Konflikte loesen
Weg Kommunikationsbereitschaft. Es ist eine andere Sache, interessiert Fragen zu stellen und neugierig auf die Antworten zu sein. Das eine nennt man Taktik, das andere Offenheit und die Fähigkeit zum Dialog.
Sofern Sie sich um sich selbst gekümmert haben und dies auch weiterhin tun, werden Sie damit keine Probleme haben. In Kombination mit der Tatsache, dass es nur eine kleine Störsituation ist, sollten Sie auch keine Schwierigkeiten haben, Ihrem Gesprächspartner zuzuhören zu können. Fragen eröffnen den Dialog, fördern eine Beziehung underzeugen beim Gegenüber meistens das Gefühl, beachtet zu werden und Gehör zu finden. Gute Fragen zeichnen sich u. a. durch folgende Punkte aus:
Frageform: Besonders in Konfliktsituationen ist es hilfreich, offene Fragen zu stellen, damit Sie möglichst viele Informationen erhalten, im besten Fall auch die, die der Gesprächspartner bisher unerwähnt gelassen hat, weil er sie z. B. als selbstverständlich erachtet hat. Offene Fragen werden auch die „W-Fragen“ genannt, daher starten sie immer mit „Wie, was, wann, wieso, weshalb oder welche“. „Welche Vorteile sehen Sie in diesem Vorgehen?“ oder „Weshalb ist es für Sie wichtig, dass wir dieses Projekt so umsetzen?“ sind eröffnende Fragen, mit denen Sie Bereitschaft zur Lösung signalisieren und gleichzeitig Informationen erhalten. Hinterfragen Sie, ob das, was Sie gehört haben, auch wirklich stimmt: „Herr Kollege, bei mir ist angekommen, dass Sie unzufrieden mit unserer Zusammenarbeit sind, ist das richtig?“
Wenn Sie Zusammenhänge nicht verstehen, bitten Sie Ihr Gegenüber, diese zu wiederholen.
Fassen Sie zusammen, was bei Ihnen angekommen ist und fragen Sie nach, ob dies so richtig ist.
Fragen öffnen meistens Türen, in jeder Situation, besonders wenn es droht, brenzlig zu werden, sicher, wenn die Streitsituation noch klein ist.
In vier Schritten die Karten auf den Tisch legen
Herzlichen Glückwunsch! Sie sitzen mit Ihrem Konfliktpartner an einem Tisch, haben sich beide Zeit genommen, sind positiv gestimmt und nun heißt es: Farbe bekennen. Damit das richtig gut klappt, ist meine Empfehlung:
Gehen Sie den Weg der kleinen Schritte.
Der ist nicht immer beliebt, aber besonders am Anfang ist er relativ sicher. Ein weiterer Vorteil ist, dass schnell festgestellt werden kann, an welchem Punkt der Dialog hakt, den man dann anders bzw. neu aufrollen sollte.
Beobachtung: „Herr Meyer, ich habe festgestellt, dass wir beide in den letzten zwei Wochen zunehmend in unsere Projekte eingespannt waren. Dadurch hat sich unsere schriftliche Kommunikation erhöht, aber unsere Gespräche sind weniger geworden. Dies bedaure ich, da ich den persönlichen Austausch mit Ihnen sehr schätze.“
Dialog eröffnen: „Wie sehen Sie das?“ (Offene Frage, Herr Meyer fühlt sich zum Dialog eingeladen.)
Eigenes Interesse: „Die fehlenden Gespräche mit Ihnen haben mir gezeigt, dass ich nicht mehr darüber informiert bin, wie der Stand im Projekt X ist. Das hat bei mir nicht nur zu großer Verunsicherung geführt, sondern auch dazu, dass ich Herrn Schulz gestern keine Auskunft geben konnte, als er von mir einen Zwischenbericht wollte. Das war mir sehr unangenehm.“
Dialog ermöglichen: „Können Sie das nachvollziehen und verstehen Sie meine Situation?“ (Der Gesprächspartner bekommt hier erneut die Möglichkeit, seine Sicht darzustellen.)
Ziel und Lösungsvorschlag: „Mein Wunsch ist es daher, dass ich trotz des erhöhten Arbeitsaufkommens bei uns beiden, auf dem aktuellen Stand bleiben möchte. Eine meiner Lösungsideen ist daher, dass wir uns mittwochs um 08.30 Uhr zu einer kurzen Besprechung in Ihrem oder meinem Büro treffen.“
Dialog ermöglichen: „Was halten Sie davon?“
Wenn Sie nun denken „So einfach ist das aber in Wirklichkeit nicht“, dann liegt das vermutlich daran, dass Sie es noch nicht ausprobiert haben. Im letzten Kapitel des Buches lesen Sie weitere Beispiele, bei denen das Gespräch zunächst nicht ganz so vorbildlich läuft wie hier, da die Eskalation schon weiter fortgeschritten ist.
Aber in der Tat kann es so leicht sein! Ein wenig Übung vorausgesetzt, besonders aber den Willen, den Konflikt zu klären. Und wenn im besten Fall der Gesprächspartner das auch noch so sieht, kann die Zusammenarbeit bald wieder gut sein.
Um Ihrem Gegenüber zu signalisieren, dass es um eine Konfliktklärung geht und nicht um die Suche eines Schuldigen, nutzen Sie zum Beispiel folgende Worte, die verbinden:
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