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Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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Menschen bestehen nicht aus Metall und Kunststoff und Drähten, man kann sie nicht wie Maschinen an- oder abschalten. Wollen Sie eine individuelle Einschätzung oder eine ganz allgemeine?«
    »Eine allgemeine.«
    »Sie, Commander, sitzen auf einem Pulverfaß. Früher oder später werden die Leute merken, daß sie sich auf einer Einbahnstraße zur Hölle befinden. Merken sie das, dann bekommen Sie die Schuld. Es mag nicht fair sein und ist auch nicht logisch, aber so wird es sein. Ich habe bereits hier und da Anzeichen von beginnender Meuterei wahrgenommen. Noch ist alles sehr vage, aber es kann schlimmer werden. Asners Tod hat auch nicht gerade positiv gewirkt.«
    »Reitsch übernimmt seinen Platz.«
    »Otto ist ein guter Mann, aber …«
    »Der Hypan ist repariert; wir sind bereit, zu starten, sobald einige Dinge geregelt sind.«
    »Dinge?«
    »Haben Sie die Lewanna vergessen? Wie wir angegriffen wurden? Was immer uns überfallen hat, es befindet sich noch dort draußen. Ich möchte nicht riskieren, mit ihm zusammenzutreffen, solange wir nicht darauf vorbereitet sind.«
    »Und bis dahin sitzen wir da und lassen uns umbringen wie Yegorovich und Ovidio.« Mboto schüttelte den Kopf. »Wie lange wird die Mannschaft wohl noch warten, jetzt, da der Hypan repariert ist? Sie haben sich eine gute Mannschaft zusammengesucht, Commander, eine intelligente, eine mutige. Sie wird für Sie kämpfen, aber sie wird nicht zusehen, wie sie langsam ausgelöscht wird.«
    »Das wird sie, wenn es sein muß.«
    »Vielleicht.« Mboto hatte seine Zweifel. »Wissen Sie, wodurch das hervorgerufen wird?«
    »Ja, ich weiß es«, sagte Varl.
    »Die Todesfälle?«
    »Alles zusammen, glaube ich.«
     
    Es war nur eine Theorie, weiter nichts, aber die Tatsachen paßten dazu, und er erläuterte sie jetzt vor den Bildschirmen in der Zentrale, auf denen der fremdartige Weltraum und die rätselhaften Formen zu erkennen waren.
    Mit einem Blick auf letztere schüttelte Stacey den Kopf und runzelte die Stirn.
    »Komisch«, sagte er. »Sie erinnern mich an etwas, aber ich komme nicht darauf, was.«
    »Ein Kaleidoskop?« schlug Erica vor. »Farbige Splitter, die sich bewegen, um immer neue Muster zu bilden?«
    »Mich interessiert nicht, wie das da draußen aussieht, sondern wie wir von hier wieder fortkommen«, warf Machen ein.
    »Genauso, wie wir hineingekommen sind.« Varl saß an einem Kartentisch, weißes Papier vor sich. Er nahm einen Kreidestift auf und machte mitten auf einem der Blätter einen Punkt. »Ein Mensch«, erklärte er. »Wir, das Schiff, wenn man so will.« Dann zog er spiralförmige Ringe, die am Rand des Blattes endeten. »Nennen wir das die Entfernung, jedenfalls das, was wir zurücklegen müssen, um von hier nach hier zu gelangen.« Er zeichnete zwei Punkte auf der Spirale ein. »Folgen mir alle?«
    »Ein Flachland«, sagte Erica. »Eine Ebene. Sie demonstrieren uns eine zweidimensionale Welt.«
    »Nein«, korrigierte Owen. »Eine dreidimensionale in zweidimensionalen Begriffen.«
    »Der mittlere Punkt, der Mensch, hat nur eine Möglichkeit, die Entfernung zu überbrücken«, sagte Varl. »Er muß sich entlang der Spirale bewegen. Er kann nicht quer hindurch, weil er in den Dimensionen seiner Realität gefangen ist. In diesem Fall zwei, in unserem drei. Dann kam Kreutzal, der uns eine Alternative aufzeigte.« Mit dem Stift zog er, nachdem der ihn über dem ersten Punkt in die Luft erhoben hatte, eine imaginäre Linie über das Blatt, um dann wieder an dem äußeren Punkt auf der Spirale zurückzukehren. »Eine Abkürzung durch eine zusätzliche Dimension. Für den Punkt bedeutete sie die dritte, für uns die vierte.«
    »Und das ist der Hypan?« Machen runzelte die Brauen. »Hat Kreutzal das je behauptet?«
    »Nicht in so vielen Worten.« Varl schaute auf seine Zeichnung. »Er hatte unsere Informationen noch nicht. Vielleicht hat er sie auch zu spät erst entdeckt. Wie viele Schiffe mußten verschwinden, bevor die Lewanna entdeckt wurde?«
    »Was ist mit der unverletzten Außenhülle?« fragte Stacey. »Damit und dem ganzen elenden Rest?«
    Auf ein sauberes Blatt zeichnete Varl einen Kreis. »Die Hülle eines Schiffes«, erläuterte er. »Eine Kugel. Für einen Flachländer im Innern gibt es nur eine Möglichkeit, daraus zu entkommen – er muß die Außenlinie durchbrechen. Wäre es eine Kugel, müßten wir uns ähnlich verhalten. Aber im gleichen Verhältnis, in dem wir uns zu dem Flachländer befinden, befindet sich etwas anderes

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