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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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gern mit Leuten. Sie scheinen auch gern mit mir zu reden. Aber schauspielern …“
    „Paco, genau das ist Schauspielern – mit Leuten reden.“
    Er blickte nachdenklich, einen vergessenen Holzpflock in seiner behandschuhten Hand haltend. „Und Sie glauben, ich werde wie Dynamit einschlagen?“
    „In Großbuchstaben.“
    Seine Augen blitzten mich an. „Werde ich Madrid sehen?“
    „Das – und noch viel mehr.“
    Etwas später an diesem Morgen fand ich Señor Guzman in seinem Büro. Er ließ sich schwerer überzeugen als Paco. Trotzdem würde er das Geld zur Verfügung stellen. Ich wußte, daß ich zu neunundneunzig Prozent ehrlich mit ihm sein mußte, und war darauf vorbereitet. Ich erzählte ihm, daß Selman und ich miteinander fertig waren, wegen grundlegender Gegensätzlichkeiten über die Philosophie des Filmemachens. Ich erzählte ihm von Selmans Pornoepos und den zwei früheren Reinfällen und drückte dabei meine ganze – und völlig ehrliche – Verachtung darüber aus. Ich erklärte meinen dringenden Wunsch, einen qualitativ hochwertigen Film zu machen.
    Er fragte nach Geld.
    Ich tat diese weltlichen Überlegungen angesichts des Wunsches, etwas wirklich Ästhetisches zu produzieren, als unwichtig ab.
    Er fragte nach Geld.
    Ich erklärte ihm in groben Zügen, wie hoch ich seinen Anteil an der ganzen Sache einschätzte.
    Seine Augen wurden groß. „Pesetas?“
    „Dollars.“
    Er wurde ernstlich interessiert, machte aber dann einen Rückzieher. „Nein, nein, nein. Das ist unmöglich.“
    „Warum?“
    „Sie sagen, mein Sohn wird mit in diesem Film sein?“
    „Ja.“
    „Er hat kein Talent. Das habe ich selbst gesehen.“
    „Das bekommen wir schon hin. Das ist schon öfter gemacht worden. Darf ich offen sein?“
    „Sicherlich.“
    „Es wird vielleicht ein Jahr oder mehr dauern, diesen Film zu machen. Während dieser Zeit hat Ihr Sohn Verträge und gesellschaftliche Verpflichtungen in Hollywood. Er wird dort Wurzeln geschlagen haben. Ich biete Ihnen diese Information als das, was sie wert ist. Vielleicht sehen Sie Ihren Sohn nie wieder.“
    Señor Guzman überlegte. „Die Idee hat etwas für sich, aber da ist immer noch das Geld, meine Investition. Ich muß darüber nachdenken.“
    Ich hatte mich schon weit genug vorgewagt. Ein paar Schritte mehr erhöhten mein Risiko auch nicht wesentlich. „Okay, ich sage Ihnen, was ich tun werde. Ich garantiere Ihnen zwanzig Prozent Gewinn.“
    Señor Guzman sah mich mißtrauisch an.
    Ich setzte mein gewinnendstes Lächeln auf. Wenn es zu schlimm kam, konnte ich immer noch in den Bankrott flüchten.
    „Sie werden mir diese zwanzig Prozent Gewinn garantieren?“
    Ich nickte. „Absolut.“
    „Schriftlich?“
    Ich schluckte. „Ja.“
    Er lächelte, entspannte sich und reichte mir über den Schreibtisch die Hand. „Dann bin ich sehr glücklich zu akzeptieren.“
    Ich ließ seine Hand einen Moment in der Luft schweben. „Da ist noch eine Sache.“
    Señor Guzmans Augen verengten sich. „Ja?“
    „Ihr Gärtner, Paco Huerta.“
    „Was ist mit ihm?“
    „Ich möchte auch ihn in dem Film dabeihaben. Ich habe schon mit ihm darüber gesprochen. Er ist einverstanden.“
    Señor Guzman streckte mir seine zurückgezogene Hand wieder entgegen, die Wichtigkeit, die ich dieser Idee beimaß, wegwerfend. „Es ist mir egal, was Sie mit meinem Gärtner machen.“
    Wir schüttelten uns die Hände.
     
    Während der nächsten beiden Tage setzten die Anwälte Señor Guzmans die Verträge auf. Die Punkte, die meine momentane Finanzlage betrafen, ließen einiges zu wünschen übrig. Ich stellte allerdings eine Bedingung. Ich wollte als Paco Huertas Agent betrachtet werden. Dies sollte eindeutig in dem Vertrag festgehalten werden. Sie zuckten die Schultern und waren einverstanden. Was ging sie ein Gärtner an? Wer kümmerte sich überhaupt schon um einen Gärtner?
    Der Vertrag wurde unterschrieben, Arrangements für Pacos und Arturos Flug nach Hollywood getroffen – Paco zuliebe via Madrid –, und mit einem anständigen Vorschuß auf den Vertrag in unserer gemeinsamen Kasse beluden Shirley und ich den SEAT, starteten den Motor und fuhren zum Flughafen von Alicante. Die meiste Zeit runzelte Shirley die Stirn und weigerte sich, mit mir zu reden.
    Schließlich, als der Flughafen in Sicht kam, brach ich das gespannte Schweigen.
    „Was hast du? Ich habe nicht die geringste Ahnung. Du hast bekommen, was du wolltest – was wir wollten. Geld, um einen guten Film zu drehen. Also,

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