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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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meisten Arbeitsplätze der Makler waren leer. Aus Raabs Büro drang Zigarettenrauch und lautes, joviales Gelächter, als ob viel Rückenklopfen stattfinden würde, wenn es im Raum weitere Rücken gegeben hätte, auf die man hätte klopfen können.
    Lewin ging hin und her und sah auf die Uhr.
    »Du wirst rechtzeitig zu Hause sein«, sagte Somers.
    Lewin marschierte auf Somers zu und ging ganz nah an sein Ohr heran. »Das ist genau die Warten-Sie-auf-mich-Scheiße, die ich hasse.«
    Somers konnte nicht widersprechen. Er stand auf und marschierte in die entgegengesetzte Richtung. An einem der abgeteilten Arbeitsplätze blieb er stehen und nahm einen gerahmten Schnappschuß vom Schreibtisch.
    »Ein Mädchen und sein Auto«, sagte Teddy Kraus, der am Nebenplatz saß.
    Lewin ging zu Somers. »Tolles Auto. Flotte Biene.«
    »Das ist ungefähr das einzige, wofür die Eisprinzessin sich erwärmen kann«, sagte Billy Drye von der anderen Seite des Raums.
    »Die Eisprinzessin?«
    »Misssss Iris Thorne.«
    »Oh, Miss Thooorne«, sagte Lewin abschätzend.
    »Misssss Thorne«, berichtigte Drye. »Der Triumph. Das rote Auto. Das und ein laaanges Portefeuille mit Anteilen, voller blauer Chips.« Billy Drye kicherte in einer Mischung aus Vincent Price und Beaver Cleaver.
    »Also, Billy, laß Missy Thorne in Ruhe, hörst du?« sagte Teddy und imitierte den Südstaatentonfall von Butterfly auf Tara. Teddy schniefte und zog an seiner Nase. »Jus’ wanna tear the girl nigh‘ down. Da-dada-duhn-da-da Leyla! Got me on my knees!« Teddy schnippte über seiner imaginären Gitarre mit den Fingern. »Langsamdenker.«
    Lewin fragte sich, wieviel Koks er genommen hatte. »Wie heißen Sie?«
    »Wer sind Sie? Joe Friday?« sagte Teddy.
    Billy Drye lachte.
    »Ich habe Sie gefragt, wie Sie heißen.«
    »T. K. der Dritte«, sagte Billy Drye.
    »Ich habe ihn gefragt.«
    »Theodore Albert Kraus der Dritte, mein Herr!« Teddy salutierte und schniefte. »Sprechen Sie sich aus.« Teddy stand auf und richtete seine Hosenträger. Er überragte Lewin. Seine Finger spielten die Luftgitarre. »Sie brauchen ein Hochschuldiplom für diesen Job oder was?«
    Lewin stand mit gespreizten Beinen da und sah zu Teddy auf und ballte die Hände in den Taschen zu harten Fäusten, was die Nähte seiner Hose noch mehr belastete. »Sind Sie jeden Tag high?«
    »Ja, Mann. High durch das Leben. Werden Sie high? Sie kommen vermutlich an erstklassigen Shit, he?«
    »Muß schwer sein, heutzutage in diesem Geschäft gutes Geld zu verdienen«, sagte Somers und lenkte die Aufmerksamkeit um.
    »Es gibt immer noch Geld zu verdienen für einen Menschen mit klarem Kopf und schnellem Denken«, sagte Drye. »Wer also hat den Humpler getötet?«
    »Wer denken Sie?« sagte Somers.
    »Ich war’s! Langsamdenker.« Teddy brüllte vor Lachen.
    »Sie sind ein Klugscheißer«, sagte Levin.
    »Klugscheißer? Jetzt haben Sie meine Gefühle verletzt, Mann.«
    »Er war mitleiderregend«, sagte Drye.
    »Es scheint ganz praktisch gewesen zu sein, ihn hierzuhaben«, sagte Somers.
    »Sie haben mit Jayne Perkins gesprochen. Was hat sie über mich gesagt? Billy Drye?«
    »Warum sollte sie Sie erwähnen?« fragte Somers.
    »Ich bin hier berüchtigt. Meine einzigartige Sicht der Welt. Sie hat mich nicht erwähnt?«
    »Ihre einzigartige Sicht der Welt«, sagte Somers.
    »Ja! Nehmen Sie Alley. Daß alle jammern >Armer Alley, armer Alleys bedeutet mir gar nichts.« Drye beugte sich vertraulich zu Somers. »Man kann nie wissen, wo sich jemand wie Alley selbst hineinbringen kann.«
    »Was soll das heißen?«
    »Mexikaner«, flüsterte Drye laut. »Dritte-Welt-Typen.«
    »Weiter«, sagte Somers.
    »Banden, Drogen, Raub... es ist eine Art zu leben. Und diese Sache mit der Behinderung? Er hat sie benutzt, lassen Sie sich das von mir sagen. Sie hätten mal sehen sollen, wie die Frauen ihm schöntaten. Hab’ mir manchmal gewünscht, eine Augenklappe zu tragen und selbst herumzuhumpeln. Wissen Sie, was ich meine?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Dann sind Sie auf der Seite des Humplers?«
    »Ich wußte nicht, daß wir die Seiten wählen.«
    »Man wählt immer Seiten im Leben, Detecüve«, sagte Drye.
    »Ich muß Ihnen zustimmen, Mister Drye. Sie haben wirklich eine andere Sicht der Dinge.«
    Drye lächelte selbstzufrieden. »Sehen Sie?«
    »He, Mann. Sei nicht so sauer«, sagte Teddy. »Manchmal kann ich einfach nicht anders.« Teddy streckte die offene Hand aus. »Freunde?« Lewin bewegte sich nicht, die Hände

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