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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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I den Streit zu schlich­ten. „Schil­dern Sie uns den Fall, d’Al­bert.“
    „Ger­ne. Als ich auf­wach­te, war mei­ne Haut weg, die Wun­de da und mein Ver­dacht er­här­tet.“
    „Wel­cher Ver­dacht?“
    „Daß man mich klo­nen will.“
    „Schon wie­der“, mur­mel­te Mul­ler III.
    D’Al­bert schluck­te ei­ne Er­wi­de­rung auf die­se un­ver­schäm­te Be­mer­kung hin­un­ter, weil in die­sem Au­gen­blick das Te­le­fon in der Ecke des Bü­ros schrill­te.
    Mul­ler I er­hob sich hin­ter dem Schreib­tisch und durch­quer­te den Raum.
    „Darf ich Ih­re Wun­de be­füh­len?“ er­kun­dig­te sich Mul­ler II.
    „Nein“, ant­wor­te­te d’Al­bert, der noch im­mer miß­ge­stimmt war.
    „Wes­halb denn nicht?“
    „Sie schmerzt. Au­ßer­dem weiß ich wirk­lich nicht, warum Sie sie be­füh­len wol­len.“
    „Weil ich einen Ver­dacht ha­be.“
    „Wel­chen Ver­dacht?“ frag­te d’Al­bert.
    „Wie soll ich das wis­sen, wenn ich Ih­re Wun­de nicht ein­mal be­füh­len oder we­nigs­tens noch ein­mal an­schau­en darf.“
    „Mein Kum­pan äu­ßerst nie einen Ver­dacht, den er nicht er­här­ten kann“, er­läu­ter­te Mul­ler III. „Da­her wä­re es wün­schens­wert, wenn Sie ihm ge­stat­ten wür­den, die Wun­de noch­mals ein­ge­hend zu un­ter­su­chen.“
    „Al­so dann, in Got­tes Na­men“, er­gab sich d’Al­bert.
    Die bei­den spran­gen ge­nau wie zu­vor auf und beug­ten sich über d’Al­berts Ohr. Num­mer III strich die Haa­re zu­rück, und Num­mer II be­fin­ger­te die Wun­de. „Hast du auch den Ein­druck?“ frag­te er.
    „Du könn­test recht ha­ben.“
    „Wo­von, zum Teu­fel, sprecht Ihr?“ er­kun­dig­te sich d’Al­bert auf­ge­bracht.
    „Von Ih­rem Fall na­tür­lich. Mein Kol­le­ge meint – und ich nei­ge da­zu, ihm zu­zu­stim­men –, daß man Ih­nen gar kein Ge­we­be ent­nom­men hat. Sie könn­ten sich un­be­merkt ver­letzt ha­ben, und das Haut­stück­chen, das noch an ei­nem Zip­fel hing, könn­te sich spä­ter von sel­ber ge­löst ha­ben.“
    „Schreck­lich“, mur­mel­te Mul­ler II.
    „Mein Klon­bru­der ist sehr sen­si­tiv“, er­klär­te Mul­ler III. „Er fühlt sich in frem­de Lei­den ein.“
    Mul­ler I kam vom Te­le­fon zu­rück.
    „Da hat ei­ner an­ge­ru­fen“, ver­kün­de­te er.
    „Das wis­sen wir“, rie­fen die bei­den Ab­le­ger wie aus ei­nem Mun­de.
    „Selbst­ver­ständ­lich. Aber ihr wißt nicht, was er ge­sagt hat.“
    „Doch wis­sen wir das. Hast du ver­ges­sen, daß wir in dau­ern­der em­pa­thi­scher Ver­bin­dung ste­hen?“
    „Na­tür­lich nicht, die Na­tur ei­ner sol­chen Ver­bin­dung sel­ber ver­bie­tet das. Aber ich fra­ge mich, ob Ihr auch zu mei­ner Schluß­fol­ge­rung ge­kom­men seid.“
    „Sind wir“, be­ru­hig­te ihn Mul­ler III. „Wir glau­ben auch, daß der An­ru­fer recht hat.“
    „Wo­von re­det Ihr schon wie­der?“ frag­te d’Al­bert jetzt ernst­haft er­bost.
    „Von Ih­rem Fall“, er­wi­der­te Mul­ler I mit ei­ner Spur von Vor­wurf in der Stim­me. „Der An­ru­fer, ein ge­wis­ser Smis­sen oder Smit­h­son, be­haup­tet, er wis­se aus zu­ver­läs­si­ger Quel­le, daß man Ih­nen tat­säch­lich ei­ne Ge­we­be­pro­be ent­nom­men hat.“
    „Wo­her will er das wis­sen?“ er­kun­dig­te sich d’Al­bert.
    „Ver­han­deln wir sei­nen oder Ih­ren Fall?“ er­ei­fer­te sich Mul­ler I.
    „Wir wis­sen nicht ein­mal sei­nen Na­men ge­nau“, er­gänz­te Num­mer II.
    „Und was soll der Dieb mit der Haut vor­ha­ben?“ frag­te d’Al­bert.
    „Das wis­sen wir nicht“, ge­stand Mul­ler I. „Aber der An­ru­fer mein­te, die Pro­be die­ne da­zu, ein spe­zi­ell auf Sie an­wend­ba­res En­zym­gift her­zu­stel­len.“
    „Geht das denn?“
    „Selbst­ver­ständ­lich, ein­mal oder öf­ter“, be­haup­te­te Mul­ler II.
    „Mein Ge­nos­se ist auf En­zym­gif­te spe­zia­li­siert“, er­läu­ter­te Num­mer III.
    „Und wes­halb soll­te man mich ver­gif­ten wol­len?“ frag­te d’Al­bert.
    „Das wa­gen wir nicht ein­mal zu ah­nen“, ge­stan­den al­le drei Mul­lers bei­na­he gleich­zei­tig.
    „Aber es ist un­ser Job, es her­aus­zu­fin­den“, füg­te Mul­ler I hin­zu. „Ha­ben Sie Fein­de?“
    „Nicht daß ich

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