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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Kaffee«, sagte Paul Lewin. »Meine Frau hat mich auf Diät gesetzt. Haferkleie und fettarme Milch und so’n Scheiß. Mein Cholesterinspiegel ist bei 223. Und deiner?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Segnung der Ehelosigkeit.«
    »Hast du den Bericht über die Todesursache gelesen?«
    » Ja..«
    »Das verändert die Dinge, findest du nicht?« sagte Somers.
    »Er ist merkwürdig, ich bin aber nicht sicher, ob er die Dinge verändert.«
    »Die Waffe macht kleine, runde Eintrittswunden und reichte fast zwölf Zentimeter tief. Wie ein Eispickel. Keine Waffe nach Art der Jungs von den Straßengangs.«
    »Ich halte immer noch an einer Aufnahmeprüfung in eine Bande fest. Ich will Flaco und die Jungs von der Cirrus Street befragen.«
    »Er war kein Ortsansässiger. Alle haben ihn sich genau angesehen, und niemand wußte, wer er war«, sagte Somers.
    »Wie siehst du es?«
    »Ein Anschlag.«
    »Nach Mafiaart? Das ist nicht ihre Methode«, sagte Lewin.
    »Es gibt viele bestellte Morde.«
    »Alley Munoz? Weshalb?«
    »Vielleicht hat er was gesehen oder gewußt.«
    »Hör auf, mein Leben noch komplizierter zu machen«, sagte Lewin.
    »Warum hat unser Bursche dann einen Eispickel benutzt?«
    »War gerade zur Hand.«
    »Wenn es einer dieser Straßenrowdies war, warum hat er kein Schießeisen genommen?«
    »Er hat es versetzt.«
    »Oder ein Messer?« sagte Somers.
    »Ich weiß es nicht, Professor. Du traust diesen Burschen zuviel zu. Sie überlegen diesen Scheiß nicht.«
    »Denk nach. Eine Handfeuerwaffe hinterläßt Geschosse. Da kannst du genausogut Fingerabdrücke hinterlassen. Aber du kannst ihn erstechen und die Straße schon halb hinunter sein, bevor irgend jemand den Vorfall überhaupt bemerkt. Mit einem Messer mußt du präzise sein, aber unser Junge hat auch dafür gesorgt, daß er dicht genug herankam. Aber was, wenn die Messerklinge sich verbiegt? Oder auf einer Rippe abbricht? Ein Eispickel ist widerstandsfähig. Harmlos. Mach ihn einfach sauber und leg ihn wieder in die Garage deines Nachbarn. Der Kerl ist schlau. Ein verkappter Mord auf Bestellung, am hellichten Tage. Eine Straßenbande verschleiert keinen Mord. Der ist Werbung für sie.«
    »Du denkst zu kompliziert. Ein vato will in die Bande. Jaime will rein. Die Jungs stellen ihm eine Aufgabe. Das ist lehrbuchmäßig.«
    »Aber er hat keinen Fehler gemacht.«
    »Glück gehabt.«
    »Aber er war nicht aus der Nachbarschaft«, sagte Somers.
    »Die Zeugen decken ihn. Sie glauben, sie sind als nächste dran.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Somers.
    »Warum nicht?«
    »Fühlt sich einfach nicht richtig an.«
    »Herr Bezirksstaatsanwalt, ich habe einfach das Gefühl, sie sagen die Wahrheit. Ich weiß einfach, daß sie es tun. Scheiße.«
    »Die Totenwache findet gerade statt. Wollen wir hingehen?« sagte Somers.
    »Ich denke, die Beerdigung morgen reicht. Da kommen mehr hin. Bei der Totenwache sind nur Familienangehörige und enge Freunde. Lassen wir ihnen ihr Privatleben. Außerdem, ich muß nach Hause.«
    »Ich werde die Nachbarschaft noch einmal durchforschen.«
    »Das ist schon erledigt. Von Rodriguez und mir. Wir haben alles zusammen.«
    »Ich will das selbst noch mal durchgehen. Wo war ich denn, als ihr es gemacht habt?«
    »Du hattest was mit deiner Tochter zu tun. War was zu erledigen.«
    »Stimmt. Ich weiß es wieder«, sagte Somers.
    »Ich gehe mit dir. Wann?«
    »Morgen. Nach der Beerdigung.«
    »Mein Junge hat ein Fußballspiel.«
    »Ich gehe allein«, sagte Somers.
    »Also, sagen wir, es war ein Anschlag. Wer will diesen Kerl tot sehen?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht hatte er ein Geheimnis. Wir wissen einfach nicht genug über ihn. Meinungsänderung?«
    »Ich lasse den Bandengedanken nicht fallen, aber ich meine, die Idee mit dem Anschlag ist es wert, sie einmal durchzugehen. Alley war eine Fliege an der Wand. Vielleicht sah er etwas, das er nicht sehen sollte. Was hatte diese Mieze Iris Thorne zu sagen?«
    »Nicht viel.«
    »Was hast du sie gefragt?«
    »Das Übliche.«
    »Zum Beispiel?«
    »Das Übliche. Du kennst es.«
    »Das übliche Was? Was zum Beispiel?«
    Somers seufzte erschöpft. »Wann hat sie ihn zum letztenmal gesehen, was hat sie gesagt, was hat er gesagt, was hat er gemacht, hatte er Feinde, war in den letzten paar Tagen irgend etwas anders. Das Übliche. In Ordnung?«
    »In Ordnung. Und?«
    »Und was?«
    »Was ist los mit dir? Was hat sie gesagt?«
    »Nichts«, sagte er achselzuckend, »nichts von Bedeutung.«
    »Laß mich den Richter

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