel Verkehr. Er würde die normalen Straßen nehmen.

Iris fuhr durch die Strandstraßen von Santa Monica, das Verdeck vom Triumph immer noch unten, wie Jaynie es hinterlassen hatte. Der Seenebel und die Leute, die den Palisades Park bevölkerten, beruhigten ihre Gedanken.
    Sie hatte den blauen Cadillac vor zwei Ampeln entdeckt. An der nächsten Ampel starrte Iris in den Rückspiegel. Der Kleine fuhr und sah grimmig drein, der Große lächelte ein Casanova-Lächeln, als hätte er gerade alle vor Ort verzaubert und würde dann nach Hause fahren und seinen Hund treten.
    Ein Anfall von stechender, kalter Angst kroch Iris über den Rücken. »Opfer« ging ihr im Kopf herum. Iris haßte das. Sie haßte es, bis ihre Angst zu Wut wurde.
    Iris griff in den Rucksack und zog Steves Waffe auf ihren Schoß. Sie drehte sich um winkte den Gaunern wie alten Freunden fröhlich zu. Der Kleine stieß den Großen an und zeigte auf sie. Sie wechselten Worte und zuckten mit den Achseln. Iris drehte sich wieder um und lächelte vor sich hin. So ist es richtig. Sie fernhalten. Versuchen und einen günstigen Moment abwarten. Blödmänner.
    Iris gelangte auf die große 10, wo deren transkontinentale Reise begann, am Geschäftsende der Neuen Welt. Sie verbeugte sich vor dem grün-weißen »Christopher Columbus Transcontinental Highway«-Schild.
    Sie fuhr mit bequemen hundert Stundenkilometern auf der Mittelspur der 10. Der Verkehr war schwach. Der Cadillac blieb in lockerer Entfernung hinter ihr, sie waren wie zwei Freunde, die einander nach Flause folgten. Iris wünschte sich, sie hätte beim Einkaufen nicht diesen Anfall von schlechtem Gewissen gehabt und hätte das drahtlose Telefon doch genommen. Sie sah sich nach einem Polizisten um und ging ihren nächsten Schritt in Gedanken durch.
    Sie erreichte die Kreuzung mit der 405 und fuhr gleichmäßig weiter. Dann riß sie das Lenkrad hart nach rechts und schnitt mit quietschenden Reifen Spur drei und vier.
    Ein Auto hinter ihr bremste und schleuderte.
    Iris trat aufs Gas und fuhr auf die Kreuzung, hielt das Lenkrad des Triumph fest in den Fäusten. Die Reifen beklagten sich, hielten aber die innere Spur.
    Sie kam von der Kreuzung und fädelte sich in den Verkehr nach Norden wie mit einem Vorschlaghammer ein. Es gab verärgertes Gehupe. Sie hupte und hupte, bis die

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