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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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hin­ein­fuhr.
    Als die Cy­borgs zu ih­rem Schiff zu­rück­kehr­ten, er­staunt über die Er­geb­nis­se ih­rer For­schun­gen, fan­den sie das Schiff nicht mehr vor. Sie muß­ten nun, zu­min­dest für ei­ne län­ge­re Zeit, auf die­sem Pla­ne­ten blei­ben, der un­auf­hör­lich sei­ne Me­teo­ri­ten ins All hin­aus­schoß.
    So soll­te aus den Cy­borgs durch einen Zu­fall, der aber nicht so groß sein konn­te, be­denkt man die Mas­se der ab­ge­schos­se­nen Me­teo­ri­ten, die son­der­ba­re Zi­vi­li­sa­ti­on des Pla­ne­ten mit den Me­teo­ri­ten­ka­no­nen wer­den.

Ro­se-Ma­rie Lie­ben­fels Per aspera ad astra

    Or­bi­ter-Nr.: 138
    Na­me: CA­RI­NA
    Flug­num­mer: 89
    Über­mitt­lung: Funk­te­lex
    Leit­weg: Space-Spie­gel
    Ort: Um­lauf­bahn geo­sta­tio­när
    Da­tum: 17.10.2.007
    G.er­Zeit: 12 Uhr 34’
    Art: Bild­schirm-Schnel­l­aus­druck
    Text:
    Lie­be Mut­ter,
    heu­te ist Dein Ge­burts­tag. Vor zwei Jah­ren hast Du mich ver­las­sen. Ein au­ßer­plan­mä­ßi­ger Zwi­schen­fall im Raum­fäh­ren­ver­kehr mit To­des­fol­gen, lau­te­te die un­per­sön­li­che Mel­dung. Was Dir wirk­lich zu­ge­sto­ßen ist, ha­be ich nie her­aus­fin­den kön­nen. Die Bon­zen von der Astro-Ver­si­che­rung schwei­gen wie to­te Fi­sche.
    Viel­leicht wärst Du heu­te stolz auf mich. Ha­be in­zwi­schen als Astro­lan­tin in ei­nem or­bi­ta­len Phar­ma-La­bor an­ge­mus­tert. Me­di­ka­men­te aus dem All; ein al­ter Hut, aber im­mer noch loh­nend. Frü­her ha­ben in ei­nem sol­chen Pro­duk­ti­ons­mo­dul sie­ben Er­wach­se­ne ge­ar­bei­tet. Jetzt schaf­fen wir hier zu zwölft. Un­ten nen­nen sie uns Astro-Bie­nen. Aber das ist nur der Neid, weil wir nach sie­ben Ar­beits­ta­gen – Start und Lan­dung in­klu­si­ve – sie­ben Re­lax-days ver­gü­tet be­kom­men. Au­ßer­dem er­zie­len wir der­zeit die höchs­ten Fleisch­prei­se – mit Kno­chen, ver­steht sich. Stell Dir vor, un­se­re Fir­ma muß 700 Dol­lar pro Ki­lo­gramm Kör­per­ge­wicht für uns be­zah­len. So­viel kos­tet es näm­lich, wenn wir auf einen Missi­ons­ein­satz in den Or­bit ge­schos­sen wer­den. Der Nutz­last­ex­per­te stell­te mich als idea­len Astro­lan­tin­nen­ty­pus hin, weil ich bei 1.52 m Kör­per­grö­ße 39 Ki­lo­gramm wie­ge und da­mit ex­trem öko­lo­gisch funk­tio­nie­re.
    Nach je­weils zwei Ar­beits­stun­den mit ab­so­lu­tem Re­de­ver­bot ha­ben wir 30 Mi­nu­ten Quatsch­pau­se wie eben jetzt. Die Un­ter­hal­tun­gen krei­sen fast im­mer um das glei­che The­ma: Soll man sich spä­ter ein­mal einen Kerl an­la­chen oder lie­ber zur Sa­men­bank ge­hen; ein Re­tor­ten­ba­by ad­op­tie­ren oder sich ei­ne Miet­mut­ter leis­ten? Du hast mich selbst aus­ge­tra­gen und ge­bo­ren. Und einen leib­li­chen Va­ter ha­be ich auch. Ich mei­ne, einen Va­ter, der nicht an­onym ist. Dar­auf bin ich mäch­tig stolz. Als ich Dich ein­mal frag­te, was mein Pa für Dich ei­gent­lich be­deu­tet, hast Du geant­wor­tet: Er sei Dein ge­sun­des Ver­hält­nis. So et­was möch­te ich auch ein­mal ha­ben. Jetzt ist Pa­pa lei­der nicht mehr ge­sund. Falls Du von dort, wo Du nun bist, die Ge­schich­te nicht mit­be­kom­men ha­ben soll­test, hier ist sie …
    Zu­letzt ar­bei­te­te Pa an ei­nem Fließ­band in ei­ner so­ge­nann­ten bun­ten Rei­he, wo spe­zia­li­sier­te Ro­bo­ter Sei­te an Sei­te mit ro­bo­ten­den Spe­zia­lis­ten wer­ken. „Von der Zeu­gung bis zum Schrott – Elek­tro­nik heißt der Gott“, sag­te Paps im­mer. Die paar Män­ne­kens, die zwi­schen den Ro­bo­tern ar­bei­ten durf­ten, hiel­ten sich na­tür­lich für et­was Bes­se­res als ih­re Ma­schi­nen­kol­le­gen. Da­bei hat­ten die Ar­bei­ter den Ro­bo­tern nur ei­nes vor­aus – auch wenn es bei ih­rem Job nicht viel zu la­chen gab, ver­moch­ten sie we­nigs­tens zu la­chen. Sie konn­ten stumm in sich hin­ein­grin­sen, mun­ter aus sich her­aus­brül­len, ja so­gar Trä­nen la­chen. Und sei es über den dümms­ten al­ler Wit­ze. Al­les, was die hoch­s­pe­zia­li­sier­ten Ma­schi­nen­brü­der zu­we­ge brach­ten, be­stand hin­ge­gen aus ein paar Öl­trä­nen, die ei­ne Funk­ti­ons­stö­rung si­gna­li­sie­ren. Mein Va­ter

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