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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Mädchen.
    Iris wanderte in das dunkle Arbeitszimmer. Sie sah in dem gedämpften Licht eine Schreibtischlampe und schaltete sie ein. Das Licht schien auf Alleys Aktentasche. Iris sprang zurück und knallte gegen eine Stehlampe. Sie drehte sich um und stellte mit zitternden Händen die Lampe wieder fest hin, dann sah sie das weiße Brett.
    »Du darfst hier nicht sein.«
    »Was?« Iris drehte sich um.
    »Das hier ist das Büro meines Vaters.«
    »Ich habe mich nur umgesehen... ich bin zufällig hier hereingekommen.«
    Chloe ging entschlossen zu dem Schreibtisch und legte die Hand auf die Aktentasche. Der Hund kam hinter ihr ins Zimmer, seine Krallen klickten auf dem Hartholzboden.
    »Dieser Mann wurde ermordet.« Sie deutete auf das düstere Schwarzweißfoto. »Und das hier ist seine Aktentasche.« Sie wies auf den dunklen Fleck hin. »Weiß du, was das ist?«
    Iris legte die Hände auf den Mund. Sie schloß die Augen.
    Chloe wies auf das weiße Brett hin. »Er wurde mit einem Eispickel erstochen.«
    Iris griff sich an den Magen und wandte sich ab. »Oh, Gott.«
    »Ich hab’ sie in deinem Büro gefunden, Dad.«
    »Das macht mir nichts aus. Iris kann gehen, wohin sie will. Sie ist unser Gast. Woher wußtest du von dem Eispickel?«
    Iris sah Somers mit aufgerissenen Augen an. »Stimmt das?«
    Somers sah sie an, ohne zu antworten.
    »Ich habe Augen und Ohren, Dad«, sagte Chloe.
    Iris verließ das Arbeitszimmer und nahm ihre Sachen von der Couch. Sie hörte Somers’ Stimme leise und Chloes lauter und jammernd. Sie stand in der Tür des Arbeitszimmers mit ihren Sachen im Arm. Somers hörte mitten im Satz auf und sah Iris an.
    »John... ich kann nicht. Du bist sehr gastfreundlich und nett gewesen, aber Alley, ich...«
    »Iris, es tut mir leid. Ich wollte nicht, da du das hier siehst.«
    »Es ist meine Schuld. Ich habe herumgeschnüffelt. Vielleicht ist Alley nur ein weiterer Mordfall für dich, aber er war mein Freund. Sie haben ihn heute begraben.« Eine Träne lief ihr über das Gesicht. Somers zuckte zusammen.
    »Vielleicht kannst du es trennen. Ich nicht.«
    »Iris, laß uns was essen...«
    Iris sah an ihm vorbei auf das weiße Brett. Er folgte ihrem Blick und guckte sie dann wieder an.
    »Dein Name ist eingekreist, weil du noch nicht vernommen worden bist.«
    »Siehst du?« Iris ging zur Eingangstür und öffnete sie. »Es funktioniert nicht, John.« Die Sonne schien durch das farbige Glas in der Tür und malte ein Muster auf den Holzboden. Iris ging auf Zehenspitzen um die Farben herum. Sie sah John Somers an und zeigte auf den Boden. »Es ist wie bei Alleys Beerdigung. Wiedersehen, John. Chloe.« Sie schloß die Tür, und die Farben schimmerten auf dem Boden.
    John Somers beobachtete die wellenschlagenden Lichter. Chloe legte die Arme um ihn.
    »Ist schon gut, Dad. Du hast ja immer noch mich.«

»Ich habe Alleys Aktentasche.«
    »Laß mich das Telefon wechseln.« Sommers hörte Lewins Stimme vom anderen Ende des Raumes. »Jason, häng ein, nachdem ich aufgenommen habe, ja?«
    Da war ein schweres, feuchtes Atmen in der Leitung.
    »Jason, du kannst jetzt auflegen. Von wem?«
    »Von der Kellnerin. Carmen.«
    »Carmen.«
    »Du mußt halt das richtige Händchen haben, Polyp.«
    »Was ist also drin?« Es kam sehr flach heraus.
    »Willst du mir nicht gratulieren?«
    »Was ist drin?«
    »Danke, Partner. Hauptsächlich ein Haufen Müll.«
    »Großartiger Fund.«
    »Hauptsächlich.«
    »Ich sitze auf der Stuhlkante.«
    Somers erzählte Lewin von Alleys Visitenkarten, von Tw Titos Haus mit den teuren Spielsachen und neuen Dekorationen, von Alleys sogenannter Beförderung und seinen Ausflügen nach Mexiko, von den Meldungen aus Oaxcatil, von Chuy, der geschworen hatte, den Schweinehund zu kriegen, der Alley umgebracht hatte, von Miss Sara und dem großen Auto.
    »Ach«, sagte Lewin.
    »Ach? Ach was?«
    »Drogenkurier.«
    »Denk dran, was die Jungs im Büro gesagt haben.« |
    »Warte, Jason, leg den Hörer auf! Verdammte Kids. Gehen zur Schule und erzählen ihren Freunden Schauergeschichten.«
    »Chloe auch. Könnte sein, daß die schlauen Köpfe Alley einfach nur einzubeziehen brauchten. Ihm sagen, daß er einer von den Jungs wäre. Ihn zu der Feier der Burschenschaft einladen. Ihm ein bißchen Bargeld für Schmerz und Leid hinwerfen.«
    »Scheint sich um viel Bargeld zu handeln.«
    »Vielleicht wurde Alley gefräßig, also wurde er getötet. Aber es könnte auch ganz anders gewesen sein. Führ’ dir vor Augen, was klar auf

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