Konfetti im Regen
dann, Wovon ich rede?«
Dryes Gesicht wurde rot. Die Gruppe lachte und fing an, einer nach dem anderen, hinauszugehen, wobei sie Drye vor sich her schoben. Drye steckte seinen Kopf noch einmal durch die Tür.
»Iris. Tut mir leid wegen Joe Murphy. Raab sagt, er vertraue darauf, daß ich in der Lage bin, deinen Mist wieder in Ordnung zu bringen.«
»Leck mich am Arsch.«
»Immer diese Versprechungen.« Drye zwinkerte ihr zu und schloß die Tür. Joe Campbell war noch im Raum und goß Kaffee in einen Becher. Iris fing seinen Blick auf und sah dann auf die Zeitung.
»Diese Knaben machen dir wirklich das Leben schwer, nicht?«
Iris blickte zu ihm auf. »Ja. Vor allem Drye, aber die anderen ermutigen ihn auch dazu. Das ist der Herdentrieb.«
»Danke. Ich muß immer voll präsent sein.« Sie seufzte in Richtung Zeitung. »Alles, was die seit dem Mord an Alley getan haben, ist, daß sie Alley niedergemacht haben. Blöde Bullen. Banden und Drogen waren nicht Alleys Sache.« Sie warf die Zeitung hin. »Wenigstens haben wir Freitag.«
»Harte Woche?«
»Alles ist schiefgegangen. Raab hat mir gerade die Leviten gelesen und einen meiner Aufträge weggenommen und Drye gegeben. Ich verstehe Raab nicht. Manchmal denke ich, daß es zwischen uns Kommunikation gibt, und manchmal habe ich das Gefühl, wir sitzen auf verschiedenen Planeten. Ich denke, ich tue, was er von mir verlangt, und dann ändert er die Spielregeln.«
»Ich weiß, daß das abgedroschen klingt, aber vermutlich hat es ihm genauso weh getan wie dir, dir deinen Auftrag wegzunehmen.«
»Ich habe nur getan, was er von mir verlangt hat.«
»Vielleicht ein Unterschied in der Interpretation?«
»Das sagt er. Warum erzähl’ ich dir das?«
»Es bleibt in diesen vier Wänden. Ich kenne Stan lange, u nd ich weiß, wie er sich manchmal danebenbenehmen kann, daher fühle ich mich verpflichtet, mich für ihn einzusetzen, wann immer ich kann. Er ist wirklich ein großartiger Kerl. Keine Sorge. Er hat immer in höchsten Tönen von dir geredet.«
»Du kanntest ihn schon vor McKinney?«
»Wir haben uns in Dartmouth kennengelernt. Zwei Jungs aus Los Angeles in New Hampshire. Wir sind mit offenen Armen aufeinander zugelaufen. Wir haben in all den Jahren ziemlich engen Kontakt gehalten. Er hat mich von meiner anderen Firma weggeholt.«
»Sieht aus, als ob auch du eine harte Woche gehabt hättest, hm, Joe?«
»Wie das?«
»Du siehst heute ein bißchen müde aus.«
»Müde? Wirklich? Ich fühle mich großartig«, sagte er mit breitem Lächeln. »Alles ist großartig. Also, ich muß gehen. Einen schönen Tag, Iris.« Er verließ die Kantine.
»Wer war dieser maskierte Mann?« sagte Iris in den leeren Raum.
Sie verließ die Kantine, machte einen Abstecher in Jaynies Büro, den Plastikbehälter mit Salat immer noch in der Hand, und setzte sich auf einen der Stühle vor Jaynies Schreibtisch.
»Hallo, Iris. Wie läuft dein Tag?« sagte Jaynie.
Iris schob die Papiere, die auf Jaynies Schreibtisch verstreut waren, beiseite, um Platz für den Salat zu schaffen.
»Weißt du was? Der Hans Dampf hat dem Whirlpool-Knaben vermutlich gesagt, weiß zu gießen, und es dann vergessen. Entweder das, oder er glaubt seinen eigenen Scheiß.«
»Wovon redest du?« Jaynie ordnete die Papiere neu, die Iris beiseitegeschoben hatte. »Leg das wieder hin. Wenn ich irgendwas nicht genau vor mir habe, vergesse ich es. Du meinst Raab?«
»Raab hat mich zum Trocknen auf die Leine gehängt, weil ich eine Entscheidung von ihm ausgeführt habe, die nach hinten losgegangen ist.«
»Ist Joe Murphy von Birmingham Brothers daran beteiligt?«
»Ja, warum?«
»Er hat hier angerufen, weil er die Nummer des Abteilungsleiters haben wollte.«
»Ich habe es gewußt. Raabs Chef hat ihn sich vorgenommen, und er hat mich als Opferlamm angeboten. Kein Wunder, daß sein Auge gezuckt hat. Wenn ich Raab wäre, hätte ich zumindest zugegeben, daß ich einen Fehler gemacht habe.«
Jaynie zuckte mit den Achseln. »Versetz dich in seine Lage. Vielleicht ist es wichtiger, vor dir das Gesicht zu wahren.«
»Du und Joe Campbell. Er war in der Kantine und erzählte mir, was für ein großartiger Kerl Stan ist. Ich denke, Stan ist immer anständig zu mir gewesen. Ich hätte an seiner Stelle vermutlich dasselbe getan.«
»Hast du dich wieder im Auto geschminkt? Komm her.«
Iris beugte sich über den Schreibtisch, und Jaynie verrieb mit dem Daumen einen pfirsichfarbenen Fleck auf Iris’ Wange. »Hast du gerade mit
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