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Kopernikus 1

Kopernikus 1

Titel: Kopernikus 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brrazo
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brauchte etwas länger, um sich mit den Schalthebeln zurechtzufinden, und anfänglich wanderte der Strahl regellos über die ganze Stadt. Peyton spähte zufällig in eine Anzahl überraschender Ecken und Winkel, und einmal warf er sogar einen Blick auf den Wald – der jedoch auf dem Kopf stand. Er fragte sich, ob Leo noch immer wartete.
    Nach einigen Versuchen fand er den Eingang.
    Ja, dort war er, ganz so, wie er ihn am Tag zuvor zurückgelassen hatte. Und ein paar Meter weiter lag der treue Leo noch immer, den Kopf der Stadt zugewandt, mit einer entschieden kummervollen Miene. Peyton war davon tief gerührt. Er überlegte sich, ob er den Löwen nach Comarre bringen könne. Die moralische Hilfe wäre beträchtlich, denn nach den Erlebnissen der Nacht verspürte er immer mehr das Bedürfnis nach einem Gefährten.
    Er erforschte methodisch die Außenmauer der Stadt und entdeckte zu seiner Erleichterung im Erdgeschoß mehrere verborgene Eingänge. Er hatte sich gefragt, wie er hinauskommen sollte. Selbst wenn sich der Materietransmitter in umgekehrter Richtung einsetzen ließ, war diese Aussicht nicht sehr verlockend. Er zog bei weitem die altmodische körperliche Bewegung durch den Raum vor.
    Die Öffnungen waren sämtlich verschlossen, und einen Augenblick lang wußte er sich nicht zu helfen. Dann begann er nach einem Roboter zu suchen. Nach einiger Zeit entdeckte er einen Zwillingsbruder des verblichenen A-fünf, der in Verfolgung einer geheimnisvollen Beschäftigung einen Gang entlangrollte. Zu seiner Erleichterung gehorchte er ohne zu fragen seinem Befehl und öffnete das Tor.
    Peyton ließ den Strahl erneut durch die Mauern schweifen und konzentrierte ihn schließlich ein paar Meter von Leo entfernt. Dann rief er ihm mit sanfter Stimme zu: „Leo!“
    Der Löwe blickte überrascht auf.
    „Hallo, Leo – ich bin’s – Peyton!“
    Sich verwirrt umschauend, lief der Löwe langsam im Kreise umher. Dann gab er sich geschlagen und setzte sich hilflos nieder.
    Es bedurfte einiger Überredung, um Leo zum Eingang zu locken. Der Löwe erkannte seine Stimme und schien willig, ihr zu folgen, doch war das Tier höchst erstaunt und ziemlich nervös. Vor der Öffnung verharrte Leo einen Augenblick, denn ihm sagte weder Comarre noch der schweigend wartende Roboter zu.
    Ungemein geduldig befahl er Leo, dem Roboter zu folgen. Er wiederholte die Anweisung mehrmals in leicht unterschiedlicher Formulierung, bis er sicher war, daß ihn der Löwe verstand. Dann wandte er sich direkt an die Maschine und befahl ihr, den Löwen zur Schaltzentrale zu führen. Dann verließ er mit einem aufmunternden Wort das seltsame Paar.
    Die Feststellung, daß er in keinen der versiegelten Räume hinter dem Mohn-Symbol hineinsehen konnte, war eine ziemliche Enttäuschung für ihn. Entweder waren sie gegen die Strahlen abgeschirmt, oder die Einstelleinrichtung war so adjustiert, daß der Monovisor nicht dazu benutzt werden konnte, in jene Räume einzudringen.
    Peyton ließ sich dadurch nicht entmutigen. Die Schläfer würden eben so rauh erwachen wie er selbst. Da er ihre privaten Welten eingesehen hatte, verspürte er wenig Mitgefühl mit ihnen, und nur sein Pflichtgefühl zwang ihn, sie aufzuwecken. Sie verdienten keine Rücksichtnahme.
    Ein schrecklicher Gedanke überfiel ihn plötzlich. Was hatten die Projektoren seinem eigenen Geist eingeflößt, in Reaktion auf seine Sehnsüchte in jenem vergessenen Idyll, aus dem er so widerwillig zurückgekehrt war? Waren seine eigenen verborgenen Gedanken genauso anstößig gewesen wie die der anderen Träumer?
    Das war eine höchst beunruhigende Vorstellung, und er schob sie beiseite, als er sich nochmals vor dem zentralen Schaltpult niederließ. Zuerst würde er die Schaltkreise ausschalten und dann die Projektoren sabotieren, so daß sie nie mehr benutzt werden konnten. Der Zauberbann, den Comarre auf so viele Geister geworfen hatte, würde auf ewig gebrochen sein.
    Peyton beugte sich nach vorn, um den Multiplex-Schaltkreisunterbrecher zu betätigen, doch er vollendete diese Bewegung nie. Sanft, aber fest umfaßten vier Metallarme von hinten seinen Körper. Tretend und kämpfend wurde er von den Kontrollen fort in die Luft gehoben und in die Mitte des Raumes getragen. Dort wurde er abgesetzt, und die Metallarme ließen ihn frei.
    Mehr zornig als erschrocken wirbelte Peyton herum, um zu sehen, wer ihn gefangengenommen hatte. Aus einigen Metern Entfernung betrachtete ihn der komplizierteste Roboter, den er

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