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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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auch in Ihrem Büro gewesen sein können.«
    »Ja... ja, könnte sie.«
    »Stan, ich bin ein wenig verwirrt. Hat diese Akte etwas mit Munoz zu tun?«
    »Nein... es war... nur eine Kundenakte. Das klingt lächerlich, nicht? Tut mir leid. Ich bin durcheinander. Ich sehe überall den schwarzen Mann.«
    »Woher wußten Sie, daß das Programm von der Beerdigung Iris gehörte?«
    »Sie hatte was draufgeschrieben. Ich hab’ ihre Handschrift erkannt. Sie schrieb eine Wegbeschreibung und eine Adresse drauf. Hier, da steht, 12 Withered Canyon Road. Und eine Telefonnummer: 818 986 9867. Ich glaube, da wollte sie heute abend hin. Da steht sechs Uhr.«
    »Also, ist das nicht verdammt interessant?«
    »Wirklich? Warum?«
    »Stan, Sie haben immer noch nicht gesagt, warum sie die Akte haben wollte.«
    »Wissen Sie, Sie haben recht. Meine Sekretärin war am Freitag an meinem Aktenschrank. Ich mache einen großen Aufstand um gar nichts. Ich bin einfach durcheinander. Ich hätte Sie nicht belästigen sollen.«
    »Sie haben mich überhaupt nicht belästigt, Stan. Man kann nicht wissen. Manchmal werden Fälle auf diese Weise gelöst. Etwas, das jemand gesehen hat, ist irgendwie nicht in Ordnung. Rufen Sie jederzeit an.«
    Paul Lewin legte auf. »Verdammt interessant.«

Paul Lewin parkte gegenüber von Teddy Kraus’ Haus in einer ruhigen Gegend von West-L.A., wo die Inflation bei den Immobilien die bescheidenen, alten Häuser für die meisten Berufstätigen zu teuer gemacht hatte. Der Rasen war von einem Gärtner gepflegt, und Lewin vermutete, daß das Innere des Hauses von einer Haushälterin in Ordnung gehalten wurde.
    Blöde Yuppies, dachte Lewin. Das Leben ist nur ein großes Sackhüpfen.
    Aus Gewohnheit beobachtete Lewin das Haus ein paar Minuten, dann öffnete er die Autotür, um auszusteigen.
    Genau in dem Moment kam Teddy Kraus aus dem Haus und stieg in den gegen Bezahlung handgewaschenen, sauberen, liebesapfelroten BMW. Das elektronische Piepsen des ausgelösten Autoalarms verband sich mit den anderen klaren Geräuschen der Augustnacht in LA. Der süße Duft von blühendem Jasmin hing schwer in der Luft. Ein paar helle Sterne und ein Dreiviertelmond schienen.
    Zur Hölle. Es ist Samstagnacht. Lewin folgte Teddy.
    Auf der großen 5 Süd herrscht Samstagnacht nur wenig Verkehr. Montag bis Freitag gehört das südliche Bein des Golden State Freeway in den ganzen frühen Morgenstunden großen Sattelschleppern und zu anderen Zeiten den Pendlern nach L.A., und alle rollen über den alten Asphalt, der der Aufgabe nicht gewachsen zu sein scheint Nördlich von L.A., wo die 5 das Herz Kaliforniens durchquert, hat sie den Spitznamen »Grapevine« (Weinstock), und sie geht durch Bakersfield, Sacramento, Redding und Weed, dann nach Norden durch Eugene, Oregon und Portland, Vancouver, Washington und Seattle und wird schließlich eine Schnellstraße, die hinter der kanadischen Grenze mit einem Ahornblatt gekennzeichnet ist.
    An diesem Abend war nicht viel los auf der 5. Teddy fraß Kilometer.
    Verdammt, sagte Lewin vor sich hin.
    Als sie an der Florence Avenue abfuhren, spürte Lewin die Bässe aus Teddys Stereoanlage durch das Stahlchassis des Kleintransporters seiner Frau hindurch. Teddy trommelte mit den Händen auf das Lenkrad.
    Ein Auto voller Mädchen, die am Samstagabend ausgingen, fuhr neben Teddy. Fröhliche Zeiten. Er starrte sie an, sie übersahen ihn, er starrte sie weiter an, und sie drehten sich schließlich um und kicherten. Teddy stand durch das offene Verdeck halb auf und warf ihnen einen Kuß zu. Sie fuhren kichernd fort. Meine Damen, meine Damen! Sie wissen gar nicht, was Ihnen entgeht!
    Die Fassade des Kartenclubs Four Queens war von rotem, grünem und weißem Neon beleuchtet wie ein Weihnachtsbaum. Jeden Tag Weihnachten. Weiße Lichter drehten und drehten sich, gingen aus und an wie im Alptraum eines Betrunkenen.
    Lewin parkte eine Wagenlänge von Teddy entfernt und beobachtete ihn durch die Fenster des Autos, das zwischen den beiden stand. Teddy hatte Lewin nicht gesehen. Lewin stellte sich vor, daß Teddy ihn vermutlich erst wahrnehmen würde, wenn Lewin sich direkt vor ihm aufbaute. Teddy war so ein Typ. Voll mit sich selbst beschäftigt.
    Wie nennt man das? Narkozißtisch oder so.
    Teddy nahm eine Nasevoll aus dem Glasfläschen.
    Mach dir Mut, Kleiner.
    Teddy zündete sich eine Zigarette an und stieg aus dem Auto. Er zog seine Hose über den Bauch hoch und ging auf den Club zu. Der BMW piepste zweimal hinter

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