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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Seide an den Wänden auf ordinäre Weise luxuriös. Hinter dem Schreibtisch saß Eddie auf einem weißen Lederstuhl und strahlte billige Eleganz aus. Er war in den Vierzigern und der Typ Mann, der mit dem Alter immer noch attraktiver wird. Er trug eine große goldene Uhr und einen großen Brillantring und legte Wert auf Kleidung im europäischen Stil. Sein graumeliertes Haar war aus seinem römischen Gesicht gestrichen.
    »Teddy«, gurrte Eddie. »Schön, dich wiederzusehen. Setz dich, bitte.«
    Teddy nickte fieberhaft. »Stimmt, Eddie. Das Wiedersehen wird zur Gewohnheit. Was muß ich tun, um hier ordentlich spielen zu können?«
    »Teddy, ich entschuldige mich, daß ich deinen Abend gestört habe. Möchtest du nicht meine anderen Gäste begrüßen?«
    »Natürlich... gut. Die beiden Knoblauchzehen.«
    »Ts, ts, ts«, gackerte Sally Lamb. »Solche Worte von einem so gut erzogenen Jungen.«
    Er lehnte in einer Ecke an der Wand, den pomadigen Kopf an der gepolsterten Seide.
    Eddie stand auf. »Ich geh’ jetzt auf meine Runde. Macht es euch bequem.« Er warf Sally Lambs Kopf an der Seidenwand einen Blick zu. Dann ging er hinaus und schloß die Tür.
    Teddy ließ sich auf einen Lederstuhl vor dem Schreibtisch fallen, streckte die Beine aus. »He, Sally. Die Siebziger sind vorbei.«
    Jimmy Easter kicherte. Er säuberte seine Nägel mit einem Taschenmesser und hatte nicht ein einziges Mal aufgeblickt.
    »Du bist ein richtiger Klugscheißer, nicht, Teddy?« sagte Sally Lamb.
    »Sally, dein Outfit braucht eine Auffrischung«, sagte Teddy.
    Jimmy Easter kicherte lauter.
    Sally warf Jimmy einen beleidigten Blick zu.
    »Wer sonst würde dir das sagen, Sally?« sagte Teddy.
    »Das reicht als Beweis, was für ein verdammter Arsch du bist. Teddy. Und du«, er schoß einen Blick auf Jimmy ab, »hältst besser das verdammte Maul.«
    »Ja, Schwarzer Ritter«, sagte Teddy.
    Jimmy unterdrückte sein Lächeln und sah Teddy unter den Augenbrauen heraus finster an.
    »Wie geht’s dem blauen Auge, Mäuschen?«
    »Blau! Zufrieden? Was wollt ihr beiden Affen? Ich hab’ was zu tun.«
    Sally faltete die Hände vor sich und nickte langsam mit dem Kopf. »Du glaubst, du weiß alles, nicht? Hast alles lahmgelegt.« Teddy zog die Augenbrauen hoch und öffnete in gespielter Verwirrung den Mund.
    »Da bist du also. Am College aus-ge-büldet. Schlauer Junge. Kluger Junge. Und guck dich an. Eine Schande für deine Mutter.«
    »Komm zu den Tatsachen. Meine Mutter ist eine Säuferin. Sie ist viel zu sehr damit beschäftigt, mit ihrem Freund in Griechenland herumzurennen, als daß es sie juckt, was ich mache.«
    »Schäm dich, Teddy.«
    »Laß es.« Teddy wollte aufstehen. Jimmy Easter schoß von seinem Stuhl hoch, griff Teddy bei den Schultern und stieß ihn zurück. Teddys Gesicht wurde rot vor Empörung.
    Sally schob sein Gesicht ganz dicht an Teddys heran. »Bleib da sitzen, bis ich mit dir fertig bin.«
    Teddy spürte Sallys Haare an seiner Wange.
    »Wir wollen nicht die Reihenfolge hier vergessen. Du bist derjenige, der sich selbst in den Schlamassel gebracht hat. Ich bin derjenige, den du um Hilfe gebeten hast.« Sally beugte sich vor und stieß mit dem Finger gegen Teddys Brust. »Ich hab’ dir geholfen. Wir treffen eine Abmachung. Und was tust du dann? Du hältst dich nicht daran. Also, ich finde das nicht besonders schlau von einem schlauen Jungen wie dir. Findest du nicht, Teddy?«
    Teddy starrte ein Loch in den Schreibtisch.
    »Ich sagte, findest du das schlau, Teddy?«
    »Nein.«
    »Nein, das stimmt. Sehr gut, Teddy.« Sally tätschelte Teddy den kahlen Kopf. »Mister College-Aus-ge-büldet von der Padoka Universität, und er weiß immer noch nicht, wie die Dinge laufen.« Er versetzte Teddys Hinterkopf einen leichten Schlag.
    Teddy murmelte: »M.I.T. und Stanford.«
    »Was?«
    »Ich hab’ meine akademischen Abschlüsse am Massachusetts Institute of Technology und in Stanford gemacht.«
    »Mann. Ist ja toll. Warst du auch Pfadfinder und hast alten Damen beim Überqueren der Straße geholfen?«
    »Das sind Spitzenschulen. Du weißt nicht...«
    »Ich sagte, daß es einfach toll ist, Teddy. Einfach toll. Fein und edel. Und jetzt gib mir mein Geld.«
    Schweigen.
    »Also?«
    »Ich hab’ es grade nicht bei mir.«
    Schweigen.
    »Du hast es grade nicht bei dir.«
    »Ich hab’ es grade nicht bei mir.«
    »Hörst du das, Jimmy? Er sagt, daß er es gerade nicht bei sich hat.«
    Jimmy Easter ballte die Hand zur Faust, bewunderte sie, sah dann

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