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Konigs-Schiessen

Konigs-Schiessen

Titel: Konigs-Schiessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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nur raus und weg.
    Sie war so nett, es ihm leicht zu machen. »Ich rufe dich an, sobald ich was herausgefunden habe.« Dabei war sie schon an der Tür. »Bis dann.«
    Er war so verwirrt wie selten zuvor in seinem Leben.

28
    Für Silvester war Heinrichs zum Dienst eingeteilt worden. Er hatte reichlich zu tun, da die Bereitschaft auch die anderen Kommissariate mit abdecken mußte. Jetzt am frühen Nachmittag saß er gerade über dem Protokoll eines Handtaschenraubes, als die Tür so vehement aufgestoßen wurde, daß sie gegen die Wand knallte.
    Herein stürmte Look, der neulich so gern mal,Einsatz in Manhattan’ gespielt hätte. »Hier! Mann, gut, daß gerade du Dienst hast. Von wegen Heiopei und Oscar und so!«
    Nachdem Heinrichs sich vom ersten Schreck erholt hatte, setzte er sein blasiertestes Gesicht auf.
    »Ach, du bist also wieder im Dienst? Laß mich bloß in Ruhe, ich hab’ eine Stinklaune.«
    »Hier, Mensch!« fuchtelte ihm Look wie wild mit einem Foto unter der Nase herum.
    » Herrgott noch mal! Hör auf, hier rumzuwedeln, und sag, was du von mir willst.«
    »Das Motorrad, Mann! Guck doch hin. Das ist es!«
    »Komm, spinn hier bloß nicht rum.« Aber er starrte wie elektrisiert auf das Foto. »Du meinst, das Motorrad, das du damals verfolgt hast?« »Ja, genau. Nu’ guck doch hin. Der Aufkleber. Von einer Schnapsfirma, hab’ ich doch immer gesagt. Hier siehst du’s: Schwarze Frühstückskorn. Das ist die Mühle; ich bin hundertprozentig sicher.«
    Es war ein Unfallfoto, das die Polizei am 2. Oktober vor dem Klever Mac Donald’s aufgenommen hatte. Das Motorrad selbst hatte gar nichts damit zu tun gehabt; es hatte nur zufällig in der Parkbox neben einem der Unfallfahrzeuge gestanden.
    Look hatte eine Ausschnittvergrößerung machen lassen: Eine 450er Honda, der Aufkleber war gut zu erkennen, und mitten auf dem Foto prangte dick und deutlich das Nummernschild.
    »Los, komm mit!«
    Heinrichs bewegte seine 109 Kilo so schnell zur Zentrale hinunter, daß Look ihm kaum folgen konnte.
    Unten knallte Heinrichs dem Diensthabenden das Foto auf den Tisch. »Da, ich brauch’ den Halter.«
    Der Polizist, aus seinem Jerry Cotton-Heft gerissen, wo gerade mal wieder irgendeine Faust in Phil Deckers Magengrube explodierte, sah ihn mit leerem Blick an.
    »Jetzt sofort?«
    »Nein«, brüllte Heinrichs, dunkelrot im Gesicht, »nächste Woche Mittwoch! Beweg deinen Arsch, aber ’n bißchen plötzlich, sonst tret’ ich dir in denselben.«
    »Sag mal, du hast doch wohl ’n Bälleken«, wehrte sich der Diensthabende, aber er begab sich, Verwünschungen ausstoßend, zum Computer.
    Heinrichs schickte ein stummes Gebet zum Himmel: »Bitte, laß es bloß einmal das richtige Kennzeichen sein. Bloß dieses eine Mal.«
    »Kurt Korten«, rief der Diensthabende rüber. »Ein gewisser Kurt Korten aus Goch.«
    »Aus Goch«, flüsterte Heinrichs verklärt und grinste von einem Ohr zum anderen.
    Dann packte er Look bei den Schultern und schüttelte ihn kräftig durch. »Du kriegst den Oscar, mein Junge«, dröhnte er. »Von mir persönlich«, drückte dem völlig versteinerten Look einen Schmatz auf die Stirn und tänzelte hinaus,
    Keine zehn Sekunden später stand er schon wieder in der Tür. »Ähem, ich brauchte dann wohl noch die genaue Adresse..«
    Der Diensthabende sah ihn lange an. »Da müßte ich ja noch mal an den Computer.«
    »Bitte«, flötete Heinrichs mit Dackelblick.
    Toppe war gerade dabei, das,Riesen-Sonnenrad’ aus seiner diesjährigen Feuerwerkskollektion an den Gartenzaun zu nageln, als ein Auto heranbrauste, das mit quietschenden Reifen den Verkehrsberuhigungsinseln auswich. Es war Ackermann.
    »Tach, Herr Toppe«, kam er nach einer schlingernden Vollbremsung gemütlich angeschlendert, »wie isset? Is dat für’t Feuerwerk heut’ nacht? Klasse! Jo, jo häv wej et joor ok al wer öm. Aber lassen Se dat bloß nich’ die Steendijk sehen. Die hat uns vorhin im Präsidium en langen Vortrag gehalten, von wegen die
    Silvesterknallerei un’ wat man mit dem Geld alles machen könnt’. Mannomann, hab’ ich fast en schlechtes Gewissen von gekriegt.«
    Toppe wand sich ein bißchen. »Na ja, stimmt ja auch eigentlich. Aber den Kindern macht das immer so viel Spaß.«
    »Klar, Chef, uns selber aber auch en bisken, wa?« hauchte Ackermann und kniff Toppe verschwörerisch ein Auge.
    Toppe nahm eine von den Selbstgedrehten, die Ackermann ihm anbot und lehnte sich an den Zaun. Ackermanns Schwager in Nijmegen hatte

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