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Konigs-Schiessen

Konigs-Schiessen

Titel: Konigs-Schiessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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einer war.«
    »Was muß der auch wie Rambo durch die Stadt fegen und Einsatz in Manhattan spielen? Wenn er bloß nicht Elsas Busen beschädigt hat, sonst wird da draus noch ein Haftpflichtfall«, antwortete Breitenegger.
    »Der kriegt sowieso eine Beschwerde an den Hals«, Heinrichs freute sich. »Ich für meinen Teil hab’ gar nichts dagegen. Trotzdem müssen wir uns den warmhalten. Es könnt’ ihm ja noch was einfallen, wenn er nicht mehr ganz so durch den Wind ist.«
    Dann drehte er sich wieder zu Toppe um: »Ich weiß nich’, Helmut, ich weiß nich’, irgendwie klebt ja das Böse an dir. Wochenlang hatten wir hier nicht mal mehr einen Totschlag. Kaum bist du aus dem Urlaub zurück, passiert wieder ein Mord.«
    Diesmal riß Toppe sich zusammen. »Mir ist ehrlich nicht nach Witzen, Walter. Dieser ganze Verhoeven-Clan liegt mir im Magen. Jetzt lassen Sie uns mal gucken, Astrid, wie die alle zusammenhängen. Die Tatzeugin, diese Ingeborg Verhoeven..«
    »Das ist die Schwiegertochter vom Toten«, nickte Astrid.
    »Nein, nein, das ist die Schwiegertochter vom Bruder.«
    »Moment, jetzt mal ganz langsam«, Astrid nahm sich ein Blatt zur Hilfe. »Das Opfer heißt Heinrich Verhoeven und war der Bäcker im Dorf. So. Und der war verheiratet mit der Frau, zu der uns der Doktor nicht lassen wollte.«
    Toppe nickte. »Mia Verhoeven, ja.«
    »Und wer war der Mann, der da beim Doktor war? Der hieß doch auch Verhoeven. War das der Sohn, der die Bäckerei übernommen hat?«
    »Nein, der heißt Klaus. Der Mann beim Doktor war Peter Verhoeven, der Mann von Ingeborg und der Neffe des Toten.«
    Astrid stutzte.
    »Na, der Sohn von Wilhelm, dem Bauern«, meinte Toppe.
    Heinrichs, der die ganze Zeit glucksend zugehört hatte, lachte jetzt laut auf. »Ist doch alles ganz einfach, Astrid: Henry, the baker und William, the farmer.« Er verstummte mit einer betont devoten Geste, als er Toppes Gesicht sah.
    Schließlich hatte Astrid ihren Zettel fertig:

     
    Der Pathologe rief an, als Toppe gerade das letzte Blatt seines Berichts aus der Maschine zog. Er war mit Dr. Bonhoeffer befreundet.
    »Was bist du denn heute so kurz ab, Helmut. Ist was?«
    »Ach, ich hab’ bloß schlechte Laune, glaub’ ich. Schieß mal los.«
    »Das richtige Stichwort. Gut, mach ich’s kurz: ein Einschuß direkt ins Herz, die Kugel steckte. Sie stammt, wie mir Düsseldorf gerade mitteilt, aus einer Smith and Wesson 357 Magnum. Entfernung des Schützen ca. 8 bis 10 Meter. Der Schuß kam direkt von vorne, ganz leicht schräg von unten. Vielleicht saß der Täter in der Hocke.«
    »Smith and Wesson? Das ist selten.«
    »Tja, da kenne ich mich nicht so aus. Der Tote war übrigens volltrunken, 3,0 Promille. Willst du noch etwas über den Mageninhalt wissen?«
    »Nein, ich glaube, einstweilen reicht mir das. Danke.«
    »Da müssen wir jetzt wohl die Waffengeschäfte abklappern und Waffenscheine überprüfen«, überlegte Astrid, als Toppe aufgelegt hatte.
    » Das gehört zur Routine. Obwohl die Waffe natürlich nicht legal erworben und eingetragen sein wird.« Toppe unterdrückte ein Gähnen.
    »Soll ich uns einen Kaffee holen?« Astrid schob ihren Stuhl zurück.
    »Ja, und fragen Sie beim ED nach, ob wir endlich deren Bericht haben können.«
    Der Täter hatte sich offensichtlich hinter einem Grabstein versteckt gehalten, 9,60 in vom Opfer entfernt. Das Grab war zertrampelt. Sie hatten jedoch keinen brauchbaren Abdruck nehmen können, da der Regen alles weggespült oder zumindest aufgeweicht hatte. Vom Grab aus führten undeutliche Spuren zur Hecke am Seiteneingang der Kirche. An dieser Stelle waren einzelne Zweige der Hecke abgeknickt; man konnte also vermuten, daß der Täter den Friedhof auf diesem Weg verlassen hatte. Rund um den Friedhof, gleich an der Hecke entlang führte ein Kiesweg, und es war deshalb unmöglich zu sagen, in welche Richtung der Täter geflüchtet war. Eine Patronenhülse hatte man nicht gefunden. Der Täter hatte einen guten Platz gewählt: Das Opfer war direkt unter der Laterne gewesen, während es im Bereich des Grabes, begünstigt durch die vielen Zypressen auf den umliegenden Gräbern, sehr dunkel gewesen war.
    Toppe hatte zwei Kaffee getrunken und war eine Weile im Büro hin und her gewandert. Er fühlte sich jetzt zwar ein bißchen wacher, aber seine Laune hatte sich nicht einen Deut gebessert.
    »Ich bringe dem Chef jetzt die Berichte, und dann fahren wir nach Keeken. Es ist mir bloß völlig schleierhaft, wie wir den Fall zu

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