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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Jahre. Fünfundzwanzig Jahre lang mußte die Rache warten. In den Raumschiffen sprachen kalte Menschen und leise Maschinen miteinander, spielten miteinander Spiele, Männer und Frauen paarten sich und wechselten die Partner, warteten die fünfundzwa n zig Jahre hindurch und wurden nicht älter, weder Menschen noch Maschinen, als sei ein Vierteljahrhundert nur ein Tag in ihrem Leben, den sie hinter sich brachten, ewig jung, i m mer mit hellen Augen, während tief drinnen in dem Schiff blasse Formen Gestalt annahmen und in der Dunkelheit wuchsen. Endlich landete das Boot. Es berührte sanft den Boden, und seine Luke sprang auf. Ich trat in eine fremde Landschaft hinaus, überall trockener Sand, der Himmel über uns von einförmigem Glanz. Aus den anderen Landungsbo o ten kamen die anderen Brüder heraus, und wir versamme l ten uns. Der gleiche Ausdruck stand auf allen unseren G e sichtern: Verblüffung, Erstaunen. Nicht aber wegen unserer Umgebung. Wegen uns selbst: ein Mann, alle ein Mann – ich selbst.
    Die Rache, die vor einem Monat begonnen hatte, war nun fast vollendet. Zunächst bombardierten die Raumkreuzer den Planeten, aber diese Bombardierung hatte nie ausg e reicht; sie wollten den Planeten nicht vollständig zerstören, da er im Typ der Erde glich und vielleicht noch benutzt werden könnte. Daher vermied man eine totale Bombardi e rung, und gezielte Bombardierung von einzelnen Punkten wurde durch die dezentralisierte Gesellschaft der Zoanier erschwert, und dazu kam noch die Ungenauigkeit, die die Zielsuche aus einer Umlaufbahn immer mit sich bringt. So wurde es zum Schluß notwendig, Truppen landen zu la s sen.
    Man verwendete die Erkenntnisse, die man auf der Erde bei dem Sieg über die Wespen gewonnen hatte, und teilte jedem der Brüder einen Flüstervogel zu.
    „D u bist anders als die im Schiff“, sagte Jordan zu ihr. „Wie kommt das? Ich meine nicht das Offensichtliche. Auch dein Geist ist anders. Der ist bei den anderen kalt, sie sind fast wie Maschinen, und sie denken wie Computer. Warum bist du so anders und dabei mir so sehr ähnlich?“
    „Ich habe ein bißchen von beidem, sowohl vom Alten als auch vom Neuen. Ich weiß noch, wie ich früher war. Der Bewußtseinsmischer hat ein Stück von dem Alten gebraucht, um die Wespen besiegen zu können. Das Neue hat nicht g e reicht; wir hatten zuviel vergessen. Wir waren in der Lage zu töten und sind dabei so kalt geblieben wie irgend jemand anders, aber die Fähigkeit zu töten hat nicht ausgereicht. Die Lust daran mußte hinzukommen, die alte Blutgier. Der Spaß am Töten. Deshalb hat der Bewußtseinsmischer, als er mir den Körper eines Flüstervogels gegeben hat, auch meinen Geist ein bißchen verändert, ihn ein wenig älter gemacht. Als es dann mit dem Töten angefangen hat, war da nie g e nug davon für meine Befriedigung vorhanden.“
    „Und warum dann ich?“ fragte Jordan. „Wenn es der M i scher fertigbringt, deinen Geist wie meinen zu bauen, wa r um hat er dann noch mich gebraucht? Was soll dann die ganze Mühe, einen Toten wieder zum Leben zu erwecken, um ihn dann darum kämpfen zu lassen? Wozu der Au f wand?“
    Während der Flüstervogel sich diese Frage überlegte, trat eine Pause in ihren Gedanken ein. In weiter Entfernung spürte Jordan die Gedanken der anderen Brüder. Er überle g te sich, ob einer von den anderen für seinen Flüstervogel die gleichen Gefühle empfand wie er dies für Celia tat. Keiner erwähnte es. Er erwähnte allerdings Celia auch nie.
    „Ich weiß es nicht“, sagte Celia schließlich. „Du bist wild und tapfer und ein guter Soldat. Der Bewußtseinsmischer könnte diese Eigenschaften aber jedem geben. Vielleicht haben sie speziell dich ausgesucht. Vielleicht hast ganz sp e ziell du etwas gehabt, was der Mischer gebraucht hat. Ich weiß es aber nicht. Es gab aber auf jeden Fall einen Grund. Der Bewußtseinsmischer macht nichts ohne einen guten Grund. Ach, von diesem ganzen trockenen Gerede bekomme ich Kopfweh.“ Sie lachte in seinen Gedanken. „Reden wir doch vom Drachentöten. Denken wir daran, wie ihr Blut schmeckt und wie es aussieht, wenn sie bei einem Volltre f fer in Flammen herunterstürzen.“ Ihre wilde Freude ging auf ihn über und erregte ihn ebenso. Er erinnerte sich an die R a serei, die jedes Mal seine Gedanken bestimmte.
    „Celia …“ Auch an die schwarzen Depressionen erinnerte er sich.
    „Ja.“
    „Vielleicht ist es heute vorbei.“ Er stockte. „Die Schläc h terei ist vielleicht

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