Konflikte im Beruf: TaschenGuide (Haufe TaschenGuide) (German Edition)
Kollegen?
Machen Sie sich nichts vor – die Beantwortung des obigen Fragenkatalogs spiegelt nur Ihre Selbsteinschätzung wider. Ebenso wichtig wäre es aber zu wissen, wie Sie von anderen Menschen gesehen werden. Bemühen Sie sich deshalb darum, Rückmeldungen zu Ihrem Auftreten und Verhalten zu bekommen. Eine solche Fremdeinschätzung durch Freunde oder auch vertraute Kollegen bestätigt oder korrigiert Ihre persönliche Sicht der Dinge.
Sind Sie sich nun über Ihren persönlichen Beitrag an der Konfliktsituation im Klaren, sollten Sie Ihr Augenmerk auf das breite Spektrum weiterer Konfliktbedingungen richten.
Die objektiven Konfliktbedingungen
Alle auf einer sachlichen Ebene liegenden und relativ leicht nachvollziehbaren Einflüsse und Ursachen zählen zu den objektiven Konfliktbedingungen. Dazu gehören neben den ethischen Grundlagen und Zielen des Unternehmens, seinem Aufbau und seinen Strukturen, den Arbeitsaufgaben und -abläufen, Normen und Werten auch die zur Verfügung stehenden Mittel und Ressourcen.
Anders ausgedrückt: Mitarbeiter können nicht in jeder Firma auf flexible Arbeitszeiten hoffen und müssen vielerorts auch auf die Möglichkeit einer regelmäßigen Fort- und Weiterbildung verzichten. Bei anderen Arbeitgebern sorgt wiederum eine entsprechende Infrastruktur – vom Betriebskindergarten bis zum Betriebssport – für das Wohl der Beschäftigten. Während sich in einigen Unternehmen Psychologen und Sozialarbeiter um die Lösung von Problemen kümmern, suchen Mitarbeiter andernorts entsprechende Hilfsangebote vergebens. Kurz: Jedes Unternehmen bietet Bedingungen, die Konflikte entweder fördern oder aber verhindern.
Finden Sie heraus, inwieweit sich derartige Einflüsse auf das Konfliktpotenzial an Ihrem Arbeitsplatz auswirken. Die folgende Checkliste wird Ihnen dabei helfen.
Checkliste: objektive Konfliktbedingungen
Sind die folgenden Bedingungen für das Konfliktgeschehen an Ihrem Arbeitsplatz von Bedeutung?
1
Werte und Ziele Dieser Bereich umfasst u. a. die Ethik des Unternehmens, seine Visionen und Zukunftsvorstellungen, strategischen Ziele und Planungen sowie Führungsgrundsätze und -richtlinien:
Sind die Werte und Ziele des Unternehmens für alle Mitarbeiter verständlich?
Ja
Nein
Sind die Werte und Ziele des Unternehmens widerspruchsfrei?
Werden die Werte und Ziele des Unternehmens allgemein akzeptiert?
Werden die Werte und Ziele des Unternehmens im Alltag gelebt?
2
Organisationsaufbau und Organisationsstrukturen Hierunter fallen u. a. Größe und Umfang des Unternehmens, Anzahl der Hierarchieebenen, Zusammensetzung der Mitarbeiterschaft sowie Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten:
Ist eine unmittelbare Kontaktaufnahme zwischen den Kollegen, aber auch zu den Vorgesetzten möglich?
Ja
Nein
Werden Macht- und Statusunterschiede erkennbar?
Sind Art und Niveau der fachlichen Qualifikationen vergleichbar?
Ja
Nein
Sind Kompetenzen und Verantwortungsbereiche voneinander abgegrenzt?
Welche Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten gibt es?
3
Normen und Regeln Damit sind u. a. Richtlinien zur Einstellung, Beurteilung und Förderung der Mitarbeiter, Arbeitsanweisungen und Kontrollsysteme, Dienstwege sowie Entscheidungsprozesse gemeint:
Sind die Normen und Regeln des Unternehmens allen Mitarbeitern bekannt?
Ja
Nein
Werden die Normen und Regeln des Unternehmens situationsbezogen gehandhabt?
Welche Folgen haben Abweichungen?
4
Mittel und Ressourcen Dieser Bereich umfasst u. a. Personal, Räume und deren Ausstattung sowie das zur Verfügung stehende Budget:
Stehen für die Arbeits- und Aufgabenerfüllung ausreichende Mittel und Ressourcen zur Verfügung?
Ja
Nein
Sind die zur Verfügung stehenden Mittel und Ressourcen notfalls ersetz- oder ergänzbar?
Sind die zur Verfügung stehenden Mittel und Ressourcen an die Erreichung von Arbeitszielen gekoppelt?
5
Aufgaben und Arbeitsabläufe Zu diesem Bereich gehören u. a. Anforderungen und Anreize, Belastungen, Entscheidungsspielräume sowie Kompetenzen der Mitarbeiter:
Sind die Aufgaben und Arbeitsabläufe abwechslungsreich und interessant?
Ja
Nein
Sind die Aufgabenstellungen klar und eindeutig?
Sind die Aufgaben und Arbeitsabläufe anspruchsvoll und herausfordernd?
Ja
Nein
Welche Unterstützung erfahren die Mitarbeiter?
Welche Entscheidungsspielräume können die Mitarbeiter nutzen?
Erfordern die Aufgaben und Arbeitsabläufe eine regelmäßige Fort- und Weiterbildung?
Ja
Nein
Die subjektiven Konfliktbedingungen
Konflikte entwickeln sich nie
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