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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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ihm.
    Der Laden war knallvoll. Eine niedrige Wolke aus Zigarettenrauch hing in der Luft. Kellnerinnen in kurzen, flittchenhaften Röcken sausten vorbei und balancierten Tabletts mit Getränken. Croupiers in roten Hemden mit dem gestickten Four-Queens-Logo auf dem Rücken sprangen von Tisch zu Tisch, kauften und verkauften Poker-Chips. In der Halle führte ein Hypnotiseur eine Show vor. Gelächter und Applaus klangen herüber. Lewin stellte sich Leute vor, die so etwas Lächerliches taten, wie als Stripper aufzutreten, oder die sich so verhielten, als wären sie in Leute verliebt, die sie gar nicht kannten.
    Was für ein Laden.
    Die Stimme der Reservierungs-Hostess war im ganzen Hauptraum zu hören.
    »WR für fünf-zehn, Raucher. WR für fünf-zehn.«
    Es wurde nicht viel geredet. In der Luft lag ein summendes Geräusch von klappernden Poker-Chips. Laut. Sie klickten gegeneinander, klickten in Händen, klickten auf Filz.
    Teddy nahm seine Reservierung vor und ging zu einem Geldautomaten. Er zog einen Packen Kreditkarten hervor und prüfte jede einzelne.
    »Du nicht, du nicht. Limit für dich angesagt. Bah! Komm zu Daddy. Ein glänzendes, neues Kreditlimit von fünftausend Dollar. Nur auf der Linie unterschreiben.« Teddy schob die Karte in den Automaten, und der gab ihm Bargeld. Zauberei.
    Lewin bestellte bei einer vorbeikommenden Kellnerin einen Scotch auf Eis.
    Ein Hang zu Koks und ein Hang zum Glücksspiel könnten die Dinge mit Sicherheit verändern.
    Die Hostess rief Teddys Reservierung auf.
    »Folgen Sie Frankie an Ihren Tisch.«
    Teddy schlängelte sich zu Frankie durch, der ihm von der anderen Seite des Raumes her böse anguckte.
    »Frankiiiekumpel«, sagte Teddy.
    »Arschloch«, sagte Frankie.
    »Was hab’ ich dir je getan, Fran-kiiie?«
    »Sie haben dich hier wieder reingelassen, he?«
    »Das mit Eddie und mir liegt lange zurück. Du hast keine Ahnung.«
    Frankie drehte sich auf dem Absatz um und ging los. Teddy schlenderte hinter ihm her zu seinem Tisch, an dem bereits acht Männer saßen, vier Schwarze, drei Asiaten und ein Kaukasier. Der Croupier rollte einen Chip auf seinen Fingern hin und her und sah gelangweilt aus.
    »Setzen«, befahl Frankie.
    »Hier.« Teddy versuchte, ihm einen Zehn-Dollar-Schein zu geben.
    Frankie verzog das Gesicht. »Geh mir aus den Augen.«
    Teddy wandte sich der Gruppe zu. »Man muß den Kerl einfach lieben.«
    Die Runde sah Teddy gelassen an.
    »Männer!« sagte Teddy. »Ich bin Teddy Kraus der Dritte, und ich bin verteufelt froh, euch alle kennenzulernen.« Er lächelte wie ein Anführer der Pfadfinder beim großen Fest.
    Teddy zeigte auf die Designer-Jogginganzüge, die drei der Schwarzen trugen. »Oh, là là, Jungs! Quelle Attitüde. Ich glaube, ihr Burschen würdet einfach von den Stühlen fallen, wenn ihr eure Ellenbogen vom Tisch nehmt.«
    »Arschloch«, sagte einer von ihnen.
    »Wo ist das Herzchen? Hat das Wort des Tages gesagt.« Teddy sah sich um und rief: »Zeigt sich das Herzchen?«
    Teddy lachte wild. »Ach, los, Jungs. Seid fröhlich. Wir sind doch alle hier, um Spaß zu haben, nicht?«
    Teddy streckte dem Mann, der sprach, die Hand hin. »Freunde?«
    Der Mann bewegte sich nicht.
    Teddy riß die Hand hoch. »He, gut, in Ordnung. Kein Problem. Aber gebt nicht das Geld für die Miete aus, Jungs. Dann habt ihr die Hölle zu Hause.« Er zwinkerte dem Rest der Gruppe breit zu. »Kartengeber, teil aus, ja?«
    »Teil nicht aus«, sagte Frankie und kam an den Tisch. »Steh auf. Du bist fertig hier.«
    »Ach, Maaann!« Teddy schaute auf seine Chips. Sie flogen über die Tischplatte aus Filz. »Behandelt man so einen Kunden?« Er wandte sich der Gruppe zu. »Jungs, spielt in Gardena. In diesen Laden kann man mit der Gabel hineinstechen, er ist gar.«
    Der Croupier sammelte Teddys Chips zusammen und gab ihm Bargeld. Teddy griff es sich, stieß Frankie beiseite und ging.
    »Paß auf, daß du dich auf dem Weg nach draußen nicht an der Tür stößt«, hörte Teddy jemanden hinter sich sagen. Sein Gesicht wurde rot.
    Lewin beobachtete, wie Teddy schnurstracks auf die Tür am anderen Ende des Casinos zuging, wobei Frankie fast lief, um mit ihm Schritt zu halten. Teddy rüttelte wütend an der Tür, stellte sich auf die Zehnspitzen, sah in das Spiegelglas in der Tür und glättete seine dünnen Haarsträhnen. Die Tür ging auf, Teddy drängte sich hinein und knallte Frankie die Tür ins Gesicht.
    Der Raum war mit dem polierten schwarzen Lackschreibtisch und der gepolsterten

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