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Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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weit hinten in seinem Hirn – etwas, was er bemerkt und registriert, im Druck der Ereignisse aber vergessen oder übersehen hatte. Ovidio hatte sich draußen befunden und war etwa zur gleichen Zeit angegriffen worden wie Yegorovich. Nein, sogar ganz bestimmt zur gleichen Zeit! Da bestand ein Zusammenhang – gab es noch andere?
    Er blieb stehen, starrte gegen die Wand, machte sich in Gedanken einen groben Plan vom Aufbau der Odile. Die Kanone, an der Ovidio gearbeitet hatte – sie lag fast direkt über der Kabine, in der Yegorovich gestorben war. Und was hatte Rachel gesagt?
    Etwas Helles, Blitzendes, Leuchtendes.
    Hatte er es selbst auch gesehen, bevor es zugeschlagen hatte?
    Varl schloß die Augen, zwang sich, sich zu erinnern. Der Korridor, Ericas Kabine, der helle Blitz, den er gesehen hatte, ein Flackern, das er seinen überreizten Nerven zugeschrieben hatte. Ein Leuchten, das er in dem Alarm, der folgte, vergessen hatte.
    Der Schrei, der Alarm, die gespenstischen Folgen.
    Wieder sah er Monster, die gierig nach dem Schiff griffen.
    Varl zuckte zusammen und schreckte hoch – beinahe wäre er eingeschlafen; seine Gedanken hatten bereits begonnen, sich mit Träumen zu vermischen.
    Varl stellte sich einige Minuten unter die kalte Dusche, aber auch das half nur wenig. Während er sich anzog, dachte er an Erica und das Ka’sence, das sie bei sich hatte.
    Draußen auf dem Gang änderte er seine Meinung: Sauerstoff würde den gleichen Effekt haben, und den fand er im Krankenrevier. Als er den dritten tiefen Zug aus der Sauerstoffflasche nahm, betrat Stacey den Raum. Er schaute nur kurz zu Varl, ging dann zu einem Schrank, aus dem er eine Flasche nahm und sich ein Glas Schnaps einschenkte.
    Während er trank, sagte Varl: »Ich denke, das hast du nötig.«
    »Allerdings.«
    »Darf ich den Grund erfahren?«
    »Den kennst du. Ich habe gerade die Autopsie beendet.«
    Varl nickte, ging ebenfalls an den Schrank, nahm sich ein Glas heraus und schenkte sich Weinbrand ein.
    »War es schlimm?« fragte er dann.
    »Das kann man wohl sagen.« Der Arzt schenkte sich das Glas noch einmal voll.
    »Was ist passiert?« fragte Varl nach einem kleinen Schluck.
    »Mit Yegorovich passierte das gleiche wie mit den Leuten von der Lewanna. Er ist praktisch von innen nach außen gekehrt worden. Aber die Haut war unverletzt. Verstehst du, was das bedeutet? Er war immer noch völlig intakt, anatomisch gesehen nicht verletzt. Natürlich konnte er sich nicht mehr so bewegen wie wir, oder essen und trinken, aber er lebte und hätte so noch länger gelebt, als ich es mir hätte wünschen können.«
    »Nichts war verletzt? Dann …«
    »Warum wir ihn so vor uns gesehen haben?« Stacey schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Physikalisch ist das unmöglich. Es gab keinen Bruch, keine Risse, keine Wunden. Das Blut in seiner Umgebung stammte von geplatzten Kapillargefäßen, die durch das Freilegen keinen Halt mehr hatten. Eine geringfügige Verletzung – eine blutende Nase ist schlimmer.« Der Arzt leerte sein Glas. »Verdammt, ich möchte nicht mehr daran denken. Wenn ich mir seinen Zustand vorstelle, kann ich mir denken, daß er darum gebettelt hat, von diesen Qualen erlöst zu werden. Er hatte Glück – du warst ja da.«
    Und jetzt war der Mann tot.
    Rachel, die ihn geliebt hatte, war ihm in ein geistiges Grab nachgefolgt.
    Sie lag fast reglos auf ihrem Bett, die Knie ans Kinn gezogen, den Rücken nach vorn gebogen, die Augen geschlossen, den Kopf in klassisch-fötaler Position eingeknickt. Diese Frau hatte versucht, einer unerträglichen Wirklichkeit zu entfliehen, indem sie in die Vergangenheit zurückgegangen war, nur um dort neue Sorgen zu bekommen, und so war sie weiter und weiter zurückgeglitten, bis sie in der Sicherheit und Wärme des Mutterleibs angekommen war.
     
    Varl betrat den Maschinenraum und sah neben Asners zusammengesackter Gestalt Garewal stehen.
    »Ist es besser geworden?«
    »Es wird schlimmer mit ihm, Commander.« Der Arzt trat beiseite und sprach leiser. »Ich begreife überhaupt nicht, wieso er noch aktiv ist. Er müßte längst im Koma liegen oder schon tot sein.«
    »Ihre Diagnose?«
    »Nun, ich weiß, wie viele Injektionen er schon bekommen hat. Wie viele Transfusionen und Tabletten. Er braucht Tief schlaf und eine Intensivstation und …«
    »Hat er die Reparaturen beendet?«
    »Den Hypan.« Garewal schaute hinüber. »Die Maschine oder der Mensch – eine teuflische Alternative.«
    »Keine Alternative«, sagte

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