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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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starrst vor dich hin und trinkst!“ maßregelte Mrs. Carter ihren Mann.
    „Hör endlich auf, so zu tun, als ob nichts geschehen wäre“, antwortete er.
     
    „… Zuschauerzahlen, hihi …“
     
    „Gewalt“, verkündete sie ernst, „ist um uns.“
     
    DIE BEISETZUNG FAND IN ALLER STILLE STATT. (- Eigenbericht -) „Ohne öffentliches Aufsehen fand heute die Beisetzung von Mrs. Johnson statt, die auf dem Friedhof von … begraben wurde. Ihr Mann, der in einer geschlossenen Anstalt einsitzt, konnte an der Beerdigung nicht teilnehmen. Auch sonst war niemand gekommen. Mrs. Johnson hatte vergangene Woche …“
     
    „Gewalt“, verkündete sie, „ist um uns.“
     
    Es klingelte an der Tür.
     
    „… Zuschauerzahlen … hihi, Fernsehen, hihi …“
     
    Mrs. Carter zögerte.
     
    Es klingelte an der Tür.
     
    Mrs. Carter zögerte, entschloß sich aber dann doch zu öffnen. Wer konnte das sein? Ein Besucher? Ein Schaulustiger? Bestimmt. Schließlich lief heute abend die neue Folge der Würden Sie’s tun?-Show. Zu ihrer großen Überraschung handelte es sich um das Kamerateam.
    „Schon?“ fragte Mrs. Carter verblüfft. „Aber die Show beginnt erst in fünf Stunden.“
    „Gewiß, Lady, aber wir müssen in jedem Zimmer eine Kamera installieren; schließlich wissen wir ja nicht, wo es passieren wird … oder nicht passieren wird. Fünf Stunden sind für uns eine verdammt knappe Zeit. Aber mit dem modernen Satellitennetz ist nichts mehr unmöglich.“
    „Ja, aber … warum kommen Sie dann nicht früher?“
    „Das Live-Element unserer Show muß um jeden Preis erhalten bleiben. Außerdem ist Mr. Carter heute nachmittag nicht zu Hause.“
    „Das wissen Sie?“
    „Sicher, Lady, das ist unser Job. Los, Jungs, fangt an!“
     
    Bei Einbruch der Dunkelheit hielt es Mr. Carter auf seiner Parkbank nicht mehr aus. Noch eine halbe Stunde bis zu der verdammten Show. Er würde ganz einfach nicht nach Hause gehen! Sollten die Narren doch sehen, was sie dem Publikum zeigen konnten. Anderseits … natürlich würde seine Frau ihn nicht erschießen! Natürlich nicht! Er konnte furchtlos heimgehen. Ja, das würde er tun! Er würde es ihnen zeigen. Und schon lenkte ein unwiderstehlicher Zauber seine Schritte heim zu seiner Wohnung …
     
    „Hier sind wir wieder, liebe Zuschauer, live dabei! Haben Sie auch letzte Woche alle zugeschaut? Wir stellten die Frage, ob Mrs. Carter ihren Mann erschießen würde, wenn wir ihr völlige Straffreiheit und hunderttausend Dollar zusichern. Wir schalten gleich um zu Mrs. Carter in die Wohnung. Also, bleiben Sie dran! Und hinterher werden wir, wie üblich, aus den eingegangenen Zuschriften den nächsten Teilnehmer ermitteln. Bis gleich!“
    Mr. Hollyham, der sich nichts aus dieser Show machte, hatte heute abend doch nicht widerstehen können und den Fernseher eingeschaltet. Nun wurde er sich, aufsehend, des seltsamen Blicks seiner Gattin bewußt.
    „Was ist denn, Liebling?“ fragte er. „Greift es deine Nerven zu sehr an? Soll ich abschalten?“
    „Nein, nein“, sagte sie mit vor unterdrückter Aufregung zitternder Stimme, „laß nur.“ Dann, mit gespielter Beiläufigkeit: „Ist das nicht einer deiner Angestellten?“
    „Doch“, antwortete Mr. Hollyham und seufzte schwer.
    „… hinterher werden wir, wie üblich, aus den eingegangenen Zuschriften den nächsten Teilnehmer …“
    Mrs. Hollyhams Blick glitt sehnsüchtig zu den Ja-Stimmen.
     
    „Frauchen hat wieder das Wasser nicht gewechselt“, sagte das Gebiß verdrießlich …
     
    „Das hier, liebe Zuschauer, ist die Wohnung von Mrs. Carter. Hier lebt sie mit ihrem Sohn Billy und mit ihrem Mann, Mr. Carter. Mr. Carter ist derzeit noch unterwegs, aber, wie ich von unseren Beobachtungswagen übermittelt bekomme, auf dem Weg nach Hause. Wir müssen uns eben noch ein wenig gedulden.“
    Gott sei Dank, daß der alte Narr von allein kommt, dachte der Moderator. Was hätte denn das für einen Eindruck gemacht, wenn ihn unsere Jungs mit Gewalt vor die Kamera hätten zerren müssen!
    „Und hier ist auch schon meine Assistentin Monika, die heute ausnahmsweise nicht im Studio ist, sondern hier bei mir, sozusagen vor Ort. Monika, bitte kommen Sie doch her und überreichen Sie Mrs. Carter die Waffe!“
    Das Mädchen trat in den Erfassungsbereich der Kamera. Sie trug das rote Samtkissen auf beiden Armen und näherte sich Mrs. Carter.
     
    Mr. Hossom, ein alternder Junggeselle, sah sehnsüchtig zum Bildschirm. Auch er hatte mit

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