Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
Vom Netzwerk:
kleinen, geschwungenen Lampe, die an der Wand befestigt war.
    Die Tür zur Koje im Bug war offen, und Somers konnte den engen, holzgetäfelten Korridor hinuntersehen, an einer Tür vorbei, die zur Pütz führen mußte, und er sah in eine geräumige Kabine, in der eine gepolsterte Fläche mit königsblauen Laken, dicken Kissen und einem hellblau und weiß gestreiften Federbett ausgestattet war.
    Eine Holzluke unterhalb der Kabinentreppe war geöffnet, und auf dem Boden lag in einem quadratischen Kasten eine Taschenlampe und beleuchtete das Innere. Chromwerkzeuge waren auf zwei Tüchern, die den Boden schützten, ausgebreitet, und die Werkzeuge waren nach Typ und in absteigender Reihe nach der Größe ausgelegt, präzise wie die Instrumente eines Chirurgen. Iris war nirgends zu sehen.
    Somers saß auf einer gepolsterten Bank, die über die ganze Seite der Kabine verlief. Steve goß Somers Kaffee in einen Steingutbecher, breitete dann ein Handtuch aus, bevor er sich gegenüber von Somers auf ein kleines Sofa mit Holzlehnen setzte, dessen hintere Beine mit Lederriemen an der Bordwand festgezurrt waren. Steve sah sich Somers’ Hände an.
    »Ich hab’ Sie mit Fett beschmiert.« Er nahm einen sauberen Lappen von einem Haufen am Boden, tauchte eine Ecke in eine offene Dose mit glitschigem Zeug und gab ihn Somers.
    »Tut mir leid. Ich war gerade dabei, die Pumpen einzustellen. Morgen früh geht es in Richtung Südpazifik. Was kann ich für Sie tun? Macht es Ihnen was aus, wenn ich arbeite, während wir reden?«
    Somers wischte das Fett von seinen riesigen Händen, die neben Steves Hinken, effizienten und gebräunten Werkzeugen klobig und blaß wirkten. Somers nahm eine schwarze Lederbrieftasche vom Ende der Bank. Sie trug die eingeprägten Initialen I.A.T. Iris Anne Thorne. Er rieb mit dem Daumen über die Buchstaben.
    »Nein, machen Sie nur weiter. Steve, ich suche Iris.«
    Steve wählte einen Schraubenschlüssel aus. »Ist sie nicht zu Hause?«
    »Nein. Ich bin noch einmal zu ihrer Wohnung zurückgekehrt, und sie war weg. Die Tür stand weit offen.«
    Steve lachte und schüttelte den Kopf. »Iris.«
    »Ich dachte, sie sei mit Ihnen gegangen.«
    »Nein. Nachdem Sie weg waren, sagte sie, daß sie allein sein wollte. Also habe ich das Essen in den Kühlschrank gestellt und bin abgehauen. Ich bin überrascht. Sie muß ihre Klamotten zusammenpacken, wenn wir bei Sonnenaufgang aufbrechen wollen.«
    »Ich ermittle in dem Mord an jemandem, der in ihrem Büro arbeitete. Ein Mann namens Alejandro Munoz.«
    »Aha. Iris hat davon erzählt.« Steve legte seinen Schraubenschlüssel um eine Mutter und zuckte zusammen, als er drehte. »Und sie hat von Ihnen erzählt.«
    Somers beobachtete Steve, wie er sich mit den Geheimnissen der Bootsarbeiten abmühte. »Ich vermute, sie hält nicht allzu viel von mir.«
    »Iris weiß die Arbeit zu schätzen, die Sie zu leisten haben. Aber sie ist einfach eigensinnig, Mann. Wenn sie sich erst einmal irgendwo festgebissen hat...« Steve lachte.
    »Ich vermute, Sie kennen sie besser als ich.«
    »Na ja, sie wird die Bühne verlassen, und ihr Jungs könnt euch an das Geld ranmachen.«
    »Welches Geld?«
    »Hat sie es Ihnen immer noch nicht erzählt?« Steve lächelte und schüttelte den Kopf, wobei sein Pferdeschwanz über seine Schultern strich. »Ich hab’ ihr gesagt, wenn sie nicht alles sauber in Ordnung bringt, bevor sie geht, wird sie es bei der Rückkehr schwer haben. Das sind nicht gerade nette Leute, unter die sie da geraten ist.«
    »Es ist eine Schlangengrube.« Somers war irritiert, daß Steve in so vertrautem Ton über Iris sprach.
    »Man muß ihre Entschlossenheit bewundern, nicht?«
    »Jemand versucht, sie umzubringen.«
    Steve legte den Schraubenschlüssel an seinen Platz auf dem Tuch, ließ sich auf seine Hacken zurückfallen und sah Somers an. »Ich habe befürchtet, daß es so weit kommen könnte.« Steve saß jetzt mit gekreuzten Beinen auf dem Holzboden. »Iris kam gestern aufs Boot, zweihundert und noch ein paar Riesen in den Rucksack gestopft.«
    »Woher hat sie die?«
    »Alley gab Iris den Schlüssel für einen Banksafe. Bevor er ermordet wurde. Er gab ihr einfach einen Umschlag und sagte ihr, sie solle >schlau< sein. Sie hat es beiseite geschoben, bis... Sie wissen schon. Im Safe waren das Bargeld und Aktienzertifikate für eine Firma namens Equi... noch was und ein Haufen Zeug... getrocknete Blumen, Schmuckstücke...«
    »Ein Ring.«
    »Ein Ring, richtig. Iris dachte, Alley

Weitere Kostenlose Bücher