Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
Vom Netzwerk:
immer noch in den Taschen. »Los, Mann. Ein paar meiner besten Freunde sind Bullen.«
    Lewin starrte Teddy an. »Das ist kein Scherz, Kumpel.«
    »Mach, was du willst, Joe Friday.« Teddy zog sein Jackett an.
    »Wohin gehen Sie?«
    »Ich muß weg. Geh’ wohin, treff’ Leute.« Teddy schaltete seinen Computer ab. »Hab’ Sachen zu erledigen. Der Tag eines Yuppies geht nie zu Ende.«
    »Verlassen Sie nicht die Stadt, Mister Kraus.«
    »Was?«
    »Sie stehen unter Mordverdacht.«
    Teddy zischte durch seine vollen Lippen. »He, he, heee!«
    »Teddy!« sagte Drye. »Was hast du für’n Scheiß geredet? Ich kann dir keine Minute den Rücken zudrehen!«
    Teddy grinste von einem Ohr bis zum anderen. »Ich bin hier raus.« Er formte seine Hand zur Pistole und zielte auf Lewin. »Der Mann, Joe.« Er wandte sich an Somers. »Und der große Mann, der rote Mann, der stille Mann...« Teddy feuerte sechsmal auf Somers, »... und der dünne Mann, der wirkliche Mann, der einzigartige…« Teddy schickte eine Reihe von schnellen Schüssen den Korridor hinunter. »...Billy Drye.«
    »He! Ted-dy!« sagte Billy Drye.
    »Bis später!« Teddy donnerte den Korridor hinunter. »Hasta la vista, Baby!«
    »Den Clown werd’ ich fertigmachen!«, flüsterte Lewin Somers zu. »Ich wäre lieber mit Paco und Flaco auf der Straße. Da weißt du wenigstens, woher sie kommen.«
    »He, ich muß aufhören.« Raabs Stimme veränderte sich von einem leisen Murmeln zu einer Lautstärke, die auch außerhalb seines Büros deutlich zu verstehen war. »Ich hab’ da zwei Bullen, die darauf warten, mit mir zu reden. Schrecklich, schrecklich. Unser Postjunge wurde gestern abend ermordet. Ich hab’ die guten Männer lange genug warten lassen.«
    »Ihr Jungs, ihr seid dran«, sagte Drye.
    Stan Raab machte seine Zigarette aus, fuhr sich mit den Fingern durch das kurze, an der Stirn schütter werdende, rotblonde Haar, berührte beide Mundwinkel, um irgendwelche Spuckablagerungen zu entfernen, zog sein Jackett an und zog seine Manschetten unter den Jackettärmeln rundherum einen halben Zentimeter heraus. Er ging nach draußen zu den Detectives, streckte die Hand aus und lächelte das Lächeln, das tausend Geschäfte beendet hatte. »Meine Herren. Stan Raab.«
    »Ich bin John Somers und das ist mein Partner Paul Lewin.«
    Lewin warf Raab einen Blick zu, bei dem Milch sauer werden würde.
    »Verzeihen Sie mir, daß ich Sie warten ließ.« Raab verteilte ein festes, trockenes Händeschütteln, das er nicht als erster lockerte.
    »Wir haben mit Ihren Juniorpartnern hier geredet«, sagte Somers. »Sehr aufschlußreich.«
    »Ich habe eine ziemlich dolle Gruppe. Ein paar großartige Burschen und Mädchen... äh, Frauen. Wäre verloren ohne sie.« Er zeigte auf Drye und blinzelte ihm zu. »Kommen Sie rein und setzen Sie sich.«
    Raabs Eckbüro hatte zwei Glaswände, durch die man die Stadt westwärts überblicken konnte. An einem klaren Tag konnte Raab den Ozean sehen. Er würde vermutlich bis März warten müssen. Sein Büro war vollgestopft mit Spielsachen — einem Basketballring, einer Dartscheibe mit Messingpfeilen und einem Acryl-Rahmen mit Chromnadeln, die jeden Gegenstand, der dagegen gedrückt wurde, modellierten. Auf dem Schreibtisch standen gerahmte Bilder von einer hübschen Frau und Kindern, einem hübschen Boot und einem Flugzeug. Größere Bilder des Bootes und des Flugzeugs hingen neben Urkunden und Zeugnissen an den Wänden. Das Büro war mit schweren antiken Möbeln vollgestellt.
    Somers ging zur Wand und sah sich die Dokumente an. Da waren mit Harz versiegelte Diplome, eine Bachelor-Urkunde von 1972 aus Dartmouth, ein Diplom in Betriebswirtschaft aus Stanford 1974, ein High-School-Diplom und eine Teilnahmebescheinigung von einer Schickimicki-Vorbereitungsschule aus San Fernando Valley, Urkunden über Seminare und Rednerauftritte und eine Plakette vom Rotary Club, die Raab zu einem der Fine Young Men von 1971 erklärte. Es sah aus, als ob jedes offizielle aussehende Dokument, das durch Raabs Hände gegangen war, seinen Weg ins Bilderrahmengeschäft gefunden hätte. Lewin saß gegenüber von Raabs Schreibtisch steif auf einem Stuhl mit Gobelinbezug, nahm die gerahmten Nadeln hoch, schüttelte den Rahmen und entfernte so den Abdruck eines Gesichts, den irgend jemand fabriziert hatte. Er schlug mit der Faust auf die Nadeln, sah sich den Abdruck an, drückte dann sein Gesicht hinein und bewegte den Mund wie ein Fisch. Er drehte sich um und zeigte es

Weitere Kostenlose Bücher