Konfetti im Regen

Salat herum und schaute sich im Büro um, um zu sehen, wer in der Nähe war. Die meisten Verkaufsvertreter arbeiteten in der Mittagszeit durch. Billy Drye hatte sein Ohr am Telefon, auf dem Gesicht das Lächeln eines Kriechers. Lächeln Sie, hatte man ihnen beigebracht, und Sie haben ein Lächeln in der Stimme.
    Iris öffnete die unterste Schublade ihres Schreibtisches, zog das Band der Rodeo-Drive-Einkaufstüte auf, grub mit der Hand darin herum und zog eines der Anteilszertifikate von EquiMex hervor. Sie sah sich noch einmal nach hinten um und legte das Zertifikat auf ihren Schreibtisch.
    Sie gab EquiMex in ihren Computer ein.
    Keine Reaktion.
    Sie versuchte es mit EquMx, EqMx, EqM und EM.
    Nichts.
    Sie tippte EquiM und fuhr hoch, als ihr Telefon klingelte.
    »Iris, ich möchte dich bitte sehen«, sagte Stan Raab.
    Iris stellte den Salat auf das Anteilszertifikat und ging in das Eckbüro.
    Als sie eintrat, erhob sich Stan Raab hinter seinem Schreibtisch und ging zu einem der passenden antiken Stühle davor. Er deutete ihr an, sich auf den Stuhl neben ihm zu setzen. Das hieß, daß er ihr entweder etwas Großartiges zu erzählen hatte oder daß sie niedergemacht wurde. Kommen Sie hinter Ihrem Schreibtisch hervor, sagte das Lehrbuch, das beseitigt die Barriere zwischen Ihnen und Ihrem Angestellten. Benutzen Sie seinen oder ihren Namen häufig, stellen Sie Blickkontakt her und berühren Sie in Abständen ihn oder sie an Arm oder Hand, um Ehrlichkeit zu vermitteln.
    Iris wappnete sich. Sie legte die Hände in den Schoß, ohne sie zu falten — zu mädchenhaft schlug ihre Beine an den Knöcheln und nicht an den Knien übereinander — zu flittchenhaft — , zog die Beine unter den Stuhl, saß gerade und lächelte gütig, womit sie die empfohlene Haltung und Einstellung der Frau in gehobener Position einnahm, irgendwo zwischen welkendem Veilchen und männermordendem Miststück.
    »Iris«, Raab öffnete die Beine, ließ die gefalteten Hände zwischen die Knie fallen und beugte sich, auf die Ellenbogen gestützt, zu ihr. »Ich habe drüben bei Birmingham Brothers eine Beschwerde von Joe Murphy über dich gehört.«
    »Ach?« Sie wurde niedergemacht.
    »Er fand, daß du neulich sehr kurz angebunden und gefühllos gewesen bist, als du dich geweigert hast, das Geschäft rückgängig zu machen.«
    »Ich bin ein wenig verwirrt, Stan. Ich habe Murphy genau das gesagt, was du mir aufgetragen hattest.«
    »Iris, da besteht eindeutig ein Mißverständnis.«
    »Du hast gesagt, die Firma macht keine Rückerstattungen.«
    »Iris, ich habe gesagt, wir müssen jeden Vorgang von Fall zu Fall entscheiden. Wenn wir einen Fehler gemacht haben, ist es unsere Pflicht, ihn wieder in Ordnung zu bringen. Ich habe gesagt, daß Rückerstattungen nicht zu unserer Politik gehören, aber wir müssen diese Situation auf ihre Vorteile hin betrachten. Das ist die einzige verantwortliche Methode, ein Unternehmen zu führen.
    Iris’ Herz fing an zu klopfen, und ihre Haut wurde heiß. Sie wurde vor Ärger rot, aber sie wußte, daß er dachte, sie sei verlegen. Eine leise Stimme sagte ihr, stillzusitzen. Eine beharrlichere Stimme stachelte sie an.
    »Stan! Du hast gesagt, ich sollte das Geschäft aufgeben. Du hast gesagt, daß Murphy ein Hitzkopf ist und sich alles in ein paar Tagen legen würde.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und öffnete sie sofort wieder. Zu defensiv.
    Raabs linker Augenwinkel fing an zu pulsieren. Iris wünschte, sie hätte auf die leise Stimme gehört. Zu spät. Sie vergaß immer wieder — Ehrlichkeit ist nicht immer die beste Taktik. »Ich hätte deutlicher in meinen Mitteilungen sein sollen.« Er berührte ihren Unterarm. »Ich akzeptiere das als meinen Fehler.« Seine Augen ließen ihre nicht los. »Iris, du bist ein Aktivposten für die Firma. Aber du brauchst Feinabstimmung im Umgang mit schwierigen Kundensituationen. Das ist deine Achillesferse. Du stellst dein Ego in die erste Reihe.«
    »Mit allem nötigen Respekt, Stan, aber ich glaube nicht, daß das stimmt.«
    Sei Auge pulsierte. »Mit dem Ego in der ersten Reihe hörst du nur, was du hören willst. Wie der Kerl, der den Whirlpool in meinem Tahoe-Haus macht. Ich wollte den dunkelgrauen Boden, aber er bestand darauf, daß weiß besser ist. Was macht er also? Gießt weiß! Er dachte, ich hätte weiß gesagt. Das war es, was er hören wollte. Er mußte es noch mal in Grau machen... auf eigene Kosten natürlich.« Stan sah aus dem Fenster. »Mußten seine Kosten