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Konigs-Schiessen

Konigs-Schiessen

Titel: Konigs-Schiessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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überprüfen müssen, Vermögenslage, Lebensversicherungen und dergleichen.«
    »Sie werden nichts finden, glauben Sie mir. Das ist einfach eine ganz normale Familie, und der Hein selbst war immer eher zu gut.«
    »Immer? Ich wüßte gern mehr über seine Vergangenheit. Sie glauben gar nicht, was man manchmal so alles in diesen ganz normalen Familien findet.«
    »Da ist nix. Jedenfalls, nicht, daß ich wüßte. Nee, für mich ist der Täter ein Verrückter. Haben Sie mal in Bedburg in der Klapse nachgefragt, ob die einen vermissen?«
    Toppe nahm das Stichwort auf und fragte nach Hendrina Verhoevens Krankheit.
    »Ja, die Familie hat’s wahrhaftig nicht leicht gehabt. Der Wilhelm, schon als Junge Kinderlähmung. Deshalb war er ja auch nicht im Krieg und mußte früh den Hof übernehmen. Der Vater war ja Invalide. Ja, und die Hendrina, die ist einfach nicht über den Tod ihrer Tochter weggekommen. War ja auch schrecklich für die Frau. Drei Kinder, alle im Krieg geboren. Sicher, die hatten die Landwirtschaft, aber trotzdem. Bei der Geburt von der Jüngsten ist sie fast an Kindbettfieber gestorben, und dann ertrinkt ihr die Kleine in der Jauchegrube, grad’ mal ein Jahr alt. Da kann man schon verrückt bei werden. Muß mal eine ganz stattliche Frau gewesen sein, die Hendrina, aber nach dem Schock.. Da stand der Willi dann alleine mit der kranken Frau und den beiden Jungs. Aber er hat es geschafft, irgendwie, immer hart gegen sich selbst.«
    »Und der eine Sohn, Peter, der ist jetzt mit auf dem Hof?«
    »Ja, ist ja der älteste.«
    »Und der andere?«
    »Hans-Joachim ist Priester geworden. Irgendwo im Münsterland, soviel ich weiß.«
    »Und Peter hat den Hof übernommen?« »Nee, nee, der Willi hat noch das Sagen da. Wissen Sie, ich geb’ ja nicht viel auf die Quatscherei der Leute, aber meistens ist ja doch ein Körnchen Wahrheit drin, nicht wahr? Der Peter ist jedenfalls kein Kind von Traurigkeit.«
    »Und was heißt das?«
    »Na ja, Frauengeschichten und so. Er trinkt auch ganz gern mal öfter einen über den Durst. Und dem Willi gefällt das wohl nicht.«
    »Und was sagt die Ehefrau dazu?« wollte Astrid wissen.
    »Die Ingeborg?« Er zuckte die Achseln. »Die beiden haben ganz jung heiraten müssen, weil der Frank unterwegs war. Besonders glücklich ist die Ehe wohl nicht. Sie ist auch mal mit den Kindern auf und davon, aber das ist schon ein paar Jahre her.«
    »Wieviele Kinder haben die beiden denn?«
    »Zwei Jungs, Frank und Andreas, wohnen beide in Kleve. Der Andreas ist irgendwas Soziales, soviel ich weiß. Und der Frank, der hat Landwirtschaft studiert, arbeitet jetzt bei Haus Riswick.«
    »Ist das diese landwirtschaftliche Versuchsanstalt?«
    »Genau. Der muß ein ganz tüchtiger Kerl sein. Kommt wohl auch noch viel nach Hause. Jedenfalls, der Willi hält große Stücke auf ihn.«
    Toppe vervollständigte in Gedanken seinen Verhoeven-Stammbaum. Bongartz sah auf die Uhr. »So. Ein Bier trink’ ich noch, aber dann wird’s Zeit für mich. Ich hab’ morgen Frühschicht. Wie gesagt, Herr Toppe, für mich ist der Täter ein Verrückter.«
    »Bis jetzt scheint’s so. Sagen Sie, wer wohnt eigentlich in dem großen Haus da am Feldweg hinter der Kirche?«
    » Ach, das sind Leute aus Essen, die Trappmanns. Die kommen meistens nur am Wochenende. Er ist irgendso ein hohes Tier bei einer Versicherung, stinkreich, aber wirklich nette Leute. Sind auch extra wegen dem Schützenfest bis Dienstag geblieben. Da fällt mir noch ein: die Leute, die da jetzt in der Mühle sind, die sind ja auch ein komischer Haufen. Vielleicht, daß man da mal nachhorcht.«
    »Ich habe davon in der Zeitung gelesen. Da finden doch so Wochenendseminare statt, alternative Therapien und so Sachen.«
    Toppe sah, wie Astrid Bongartz giftig anblitzte und legte ihr die Hand auf den Arm. Sie hielt den Mund.
    Bongartz verabschiedete sich. »Und wie gesagt, wenn Sie noch Fragen haben, ich stehe Ihnen gern zur Verfügung.«
    Er hatte sich kaum bis zur Tür durchgedrängelt, da platzte Astrid auch schon heraus: » Also, ich finde das unmöglich! Nur weil jemand anders ist als diese Spießer, ist er gleich verdächtig. Das ist doch typisch.«
    Und sie erklärte ihm ausführlich, warum sie Esoterik sehr wichtig fand. Toppe lehnte sich zurück und hörte nur zu. Er merkte, daß er ein wenig betrunken war. Ihre Augen glänzten, als sie ihm die Vorzüge von Urschrei-Therapie, Rebirthing und ganzheitlicher Medizin darlegte.
    »Sie ist wirklich noch ein Kind«,

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