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Kontaktversuche

Kontaktversuche

Titel: Kontaktversuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Simon (Hrsg)
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eines
Raumfahrers: Härte und Entschlossenheit. Ich grüble zuviel.
Ich könnte wohl kaum mich oder meine Gefährten opfern, wenn
es nötig wäre. Sogar jetzt, während ich nach dem
Hauptschalter des Kondensators greife und ihn zurückschiebe, habe
ich das Gefühl, als trennte ich mich von einem Freund. Das leise
gleichmäßige Summen bricht ab. Eine rote Lampe leuchtet auf
und verlöscht dann wieder. Schnell gehe ich hinaus.
Ja, Arthur und Ina kommen schon zurück. Alles ist in Ordnung. Wir
brauchen nur noch die letzten Aufzeichnungen der Signale und ein paar
Kleinigkeiten aus der Station zu holen. Dann starten wir. Jetzt gehe
ich voran. Nacheinander betreten wir die Station und nehmen in der
Schleusenkammer nur die Helme ab. Wir müssen uns beeilen, die Zeit
drängt. Der Korridor. Die Tür zum Saal mit dem Astrophon
öffnet sich. Ich.
Ich bleibe verwirrt im Saale stehen. Irgend etwas ist hier geschehen.
Ich fühle es, noch bevor es mir bewußt wird. Dann begreife
ich. Das ist unwahrscheinlich, das kann nicht sein! Der scharfe
Pfeifton des Signals ist zu einer leisen Melodie geworden. Eine
seltsame, sonderbare Melodie.
Arthur faßt sich als erster. Schon eilt er zur bioelektronischen
Kammer, wir folgen ihm. Er steigt hinein, seine Hände zittern, als
er sich den Helm über den Kopf stülpt, ich muß ihm
dabei helfen.
Eine Minute. Neben mir höre ich den schweren Atem Inas. Arthurs Augen sind weit geöffnet.
»Ich sehe…«, krächzt er, »sehe sie… Das sind sie… Ich höre sie…«
Ich nehme gierig jedes seiner Worte auf. Endlich! Wie einfach das ist,
und wir sind nicht daraufgekommen! Das Feld hat gestört. Wir
brauchten nur den Kondensator auszuschalten.
Ein alarmierender Gedanke taucht in meinem Unterbewußtsein auf.
Ich versuche ihn zu unterdrücken, aber er wird immer deutlicher,
gewinnt tödliche Klarheit. Der Kondensator… Wir können
die Signale also nur dann in der bioelektronischen Kammer entziffern,
wenn der Kondensator nicht arbeitet. Aber er ist ja ohnehin
ausgeschaltet, weil die Energie nicht mehr reicht. Wir können hier
nicht bleiben, wir können es nicht! Wir müssen sofort
abfliegen, fliehen, sonst tötet uns die blaue Sonne.
Die Freude weicht solcher Verzweiflung, daß ich vor Schmerz
schreien möchte. Dann plötzlich ein anderer Gedanke: Was,
wenn einer von uns hierbliebe? In seinem Gehirn umgewandelt,
würden die Signale als Bioimpulse aufgezeichnet. Und wenn man
dabei noch das Astrophon einschaltet, können Bild und Ton
dechiffriert zur Erde gesendet werden. Aber das ist unmöglich.
Einer von uns wäre verurteilt… Unmöglich?
Ich nehme Arthur gewaltsam den Helm vom Kopf und ziehe ihn aus der Kammer. Er taumelt.
»Setz dich«, sage ich, »setz dich, bitte! Ich habe
dir etwas Wichtiges zu sagen. Ich bitte dich, Archie, beruhige
dich!«
Arthur setzt sich und kommt langsam, sehr langsam wieder zu sich. Ina
bleibt stehen. Sie ist bleich im Gesicht, ihre Hände umklammern
die Stuhllehne. Sie hat schon begriffen. Ja, Ina, es ist wahr, was du
denkst!
»Hör zu, Archie«, beginne ich (wenn nur die Stimme
nicht versagt), »du siehst, wie die Dinge stehen.« (Was
für einen Unsinn rede ich da!) »Es ist offensichtlich,
daß sich die Signale nur bei geringer Gravitationsspannung in
Bioströme umwandeln lassen. Woher sollten wir das wissen? Der
Kondensator hat gestört. Du verstehst doch…«
Ina geht ein paar Schritte und setzt sich vors Astrophon. Sie ist
totenblaß. Aber ich habe keine Zeit, an sie zu denken. Ich
muß zu Ende sprechen.
»Einer von uns muß hierbleiben, Archie… einer von
uns. Es geht nicht anders. Alles, was wir bisher aufgezeichnet haben,
ist nichts wert. Einer von uns muß bleiben. Was er sieht und
hört, wird in Bioimpulsen aufgezeichnet und erreicht auf diese
Weise die Menschheit. Bis zum Aufgang der blauen Sonne und noch ein
paar Stunden danach… Verstehst du denn nicht, Archie?«
Auf Arthurs Schläfen treten zwei Venen hervor. Aber er beherrscht
sich. Gut hat er sich in der Hand, zum Teufel mit ihm! Ich beneide ihn
sogar um diese Selbstbeherrschung. Er sieht Ina an. Er wird sagen, was
nötig ist. Er sagt es: »Erlaube, daß ich bleibe.«
Ein Schrei. Ina hat aufgeschrien. Sie ringt um Atem, stammelt etwas
Unverständliches: »Nein… nicht du… Er
weiß nicht… Ich muß hierbleiben…«
Ich verstehe, Ina, du hast deine Wahl getroffen. Sie ist auf Arthur gefallen. Jetzt ist es an mir, mich zu beherrschen.
»Ich werde bleiben. Ich befehle euch abzufliegen!«
Nein, das kam

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