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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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her­aus­sprit­zen­den Blu­tes. Dann hat­ten sie die ver­wais­ten Lift­schäch­te er­reicht, und als ei­ne wei­te­re Ex­plo­si­on das Mau­so­le­um schwan­ken ließ, wur­den sie be­reits zum Dach em­por­ge­tra­gen.
    Ei­ne er­schöpf­te Kom­man­do­trup­pe, sta­tio­niert auf der an­de­ren Sei­te der Er­de, er­goß sich in die plötz­lich auf­tau­chen­de Luft und lief über das ein­tö­ni­ge Be­ton­feld auf die un­ge­dul­dig war­ten­den Hub­schrau­ber zu. Dann ver­lor sich der Mo­no­lith un­ter ih­nen.
    „Lo­ka­ler An­griff“, über­tön­te Be­ny­on die Mo­to­ren. „Sie bom­bar­die­ren das Mau­so­le­um, ver­su­chen es zu zer­stö­ren. Das Ding wur­de ge­baut, um selbst ato­ma­ren An­grif­fen stand­zu­hal­ten, aber sie le­gen ganz schön los mit den Lang­stre­cken­ra­ke­ten.“
    Dem Hub­schrau­ber, der den Träu­mer Al­dous an Bord hat­te, des­sen Ret­tung der An­griff galt, folg­ten sei­ne zwei Ka­me­ra­den, die Steue­run­gen wa­ren auf den Rück­flug ein­ge­stellt. Tang­he fühl­te sich elend.

Mal­te Heim Kloniade

    D’Al­bert ent­deck­te die Wun­de, als er sich ra­sier­te.
    Er beug­te sich nä­her zum Spie­gel und be­trach­te­te ent­setzt die klei­ne, feucht-ro­sa schim­mern­de Ver­tie­fung in sei­nem lin­ken Ohr­läpp­chen.
    Ob­wohl er erst ei­ne Sei­te sei­nes Ge­sich­tes von Haa­ren be­freit hat­te, un­ter­brach er die Ra­sur und eil­te im Schlaf­an­zug aus dem Haus. Das Früh­stück hol­te er im He­li­car nach.
    Die An­walt­spra­xis des Mul­ler-Klons war in ei­nem Hoch­haus in­mit­ten des Ge­schäfts­vier­tels von Big­ger Nork un­ter­ge­bracht. D’Al­bert be­trat die mit imi­tier­tem Mar­mor aus­ge­klei­de­te Emp­fangs­hal­le und eil­te in den Gra­vi­no­s­ter. Im zwei­ten Stock ver­ließ er den Lift und rann­te den Flur ent­lang, bis er die Tür mit der Auf­schrift Mul­ler I-III, Ju­ra-Klon ge­fun­den hat­te.
    Er stieß sie auf und ging ge­ra­de­wegs auf den im­po­san­ten Schreib­tisch des drei­fa­chen An­walts zu.
    Ei­ner der Mul­ler-Ab­le­ger saß da­hin­ter und seufz­te.
    „Darf ich Ih­nen Cor­di­git an­bie­ten?“ frag­te d’Al­bert höf­lich und griff in die Brust­ta­sche sei­nes Schlaf­an­zug­jacketts.
    „Las­sen Sie nur, ich bin im Dienst und füh­le mich da­von ab­ge­se­hen ganz wohl.“
    „Wür­den Sie mir ver­ra­ten, wes­halb Sie ge­seufzt ha­ben?“
    „Es schmerzt mich, daß ich Sie nicht will­kom­men hei­ßen kann.“
    „Ge­hört das zu den Re­geln des Hau­ses?“
    „Es wä­re nicht an­stän­dig. Sie ha­ben Ih­ren Be­such nicht avi­siert, mein Herr. Wie hei­ßen Sie über­haupt?“
    „D’Al­bert“, sag­te d’Al­bert und deu­te­te ei­ne Ver­beu­gung an.
    „Wie sind Sie an mei­nem Vor­zim­mer­klon Mc­Nul­ty vor­bei­ge­kom­men?“
    „Ich ha­be kein Vor­zim­mer be­merkt.“
    „Es sind aber vier Stück vor­han­den“, schmoll­te Mul­ler. „Sie sind al­le von Miss Mc­Nul­ty und ih­ren Ab­le­gern be­setzt. Das größ­te von ih­nen ist erst vo­ri­ge Wo­che neu re­no­viert wor­den.“
    „Re­no­viert“, sag­te d’Al­bert au­to­ma­tisch.
    „Wie bit­te?“
    „Sa­gen Sie ein­fach ‚re­no­viert’. Das ‚neu’ ist über­flüs­sig, da ‚re­no­viert’ be­reits ‚er­neu­ert’ heißt.“
    „In­ter­essant. Wel­che Spra­che?“
    „La­tei­nisch.“
    „Aha. Sie wün­schen?“
    „Viel­leicht soll­te ich zu­erst Ih­ren Vor­zim­mer­klon be­su­chen.“
    „Nein, las­sen Sie nur, das wür­de uns nur auf­hal­ten. Was ist Ihr An­lie­gen?“
    „Ich möch­te, daß Sie einen Dieb­stahl auf­klä­ren.“
    Als wä­re die­ses Wort ein ge­hei­mes Kom­man­do ge­we­sen, öff­ne­ten sich in die­sem Au­gen­blick die rech­te und die lin­ke Sei­te des Mul­ler-Schreib­ti­sches, und es ka­men, zu Be­ginn noch leicht ge­bückt, aber schon nach we­ni­gen Schrit­ten in auf­rech­ter Hal­tung, zwei Män­ner her­aus, die sich in Aus­se­hen und Klei­dung nicht im ge­rings­ten von dem ers­ten Mul­ler un­ter­schie­den.
    Sie setz­ten sich auf zwei Hocker, die den Be­su­cher­ses­sel, auf dem d’Al­bert saß, in ge­rin­gem Ab­stand flan­kier­ten. Dann sa­hen sie D’Al­bert auf­merk­sam an.
    D’Al­bert stand auf, ging um den

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