Kopernikus 1
öffnen. Die Leiteinrichtung enthielt nichts Unbekanntes, und Peyton brauchte nicht lange, um den Fortbewegungsmechanismus zu finden. Jetzt konnte die Maschine zumindest nicht entkommen, geschehe, was wolle. Sie war bewegungsunfähig.
Als nächstes blendete er sie, eine Linse nach der anderen, fand die anderen elektrischen Sinne heraus und machte sie funktionsunfähig. Bald war die Maschine bloß ein Metallzylinder voll kompliziertem Schrott. Als er sich hinsetzte und auf das wartete, was, wie er wußte, geschehen mußte, fühlte sich Peyton wie ein kleiner Junge, der gerade eine wehrlose Pendeluhr mutwillig zerlegt hat.
Es war ein wenig unüberlegt, den Roboter so weit von den Hauptmaschinengeschossen entfernt zu sabotieren. Der Roboter-Transporter benötigte beinahe fünfzehn Minuten, um sich aus den Tiefen hinaufzuarbeiten. Peyton hörte das Dröhnen seiner Räder in der Ferne und wußte, daß seine Berechnungen stimmten. Die Reparaturmannschaft befand sich im Anmarsch.
Der Transporter war ein einfaches Ladegerät mit Armpaaren, die einen beschädigten Roboter festhalten und tragen konnten. Er schien jedoch blind zu sein, auch wenn seine Sinne für seinen besonderen Zweck sicher ausreichend waren.
Peyton wartete, bis der Transporter den unglücklichen A-fünf eingesammelt hatte. Dann sprang er auf, wobei er darauf achtete, den mechanischen Gliedmaßen nicht zu nahe zu kommen. Er verspürte kein Verlangen, mit einem weiteren reparaturbedürftigen Roboter verwechselt zu werden. Glücklicherweise kümmerte sich die große Maschine überhaupt nicht um ihn.
So fuhr Peyton also durch Geschoß um Geschoß des gewaltigen Gebäudes hinab, an den Wohnquartieren vorbei, durch das Stockwerk mit dem Zimmer, in dem er sich zuerst befunden hatte, und noch tiefer in Regionen, die er nie zuvor gesehen hatte. Beim Abstieg veränderte sich der Charakter der Stadt um ihn.
Verschwunden waren jetzt der Luxus und der Überfluß der höheren Etagen. An ihrer Stelle gab es ein Niemandsland düsterer Gänge, die wenig mehr waren als riesige Kabelschächte. Schließlich endeten auch sie. Der Lader fuhr durch eine Reihe gewaltiger Gleittüren – und er war am Ziel.
Die Reihen von Relaiswänden und Selektormechanismen schienen endlos, aber obwohl Peyton in Versuchung kam, von seinem unfreiwilligen Gefährt abzuspringen, wartete er, bis die Hauptregelanlagen in Sicht kamen. Sodann kletterte er vom Fahrzeug herunter und blickte ihm nach, wie es in der Ferne in Richtung eines noch weiter entfernt liegenden Stadtteils verschwand.
Er überlegte sich, wieviel Zeit die Superautomaten für die Reparatur von A-fünf benötigen würden. Seine Sabotage war sehr gründlich gewesen, und er vermutete, daß die kleine Maschine auf dem Weg zum Schrotthaufen war. Dann begann er seine Untersuchung der Wunder der Stadt, denn er kam sich vor wie ein Hungriger, der sich plötzlich einem Festmahl gegenübersieht.
In den nächsten fünf Stunden hielt er nur einmal inne, um seinen Freunden daheim das Routinesignal zu senden. Er wünschte, er könnte ihnen von seinem Erfolg berichten, aber die Gefahr war zu groß. Nach wahren Wundern im Aufspüren von Schaltkreisen kannte er die Funktion der Hauptschaltanlage und begann einige der Sekundärinstallationen zu untersuchen.
Alles war genau so, wie er es erwartet hatte. Die Gedankenanalysatoren und -projektoren befanden sich im unmittelbar darüber liegenden Geschoß und ließen sich von seiner Zentralschaltanlage aus steuern. Er hatte keine Ahnung, wie sie funktionierten: Es konnte gut und gerne fünf Monate dauern, bis sie alle ihre Geheimnisse preisgegeben hatte. Er hatte sie jedoch durchschaut und glaubte, daß er sie, wenn notwendig, abschalten konnte.
Ein klein wenig später entdeckte er den Gedankenmonitor. Es handelte sich um eine kleine Maschine, die sehr einem uralten, von Hand geschalteten Telefonvermittlungskasten ähnelte, aber sehr viel komplizierter war. Der Bedienungssessel war eine höchst merkwürdige Einrichtung. Er war vom Boden isoliert und mit einem Netzwerk aus Drähten und Kristallstangen überdacht. Es war die erste Maschine von den hier gefundenen, die offensichtlich für unmittelbare menschliche Bedienung vorgesehen war. Möglicherweise hatten die Ingenieure sie gebaut, als sie in den Anfangstagen der Stadt die Anlage aufbauten.
Peyton hätte es nicht gewagt, den Gedankenmonitor einzuschalten, wären auf dem Schaltbrett nicht eingehende Gebrauchsanweisungen aufgedruckt gewesen. Nach
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