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Konigs-Schiessen

Konigs-Schiessen

Titel: Konigs-Schiessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Mafioso. Un’ dat Ding in Doornenburg, also wat ich so gehört hab’, muß wohl auch ’n Schuß innen Ofen sein.«
    Doornenburg war ein Dörfchen mit nur vier oder fünf Straßen, kleinen geduckten Häusern, einer Backsteinkirche, einer Patatbude und einer Polizeistation, die heute, am Samstag, mit nur einem Polizisten besetzt war. Wie nicht anders zu erwarten, begrüßte ihn Ackermann mit einem ausgiebigen Schulterklopfen: »Dag, Ronnie.« Und zu Toppe: »Dies is’ Ronald., na, dreimal dürfen Sie raten, wie der mit Nachnamen heißt.«
    Wie sollte Toppe das wissen?
    »Keine Ahnung.«
    »Leenders, wie mindestens jeder zweite hier in Doornenburg. Is’n alter Kumpel von mir. En dit is mijnheer hoofdcommissaris Toppe uit Kleef, beendete er seinen Vorstellakt.
    Trotz des obligatorischen koffie met kookje kam das Gespräch nur mühsam in Gang. Ronald Leenders war ein schwerfälliger, finster blickender Mann, der offenbar keine Lust hatte, der deutschen Polizei behilflich zu sein. Er gab vor, kein Wort Deutsch zu verstehen und schon gar nicht zu sprechen, und wäre nicht Ackermann gewesen, der in einem munteren Gemisch aus Kranenburger Platt und Holländisch unbefangen alle möglichen Fragen stellte, hätte Toppe wohl ohne Erfolg wieder abziehen müssen.
    Natürlich war Geldek hier bekannt. Schließlich hatte er ihnen nach vielen vollmundigen Versprechungen die Touristenburg an den Ortsrand gesetzt. Aber bis jetzt war der wirtschaftliche Aufschwung der Gemeinde ausgeblieben. Das Fun-Bad hatte eigene Restaurants und Bars und sogar einen eigenen ,fietsverhuur’.
    »Fietsverhuur?«
    »Fahrradverleih.«
    Im Augenblick rollte der ganze Touristenverkehr mitten durchs Dorf, aber zum Glück lief der Laden so schlecht, daß es sich gerade noch aushalten ließ.
    Leenders ließ sich nach vielen fadenscheinigen Ausflüchten doch noch überreden, sie zum Ferienpark zu begleiten; das war gut so, denn ohne seine Anwesenheit hatten sie keinerlei Befugnis, auf holländischem Boden so einfach ihre Ermittlungen durchzuführen.
    Das Fun-Bad erhob sich als klotziger Fremdkörper mitten aus der Rheinaue. Geldek hatte sich wirklich keine Mühe gegeben, die Gebäude der Landschaft anzupassen. In der Mitte lag das eigentliche Fun-Bad mit seiner hohen Plexiglaskuppel und den angrenzenden Restaurants. Rundherum gruppierten sich vier hohe Blocks mit Ferienwohnungen.
    Der Geschäftsführer, ein Österreicher, war offenbar kein devoter Freund von Geldek; jedenfalls machte er keinen Hehl daraus, daß der Laden miserabel lief und die Besucherzahlen weit hinter den Erwartungen zurückblieben. Zur Zeit waren nur siebzehn der achtzig Wohneinheiten belegt; und das zur Ferienzeit. Die Zuschüsse hielten die Geschichte über Wasser, aber woher die nun genau kamen, und wie die sich zusammensetzten, da hätte ihn der Chef nicht eingeweiht. Der geplante Ponyhof sollte jetzt endlich den Aufschwung bringen. Man wollte mit einer Riesenwerbekampagne, ganz besonders in der ehemaligen DDR, die Leute an den Niederrhein locken. »Ich verstehe das nicht«, meinte Toppe, »so ein Betrieb müßte doch eigentlich eine Goldgrube sein.«
    »Ja, wenn man genügend investiert. Hier hätten zusätzlich noch zwanzig, dreißig Nobelbungalows hingehört und eine organisierte Animation. Jetzt zu Weihnachten zum Beispiel, da hätte man ein vernünftiges, reizvolles Programm anbieten müssen.«
    Zu Geldeks allgemeiner Finanzlage könne er natürlich nichts Konkretes sagen, eines nur: sie hätten hier mit dreiundzwanzig Angestellten begonnen, aber mittlerweile seien bereits neun entlassen worden. Die Arbeit für die verbleibenden Mitarbeiter hatte sich dadurch natürlich vermehrt, was sich allerdings bisher nicht auf die Bezahlung niedergeschlagen hatte. Das Arbeitsklima und das Verhältnis zu Herrn Geldek seien begreiflicherweise dadurch etwas gespannt, wenn er es mal vorsichtig ausdrücken wollte.
    Daraus erklärte sich also die erstaunlich geringe Loyalität des Mannes.
    Von den Gerüchten über eine drohende Pleite habe er selbstverständlich auch gehört und sich inzwischen auch schon vorsichtshalber um einen anderen Job bemüht, sicher wisse er aber nur von einem kürzlich geplatzten Geschäft in Nijmegen, bei dem Geldek mit 1,8 Millionen dringesteckt habe. Toppe solle mal bei der Verwaltung nachfragen, die wüßten genauestens Bescheid.
    Toppe zuckte resigniert die Schultern. Da würde er heute und morgen keinen erreichen, und ob die Silvester arbeiteten, war auch noch

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