Konfetti im Regen
geparkt war.«
»Haben Sie eine Liste mit den Autos der Angestellten?« fragte Somers.
»Ja. Die Angestellten geben an, welche Autos sie fahren.«
»Können Sie nachsehen, ob jemand eine große schwarze oder blaue Limousine fährt?«
»Natürlich. Ich bin gerade an einer Sache, die um drei in die Post muß, also etwas später am Nachmittag?«
Somers angelte eine Karte aus seiner Tasche. »Rufen Sie mich an?«
Jaynie nahm die Karte und lächelte. »Mache ich gern.« Sie schob die Karte in die Rocktasche. »Sie wollten Alleys Gehalt wissen?« Sie schlug den Ordner auf. »Er verdiente bis zum Zeitpunkt seines Todes acht Dollar die Stunde, was sechzehntausendsechshundert im Jahr macht. Er bekam einen Leistungszuschlag von fünfzig Cent die Stunde zwei Monate, bevor... macht etwa tausend mehr im Jahr.«
Lewin streckte die Hand aus, um die Visitenkarte zu nehmen, die Stan Raab immer noch festhielt. »Jaynie, wie deuten Sie das?«
Sie drehte sie in der Hand um und sah Stan amüsiert an. »Ist das ein Scherz? Direktor des mexikanischen Bereichs. Alley hatte nicht einmal für seine eigene Position eine Visitenkarte.«
»Wer könnte sie gedruckt haben?« sagte Lewin.
»Alley könnte sie selbst in Auftrag gegeben haben. Er füllte ständig Kaufanforderungen aus, aber die brauchen eine Unterschrift.«
»Wer unterschreibt?«
»Irgendeiner der Manager oder Stan.«
»Was ist mit Iris Thorne?« sagte Lewin.
»Sie gehört nicht zu den Managern. Aber es hängt alles davon ab, wie genau sich die Leute unten die Anforderung anschauen.«
»Aber Alley könnte eine Unterschrift gefälscht haben«, sagte Somers.
»Natürlich. Hängt davon ab, wer unten prüft. Ich kann jemanden die Kopien der Kaufanforderungen prüfen lassen. Ich informiere Sie darüber dann zusammen mit dem Ergebnis der Überprüfung der Autos.«
»Danke, Jaynie«, sagte Somers. »Wir lassen Sie jetzt wieder an ihre Arbeit gehen.«
Stan Raab beobachtete, wie Jaynie die Tür schloß, und saß schweigend da, das Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, bis er Jaynie am Fenster seines Büros Vorbeigehen sah. Dann faltete er die Hände auf dem Schreibtisch und lehnte sich mit aufgestützten Ellenbogen nach vorn.
»Paul«, sagte Raab in vertraulichem Ton. »Sie erwähnten Iris Thorne im Zusammenhang mit der Visitenkarte. Sie müssen vermuten, daß sie beteiligt ist.«
»Woran beteiligt, Stan?« sagte Somers.
»Also... nein... nicht direkt.«
»Was meinen Sie, Stan?« sagte Somers.
»Nichts. Es ist eine interne Angelegenheit. Vergessen Sie, daß ich die Rede darauf gebracht habe, meine Herren.«
»Reden Sie. Jede Spur ist wichtig.«
Stan seufzte und formte ein Dreieck mit den Händen. »Wir hatten Probleme mit... dem Transfer von Geldern zwischen Konten. Eine beträchtliche Summe wurde... fehlgeleitet.«
»Unterschlagen?« sagte Somers.
»Nein, nein... nicht unterschlagen. Ich würde das Wort nicht benutzen. Wir können es einfach nicht den. Meine Herren, das ist wirklich eine interne Angelegenheit. Wir führen jetzt eine Prüfung durch. Es ist vermutlich nur ein Vertauschen von Ziffern oder so was Ähnliches.«
»Die Worldco-Akte, die fehlte, hat nicht zufällig etwas zu tun mit... diesen fehlgeleiteten Geldern?«
»Doch.«
»Was macht diese Firma Worldco? Welche Geschäfte tätigt sie?«
»Es ist eine Auslandsfirma, eine Holdinggesellschaft in der Karibik, aus steuerlichen Gründen. Sie umfaßt viele verschiedene Branchen. Meine Herren, es steht nicht soviel Geld zur Debatte. Nur ungefähr... hm... zehntausend Dollar. In diesem Geschäft ist eine solche Summe nicht einmal der Rede wert. Ich sehe nur überall den schwarzen Mann, wie ich neulich abends zu Paul gesagt habe.«
»Scheint so, daß, wann immer Sie den schwarzen Mann sehen, Iris Thorne in der Gegend ist«, sagte Somers.
Stan lachte. »Ja, sieht so aus, nicht? Arme Iris.«
»Sie unterstellen, daß Iris etwas mit diesen fehlenden Geldern zu tun hat und daß auch Alley irgendwie daran beteiligt war.«
»Also, sämtliche Worldco-Dokumente sind verschwunden, und das wurde zurückgelassen.«
Stan ging hinter seinen Schreibtisch und öffnete eine Schublade, beugte sich vor und gab Sommers das Beerdigungsprogramm. Somers faltete es zusammen und steckte es in seine Jackentasche, wobei er es vermied, Lewin anzusehen.
»Das ist Iris’ Handschrift«, sagte Raab.
»Also, es ist nicht einfach ein Fall von vertauschten Ziffern«, sagte Somers. »Ein Verbrechen wurde begangen.«
»Wenn Sie es so
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