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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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mache, und der wird mich dann mein Leben lang verfolgen. Also, was machst du an diesem Wochenende, Iris?«
    »Ich gehe heute abend mit Steve auf eine Party.«
    »Das läuft noch?«
    »Es läuft noch. Warum?«
    »Er ist ein Schürzenjäger, der sich nicht festlegt.«
    »Er ist prima, lacht über meine Witze, hört mir zu und ist nicht voreingenommen und beim Sex großartig.«
    »Du klingst, als wolltest du dich selbst überzeugen.«
    »Du klingst wie meine Mutter.«
    »Du hast was Besseres verdient.«
    »Vielleicht. Er ist wie Junk food, vermute ich. Ich muß zurück. Bis später.«
    Iris warf den halbgegessenen Salat in Jaynies Abfalleimer und ging zurück in die Verkaufsabteilung. Der Verwaltungsbereich war um die Mittagszeit ruhig. Sie ging an dem leeren Raum mit Fotokopierer und Faxgerät vorbei und ging dann an das andere Ende des Bürotrakts zum Materialraum, zu Alleys Schreibtisch. Es schien nur natürlich zu sein, Alley zu besuchen. Es wirkte merkwürdig, daß er nicht da war, seine Bestellungen ausfüllte, alles sauber und in Ordnung hielt. Daß er nicht Leute ausschimpfte, die einen Packen Papier oder Vordrucke herauszogen und die exakten Stapel unordentlich hinterließen. Daß er ihnen nicht die Stifte aus den Händen nahm, die sie sich seiner Meinung nach zuviel genommen hatten. Daß er nicht an seinem Schreibtisch saß und das Burrito aß, das seine Mutter ihm fertiggemacht und das er in der Mikrowelle aufgewärmt hatte, wobei er die Zahlen auf dem Zeitschaltknopf beobachtete, da er den Summer nicht hören konnte. Daß er sich nicht umdrehte und zu Iris hinauf lächelte, wenn sie hereinkam und die Hände auf seine Schultern legte, um sich bemerkbar zu machen, daß er sich nicht den Mund mit einer Serviette abtupfte, die er in seiner kranken Hand hielt, und die Krawatte mit der anderen glättete.
    Alley würde nicht im Materialraum sein. Iris wollte seinen leeren Schreibtisch sehen und wissen, wie es für ihn war, tot zu sein.
    Das Licht im Materialraum war eingeschaltet. Iris ging näher heran und blieb schlagartig stehen, als sie von innen ihren Namen hörte. Ein Frösteln lief ihr über den Rücken. Sie erinnerte sich an den Traum und dachte mit Schrecken daran, daß Alley sie verfolgen könnte, daß er ein Geist sein könnte, und sie wurde wütend. Er hatte ihr bereits zuviel zum Nachdenken gegeben. Andererseits könnte sie ihn vielleicht fragen, was sie mit der Safebox machen sollte.
    Iris hörte ihren Namen noch einmal, blieb vor der Tür stehen und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Das war kein Geist. Es war Stan Raab, der leise sprach.
    »...Beziehung mit Drye, und ich habe es äußerst ungern gemacht, aber Drye ist meine andere Spitzenkraft.«
    »Ich habe Iris gerade in der Kantine gesehen. Ich habe ihr gesagt, daß unser Gespräch vertraulich bleiben würde, aber...«
    Danke, Joe, sagte Iris vor sich hin.
    »...sie kam gerade von dem Treffen mit dir und war ganz schön durcheinander. Drye hat noch eine Stichelei darüber gemacht...«
    »Ich hatte gehofft, das vermeiden zu können«, sagte Raab. »Dieser Drye... wenn er nur nicht so ein Selbstdarsteller wäre...«
    »Egal, ich habe ihr versichert, daß du immer in höchsten Tönen von ihr gesprochen hast und daß du das getan hast, was du tun mußtest, um den Kunden zufriedenzustellen.«
    »Ging es ihr besser?«
    »Sie versteht es. Sie hat eine Menge Grips. Wir haben Glück, daß sie bei uns ist.«
    Du bist wieder ein guter Junge, Joe.
    »Joe, du weißt, daß ich deine Leistung schätze. Ich könnte diesen Laden nicht leiten, wenn du nicht bei mir wärst, wenn ich nicht einen Menschen hätte, dem ich bedingungslos trauen kann.«
    »Was glaubst du, was er mit dem hier auf dem Kalender gemeint hat, mit diesem WasCATIL... O, A, X...«
    »Wer weiß? Joe, ich habe nachgedacht. Vielleicht sollten wir die Polizei in Worldco einweihen.«
    »Komm, Stan. Wir würden beide ins Gefängnis wandern.«
    »Sie brauchte ja nicht die Einzelheiten zu erfahren. Wir könnten einfach sagen, daß Alley die Gelder eines Kunden manipuliert hat. Das würde ihr die Arbeit erleichtern.«
    »Das kann ich nicht machen, Stan. Es darf nicht weiter als bis zu dir gelangen.«
    »Ist es auch nie. Ich fühle mich nur für Worldco verantwortlich, Joe. Mein Bote hat zehn Millionen Dollar veruntreut. Mit meinem Faxgerät! Laß uns hier rausgehen.«
    Iris ging so schnell sie konnte zu ihrem Schreibtisch zurück, ihr Herz klopfte. Sie nahm den Telefonhörer auf, tippte die Nummer

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