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Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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hatte, hätte auf diese neuen Probleme gut verzichten können. Er sagte zu Carter: »Ich werde hinausgehen und nach Ovidio suchen. Ziehen Sie sich an und kommen Sie mit. Ich möchte wissen, wo Sie ihn zurückließen.«
    Minuten später ging Carter voraus in die Luftschleuse. Die Luft wurde abgesaugt, dann öffnete sich die äußere Schleusentür, und grünes Licht flutete herein. Varl folgte Carter hinaus – sie befestigten ihre Sicherheitsleinen am Schiff, dann deutete Carter hinaus.
    »Dort!« An der angegebenen Stelle ragte eine Kanone in das All hinaus. »Dort drüben habe ich ihn zurückgelassen.«
    Varl stapfte, gehalten von seinen Magnetsohlen, zu der angegebenen Stelle.
    »Anfangs war Reitsch noch bei mir«, erklärte Carter. »Er ging nach innen, als Max kam, um ihn abzulösen. Wir beendeten die Arbeit vorn an der Spitze, dann kamen wir hier herüber. Ich sah nach, was noch zu tun war, dann überließ ich die Arbeit Max.«
    Varl schaute sich an der Kanone, die sie eingebaut hatten, um, konnte aber nichts entdecken. Als er sich wieder aufrichtete, schien es ihm, als ob der sie umgebende seltsame Weltenraum sich intensiver in der narbigen Außenhülle des Schiffes widerspiegelte.
    Die fließenden Farben und Formen schienen größer, näher gekommen zu sein.
    Eine Illusion? Wenn ja, dann eine sehr gute, aber im Augenblick konnte er sich darüber keine Gedanken machen.
    »Ich gehe mal weiter nach hinten«, sagte Varl zu Carter. »Behalten Sie meine Sicherungsleine im Auge.«
    Varl ging in die Knie, löste die Magnetsohlen unter seinen Stiefeln, und mit einem Ruck schoß er nach oben; die Leine, an der er hing, spannte sich, während Carter sie durch seine Hände gleiten ließ. Eine Minute später war Carter bei ihm.
    »Sie nehmen die andere Seite«, ordnete Varl an, dann gab er einen Schuß aus seiner Rückstoßpistole ab, der ihn zum Heck des Schiffes brachte. Unter sich sah er die Raketendüse des Schiffes, und ein weiterer Schuß brachte ihn näher heran. Jedes gähnende Raketenrohr war groß genug, um einen Menschen aufzunehmen, aber alle waren leer.
    Varl schoß sich zurück über das Schiff, als er Carters Stimme hörte. Sie klang ungläubig und entsetzt. »Commander! Um Himmels willen, sehen Sie!«
    Sie hatten Ovidio gefunden. Hoch über dem Schiff schwebend, sah Varl hinunter auf die Außenhülle und erkannte die groteske Parodie eines Menschen, eine riesige Comiczeichnung.
    Es war die Gestalt eines Menschen in einem Raumanzug, die sich von der Spitze des Schiffes bis zum Heck in einer hauchdünnen Schicht – wie aufgetragene Farbe – erstreckte.
     

 
20.
     
    Wie war Ovidio gestorben?
    Was war in der Lage, einen Menschen so zu verformen, daß er eine hauchdünne Schicht auf einem Raumschiff bildete, was war es, das ihn wie warme Butter unter einem Messer in Sekundenbruchteilen quasi verstreichen konnte?
    Was hatte Ovidio getötet? Und Yegorovich? Cole und die anderen, die verschwunden waren? Was hatte Rachel wahnsinnig gemacht?
    Varl wälzte sich in seiner dunklen Kabine auf seinem Bett hin und her. Überall um ihn herum, so erschien es ihm plötzlich, lauerten die Monstren, warteten nur darauf, die Odile zu ergreifen und zu einem Klumpen aus Metall und Blut zusammenzudrücken. Waren sie das nächste Opfer dieses Schreckens?
    Und was kam danach?
    Wieviele Schiffe würden zu einer ähnlichen Expedition aufbrechen?
    Eine der aufsteigenden Blasen verwandelte sich in das verschlossene Gesicht Nasir Kalifs, der jetzt vermutlich durch seinen Garten in Polar North wanderte.
    Eine andere wurde zu dem Gesicht von Ludwig Kreutzal.
    Dann sah Varl plötzlich ein Frauengerippe vor seinem geistigen Auge, auf dessen Schädel goldenes, langes Haar wehte.
    »Nein!« Mit einem Schrei fuhr er auf, spürte sein Herz gegen die Rippen klopfen. Schweiß stand auf seiner Haut. »Nein«, sagte er leiser, als spräche er zu einem fremden, unbekannten, aber aufmerksamen Gott. »Nein.«
    Der Widerstand eines unbedeutend kleinen Flecks auf dem Hintergrund des Universums, der sich aus dem Schlamm erhoben hatte, um nach den Sternen zu greifen.
    Warum? Wie? Wann?
    Der Zeitpunkt des Verschwindens der bisherigen Opfer war immerhin bekannt. Cole war, zusammen mit anderen, während des ersten Angriffs verschwunden. Rachels Schrei hatte angezeigt, wann Yegorovich von innen nach außen gekehrt worden war, und Ovidio hatte sich nahe am Schiff befunden.
    Wie nahe?
    Varl stand auf, lief in seiner Kabine auf und ab; irgend etwas nagte

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