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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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endlich vorbei.“
    „Der Kampf wird mir fehlen. Es wird mir fehlen, wenn keine Drachen mehr getötet werden.“
    „Was passiert, wenn alles vorbei ist?“
    „Ich weiß es nicht. Ich denke, wir werden schon etwas finden, was wir jagen können.“
    „Du weißt ja, daß sie nicht vorhaben, uns abzuholen. Wir werden hierbleiben müssen.“
    „Ein Platz ist so gut wie der andere. Eine Heimat habe ich nicht. Du auch nicht.“
    „Wenn es vorbei ist …“ Er ließ die Frage im Raum hä n gen. Er war nicht in der Lage, die Frage zu stellen, die ihn wirklich bedrückte, da er die Antwort darauf schon kannte und Angst vor ihr hatte.
    „Ich weiß es, Mensch.“ Er erhaschte einen kurzen Blick auf die Bilder in ihrem Kopf. Sie wußte es.
    „Nichts.“ Sie hatte recht, es hatte keinen Sinn, sich über die Zukunft zu unterhalten.
    Bald fühlte Jordan den Frieden, den ihr Geist im Schlaf ausstrahlte. In ihren Träumen flogen Drachen durch die Luft, aber an den Drachen war etwas, was ihn dazu brachte, sich zu schütteln.
    Als ich durch die Ruinen der Stadt ging, wurde mir klar, daß sie einmal schön gewesen war, einst, vor der Bomba r dierung, jedoch schön wie eine Antiquität, so wie eine Ming-Vase schön ist, ein Bild einer Kultur, die seit langem tot ist und sich nur noch in Bruchstücken erschließt. Sie mußten eine unglaublich alte Kultur gehabt haben; die Zeichen e i nes langen Verfalls waren überall. Der größte Teil des Pl a neten war unfruchtbar, entweder Wüste oder gefrorene Tu n dra. Die einzigen bewohnten Stellen waren vereinzelte, in der Wüste verstreute Oasen und einige wenige Außenposten am Rand der eisigen Einöde. Im Sand der Wüste und im Eis der Tundra waren verlassene Städte vergraben. Die noch bewohnten Städte verfielen. Sie schrumpften auf ihren Kern zusammen, und die Bevölkerung zog sich aus den Randg e bieten zurück. Einen jungen Zoanier oder ein Anzeichen für Fortpflanzung sah ich nie. Sie schienen sich damit zufri e denzugeben, ihre Rasse zusammen mit dem Planeten sterben zu lassen. Noch einige Jahrhunderte, und der Rachefeldzug wäre sinnlos geworden, denn da wären sie sowieso alle tot, obwohl sie als Individuen sehr lange lebten, wenn nicht ein Unfall dazwischenkam, und über die persönliche Sterblic h keit machten sie sich sehr oft Gedanken. Die Stadt aber war sehr schön, was durch die trostlose monotone Öde der W ü ste, die sie umgab, noch besonders betont wurde. Als saftige Erinnerung an die tropische Vergangenheit des Planeten gab es überall Garten und Parks, die voll von Statuen aus einer unglaublich widerstandsfähigen und harten Mischung aus Silikon und einer unbekannten Legierung, die so durc h sichtig wie Quarz war, aber wie weißer Marmor glänzte. Noch immer versprühten Brunnen ihr Wasser und brachten einen Hauch von Erfrischung in die trockene Wüstenluft. An den Straßen standen Fruchtbäume in Reihen, deren Ä ste mit gelben und rosaroten Kugeln beladen waren. Ich versuchte die Frucht einmal; sie hatte so gut wie keinen Geschmack, allein eine leichteste Andeutung von Süße, fast so wie Zu c kerwasser. Als ich gerade wieder gehen wollte, fand ich den Zoanier, der in den Ruinen eines Gebäudes lag.
    Immer noch war der Himmel schwarz, und der Regen ha t te nicht nachgelassen. Jordan in seiner ausgegrabenen Ste l lung wälzte sich in eine bequemere Lage. Celia schlief noch. Er schloß weiter die anderen Brüder aus seinen Gedanken aus und lebte eine Zeitlang in seiner eigenen Welt. Er strei f te Schlamm von seinen Händen an seiner Hose ab und rieb sich die Hände, um sie zu wärmen. Der Wind wurde stärker und trieb zunächst Regen und dann vereinzelt Schneeflocken vor sich her. Jordan schüttelte sich.
     
    „Ich friere.“ Sein Körper zittert, und seine Glieder werden von Schüttelfrost durchlaufen. „Warum friere ich so?“ Ein Bild hält sich beharrlich in seinen Gedanken: ein Kopf dreht sich, ein Gesicht, die Augen vor Überraschung weit aufg e rissen.
    „Das schaffst du schon.“
    „Aber ich friere so.“ Er berührt seinen Bauch und fühlt den Stoff seines Hemds, der an der Haut klebt. Als er seine Hand wegzieht, ist sie naß. „Ich friere so.“
    „Du kommst schon durch.“
    Jordan spürt, wie sein Arm abgebunden wird, dann die kühle Berührung des Alkoholtupfers und dann die Nadel, die in seine Haut beißt und sich in die Vene senkt. Bald fließt Eiswasser unter seiner Haut seinen Arm hinauf. Er hört, wie Stoff zerreißt, und öffnet seine Augen.

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