Konflikte loesen
möglichst an ihnen vorbeifliegen, während Sie selbst bei sich darauf achten, diese nicht zu senden. In eine gute Grundstimmung mit Ihrem Gegenüber kommen Sie vielleicht auch, wenn Sie sich kurz vor dem Gespräch erinnern, was Ihnen an der Person gefällt, was Sie bisher an der Zusammenarbeit besonders gut fanden. Wenn Sie mögen, können Sie dies selbstverständlich auch der Person zum Einstieg in das Gespräch sagen, jedoch: Machen Sie das wirklich nur, wenn es ehrlich gemeint ist. Wenn Sie in einer Streitsituation loben, nur um gute Stimmung zu verbreiten, merkt Ihr Gegenüber das meistens nicht nur sofort, sondern das ist auch Manipulation. Und selbst wenn dieses Verhalten kurzfristig leichter zu sein scheint, ist es weder ehrlich noch hat es etwas mit guter Kommunikation zutun. Verzichten Sie auf Spielchen – das führt langfristig nicht ans Ziel.
Ruhe. Sorgen Sie dafür, dass Sie in einer ruhigen Grundstimmung sind, selbst wenn Sie innerlich aufgewühlt sind. Vieles ist zu klären und da Sie das Gespräch führen wollen und den Dialog suchen, sind Sie doch auf einem sehr guten Weg!
Wortspiele. Andeutungen, Verallgemeinerungen, Umden-heißen-Brei-Herumreden, Schluss damit. Die Karten gehören auf den Tisch: respektvoll, oberhalb der Gürtellinie, mit Beobachtungen, ohne Interpretationen, ohne Drohungen oder Manipulation.
Ihr Gegenüber. Vielleicht hat sich die Person noch nicht so sehr mit dem Thema Konflikte beschäftigt wie Sie, ist gefangen im Vorwurfsdrama oder im eigenen Gefühlschaos. Wo auch immer Sie können, versuchen Sie tolerant zu sein, ohne dabei Ihre eigene Grenze überschreiten zu lassen. Mit der Zeit werden Sie ein immer besseres Gespür für sich bekommen, was Ihnen wichtig ist. Vertrauen Sie sich. Dies gelingt umso besser, je mehr Sie sich vorab Zeit für sich selbst genommen haben.
Bleiben Sie in der Gegenwart. Je aktueller der Konflikt, desto leichter ist es, ihn zu klären – daher immer wieder: Klären Sie, so schnell es geht. Die Situation vor sechs Monaten sollte nur angesprochen werden, wenn sie wirklich direkten Einfluss auf den aktuellen Zustand hat.
Bei einem Konfliktgespräch gibt es einige Punkte, an denen ein Dialog – wenn er nicht mit Moderator geführt wird – immer wieder scheitert. Hier die wichtigsten auf einenBlick. Achten Sie darauf, dass sie von allen Anwesenden eingehalten werden:
Unterbrechungen: Vereinbaren Sie mit Ihrem Gesprächspartner, dass Sie sich gegenseitig ausreden lassen und nicht unterbrechen. Eine Regel, die eigentlich normal sein sollte, besonders im Streit jedoch kaum Beachtung findet.
Zuhören: Je ruhiger Sie selbst sind, desto präsenter können Sie sein, was auch bedeutet, dass Sie Ihrem Gegenüber zuhören können.
Vorwürfe und Schuldzuweisungen: Sehr beliebt, sich gegenseitig zu erklären, wer genau nun an dieser Situation die Schuld trägt und wer welche Fehler gemacht hat. Halten Sie solche Aussagen möglichst in Grenzen – im besten Fall verzichten Sie ganz darauf.
„Immer“, „dauernd“ und „ständig“ sind gern gewählte Begriffe, die verallgemeinern oder dem Gegenüber klar machen sollen, dass er „nie“ etwas richtig macht und „endlich“ mal richtig arbeiten soll. Behalten Sie diese Gedanken lieber für sich, damit die Situation nicht eskaliert.
Was ist hier los?
„Irgendwie komische Stimmung“ oder „Keine Ahnung, was mein Kollege hat“ sind erste Gedanken, die Sie bemerken werden. Weiter geht es zum Beispiel mit: „Seit Tagen ist Herr Franz schon komisch und beachtet mich nicht“ oder „Ich habe keine Ahnung, warum unsere Zusammenarbeit plötzlich so schwierig ist, früher war das anders“. Mit dem, was Sie bereits gelesen haben, wissen Sie nun, dass es sein kann, dass sich hier Situationen anbahnen, die schwierig werden können.
Freuen Sie sich in Zukunft, wenn Sie diese kleinen Anzeichen erkennen und bereit sind, sich der Situation zu stellen. Damit tragen Sie zu einem erheblichen Teil zu einer guten Stimmung im Team oder in der Abteilung bei, machen Sie sich das bewusst! Sie sind kein Bösewicht, der auf der Suche nach Fehlern und Schuldigen ist, sondern sorgen durch konstruktive und frühzeitige Klärung dafür, dass Chancen für die gemeinsame Weiterentwicklung genutzt werden. Die beste aller Möglichkeiten um den Dialog zu starten ist:
Fragen stellen, um Antworten zu bekommen
Es ist eine Sache, dem Gegenüber Fragen zu stellen, in dem Glauben, man wisse die Antworten bereits und signalisiere auf diesem
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