Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
Vom Netzwerk:
der nächsten Person auf ihrer Kandidatenliste ein und drehte sich um, um Teddy zuzusehen, wie er Penny-Anleihen an Fremde verkaufte.

Heilige Oder Hure? Hure. Mit Sicherheit. Es war die Sorte von Woche gewesen, die nach etwas Frechem, etwas anderem schrie, nach etwas, mit dem man die Arbeitswoche wie abgestorbene Haut abwerfen konnte. Etwas, bei dem sie sich selbst vergessen konnte. Steve würde es gefallen.
    Das Schild mit dem Zustandsbericht des Freeways zeigte DICHTER VERKEHR an. Iris kannte das. Beim Fahren hatte sie ein Auge auf dem Temperaturanzeiger des Triumph. Der Zeiger war über die Mitte hinaus und zu zwei Dritteln bei »H«. Ein Tick mehr und sie würde die normalen Straßen nehmen. Das würde nicht schneller gehen, aber sie könnte etwas Tempo machen und Luft durch den Kühler bekommen, die den Motor abkühlen würde. Der Triumph haßte Verkehr.
    »Es gibt heute Z.V.A. auf den Freeways, Leute...«, sagte der Radiosprecher. »Zu viele Autos. Es gibt einen Parkplatz auf der 134 in der Nähe von Figuerosa. Ein Buschfeuer vom Hügel ist auf den Mittelstreifen übergesprungen...«
    Ein älterer Buick mit grauer Grundierung war in der Spur neben Iris. Seine Fenster waren schwarz getönt und vollkommen geschlossen. Er fuhr lässig über die durchbrochene weiße Linie in Iris’ Spur. Sie hielt ihren Platz, aber ihr standen die Nackenhaare zu Berge. Sie war in der Schußlinie. Ein Ziel.
    Entspann dich, sagte sie sich. Bei diesem Verkehr könnten sie nicht ohne Hubschrauber entkommen. Dann dachte sie: Was, wenn sie nicht entkommen wollten? Was, wenn der Fahrer eine Selbstmordnachricht in seiner Tasche hat?
    »Ein Anhänger mit Barbecue-Soße hat seine Ladung auf der 5 hinter Slauson verloren. Der Verkehr steht auf fünf Meilen in beiden Richtungen. Eine Ladung Hühner ging auf der 605 zwischen Rosecrans und Alondra verloren. Jetzt brauchen wir nur noch ein paar Briketts.«
    Ein Mercedes-Cabrio mit offenem Dach — sein sonnengebräunter, kahl werdender Fahrer sprach in ein Autotelefon, und dabei glitzerte seine große goldene Uhr in der Sonne — schob sich hinter dem Triumph hervor und beschleunigte, um sich um Haaresbreite vor die vordere Stoßstange zu setzen. Damit hielt er sich an die in Los Angeles übliche »Fahr richtig oder verpiß dich«-Methode, eine Reaktion darauf, daß Iris nicht zu dicht auffuhr. Er gewann eine Wagenlänge.
    Iris schrie: »Warum so eilig, Arschloch? Reservierungen erst ab halb neun.« Aber er hörte sie nicht.
    Ein Kleintransporter hinter dem Mercedes, auf Ballonreifen von fast einem Meter Durchmesser hoch über dem Asphalt und mit einem dekorativen Überrollbügel hinter dem Führerhäuschen, eilte herbei, um die Lücke zu schließen, die der Mercedes hinterlassen hatte. Die polierte Chromstoßstange verdeckte das Rückfenster des Triumph. Der Bass aus der Stereoanlage des Lasters ließ den Boden zittern.
    »Großspuriger Mistkerl«, murmelte Iris. »Ich tret’ ruckartig auf meine Bremse. Erklär das deiner Versicherung, wenn du eine hast.«
    Iris drückte auf den Knopf für den New-Age-Sender, beobachtete den Temperaturanzeiger und versuchte, sich darüber hinwegzusetzen.
    Ein Mann auf einem Motorrad wand sich durch den sich stauenden Verkehr. Auf dem Rücken seiner Lederjacke stand in weißen Buchstaben »KENNST DU JESUS?«.
    Nein. Was für ein Auto fährt er?
    Endlich in der Stadt angekommen, ging Iris langsam die Straße entlang, sah in die Schaufenster und aß einen Eisjoghurt, eine Frau ging dermaßen dicht hinter ihr, daß ihre Pakete Iris’ Rock streiften. Iris blieb abrupt stehen, und die Frau rannte mit einem Haufen Einkaufstaschen in sie hinein. Sie ging um Iris herum, ohne sie anzusehen oder sich zu entschuldigen. Iris lächelte. Es war nur ein bißchen Macht, aber sie wollte sie zeigen.
    Iris kaufte sich eine schwarze, italienische Bomberjacke mit silbernen Reißverschlüssen und einen passenden, schenkelkurzen Minirock, nachdem sie bei dem Preis tief Luft geholt und dann beschlossen hatte, daß sie beides haben mußte und ohne nicht leben konnte. Sie kaufte ein schwarzes Korsett, einen Minislip, schwarze Strümpfe mit Punkten und einen Jogging-BH in der Wäscheabteilung und wand sich unbehaglich, als sie alles der Verkäuferin gab, die etwa so alt wie ihre Mutter war.
    Zu Hause warf Iris die Taschen auf die Couch aus Rohseide und öffnete die gläserne Schiebetür. Die Seeluft blies hinein, auf ihrem Anrufbeantworter waren zwei Nachrichten. Eine von Steve, der

Weitere Kostenlose Bücher