Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
Vom Netzwerk:
wußte, daß ihm etwas passieren würde, und er wußte, daß die Sache nicht so aussehen würde, wie sie wirklich war. Sie fängt an, das zu überprüfen, und hörte mit an, wie ihr Chef und dieser Campbell im Büro über Geld reden; das soll von einem ausländischen Firmenkonto, Worldco, transferiert werden an diese Equi... Mex, so heißt sie, auch eine Firma in der Karibik. Also kommt Iris auf den Gedanken, sich um Worldco zu kümmern.«
    »Aber die Unterlagen waren bereits weg«, sagte Somers.
    »Stimmt. Während sie im Büro ist, tauchen Raab und Campbell auf. Sie versteckt sich unter einem Schreibtisch und hört sie über zehn Millionen Dollar reden, die bei Worldco fehlen, und die Firma, so stellt sich heraus, gehört Joes Vater. Und EquiMex gehört Alley, oder zumindest läuft sie unter seinem Namen.«
    »Nicht zehntausend?«
    »Nein. Es waren mit Sicherheit zehn Millionen, weil Iris und ich spekuliert haben, in was für einem Geschäft Joes Vater stecken könnte, daß er soviel Knete hat. Dann hört Iris von den Sonntagsplänen in Disneyland, und den Rest kennen Sie.«
    »Haben die Einbrecher das Geld aus dem Banksafe in Iris’ Wohnung gefunden?«
    »Nein. Sie hatte es hergebracht, um es mir zu zeigen. Nachdem sie eingebrochen hatten, gab ich ihr meine Fünfundvierziger.«
    »Sie haben ihr eine Waffe gegeben?«
    »Sie weiß damit umzugehen.«
    Somers rieb die Lederbrieftasche, die immer noch auf seinem Schoß lag, legte sie dann beiseite und stand auf, dabei senkte er den Kopf, um sich nicht an der Kabinendecke zu stoßen.
    »Sie hat jemanden angerufen, bevor sie heute abend ihre Wohnung verließ. Irgendeine Ahnung, wen?«
    Steve strich sich über das Kinn. »So wie ich Iris kenne, möchte sie vielleicht alles regeln, bevor sie geht. Geld und Aktien zurückgeben, eine Art >Hört auf, mich zu belästigen<. Campbell? Es ist die Knete seines Vaters.«
    Somers kletterte an Deck der »Sympa« und stand da mit Blick auf die Lichter des Jachthafens. Flecken aus Öl und Benzin auf der Oberfläche des schwarzen Wassers ließen das Licht in violetten und grünen Wirbeln strahlen. Irgend jemand auf einem Balkon lachte. Jemand stieß einen rebellischen Kriegsschrei aus. Somers schaute auf das schwarze Wasser und dachte an Alley unter der Erde und war verärgert über Iris, weil sie die Distanz zwischen ihm und seinem Mordopfer abbaute, weil sie ihm seine Objektivität nahm.
    » Er ist jetzt von seinen Leiden erlöst. Sein Tod war kein Kampf«, hatte jemand gesagt.
    Somers sah hinaus in die Schwärze und stellte sich die See vor und stellte sich vor, ohne Wurzeln zu sein. Er war verwurzelt. Iris nicht. Wie auch immer. Er hatte immer noch eine Arbeit zu erledigen und einen Hund zu füttern.
    Er nahm Iris’ Telefonbuch aus der Innentasche und sah sich den Einband an. Er fühlte etwas Klebriges an der Ecke und hielt es an die Nase. Wasabe-Meerrettich-Paste von dem Sushi. Er schlug den Einband auf und roch an der Seite. Dann blätterte er weiter und schnupperte an der nächsten Seite. Dann an der nächsten und der übernächsten. Schließlich fand er sie. Roher Fisch und Wasabe. Die Seite, die Iris wegen einer Nummer aufgeschlagen hatte.
    Somers band sich zum zweiten Mal an diesem Abend die Schuhe zu, steckte den Kopf noch einmal in die Kabine und sah, wie Steve seitlich auf dem Boden lag und in den Eingeweiden des Bootes herumwühlte.
    »Steve, Telefon?«
    »Ist gerade abgestellt worden wegen der Reise. Da ist eins vor dem Schiffsausrüster.«
    Somers rannte den Anleger hinauf, angelte in seiner Tasche nach Kleingeld. Ein schwankender Mann, der aussah, als käme er von einer der Balkonpartys, benutzte gerade das Telefon. Somers zeigte ihm seine Dienstmarke. Der Mann, plötzlich nüchtern, beendete sein Gespräch. Somers schlug das Telefonbuch auf, tippte wütend Ziffern ein, redete kurz, rannte zu seinem Auto, schaltete die Sirene ein und fuhr auf die 90 Ost, auf die 405 Nord, zum Christopher Columbus Transcontinental Highway in Richtung Osten.

Die breite 101 strömt von ihrer Mündung in Los Angeles Downtown nordwärts, steigt über Hollywood, durchquert das San Fernando Valley, wo sie von Nebenarmen gefüttert wird — der 170, der 134 und anderen — , senkt sich dann nach Camarillo hinab und verläuft weiter nach Santa Barbara, San Luis Obispo, Salinas, San Francisco, Eureka, dann hinein nach Oregon, an Sequoia, zerklüfteten Küsten und bewohnten Gebieten vorbei, die an ihrem Ufer liegen wie in alten Zeiten, dann

Weitere Kostenlose Bücher