Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
Vom Netzwerk:
Ent­halt­sam­keit ge­mar­tert, ihm da einen Streich spie­len woll­te.
    Als die gu­te Fee das Zim­mer wie­der ver­las­sen hat­te, er­hob er sich er­neut. Er sah sich in dem Raum um. Sei­ne Bett­nach­barn ‚schlie­fen’ noch im­mer. Jetzt fiel ihm auch auf, daß sei­ne barm­her­zi­ge Sa­ma­ri­te­rin die bei­den gar nicht be­ach­tet hat­te.
    Aber er wun­der­te sich nicht lan­ge dar­über, son­dern ver­such­te, sei­ne Klei­der wie­der­zu­fin­den. Man hat­te ihn in ein le­bens­ech­tes Kran­ken­haus­nacht­hemd ge­steckt. Und da­mit woll­te er selbst in die­ser Spiel­zeug­welt nicht um­her­wan­deln.
    Frank öff­ne­te den in die Wand ein­ge­las­se­nen Klei­der­schrank. Dort fand er zwar nicht sei­ne ei­ge­ne Gar­de­ro­be, aber im­mer­hin doch einen ganz passablen An­zug und ein Ober­hemd. Was ihm fehl­te, war Un­ter­wä­sche. Sol­che Uten­si­li­en be­nö­tig­ten die Be­su­cher die­ser Mi­ni­welt ja of­fen­sicht­lich nicht. Da wür­de er sich ir­gend­wie be­hel­fen müs­sen.
    Als er dann das Kran­ken­zim­mer er­neut ver­ließ, be­geg­ne­te ihm auf dem Gang wie­der je­ne adret­te Schwes­ter. Sie sah noch im­mer zum An­bei­ßen aus: halb­lan­ge blon­de Haa­re un­ter ei­nem wei­ßen Häub­chen, ein aus­ge­spro­chen hüb­sches Ge­sicht und ei­ne phan­tas­ti­sche Fi­gur. Ih­ren Schöp­fern war da ein per­fek­tes Meis­ter­werk ge­lun­gen.
    Frank fühl­te in sich die Ver­su­chung auf­stei­gen, sie in die Wan­ge zu knei­fen. Und er tat es. Gleich dar­auf fand er sich ver­dutzt am Bo­den wie­der, denn die hüb­sche Per­son hat­te ihm ei­ne ge­wal­ti­ge Ohr­fei­ge ver­setzt.
    Hoch er­ho­be­nen Hauptes schritt sie von dan­nen. In die­sem Fal­le, fand Frank, ging der Per­fek­tio­nis­mus der Er­schaf­fer der Mi­nia­tur­welt doch ent­schie­den zu weit.
    Er er­hob sich und such­te den Aus­gang.
    Ei­ne Stun­de spä­ter saß er in dem klei­nen Häus­chen am Wald­rand bei ei­ner letz­ten Fla­sche Bier und dach­te über sei­ne Si­tua­ti­on nach. Es muß­te ganz ein­fach einen Weg ge­ben, an Nah­rungs­mit­tel zu kom­men, oh­ne PLAY­LAND zu ver­las­sen zu müs­sen.
    Nach ei­ner wei­te­ren Stun­de in­ten­si­ven Nach­den­kens war ihm schließ­lich ei­ne va­ge Idee ge­kom­men, und er mach­te sich so­fort dar­an, die Mög­lich­kei­ten ih­rer Ver­wirk­li­chung aus­zu­for­schen. Er stieg in den Wa­gen, den er sich zu­vor or­ga­ni­siert hat­te. Durch einen ein­fa­chen Knopf­druck im In­ne­ren konn­te man die Com­pu­ter­au­to­ma­tik au­ßer Kraft set­zen und das Fahr­zeug selb­stän­dig steu­ern.
    Frank fuhr in die Rand­zo­ne der rie­si­gen An­la­ge. In ei­ni­ger Ent­fer­nung konn­te er die für ihn wol­ken­krat­zer­ho­he Um­zäu­nung er­ken­nen. Je mehr er sich dem Haupt­ge­bäu­de nä­her­te, de­sto häu­fi­ger wur­de der Zaun durch Lücken un­ter­bro­chen, in die Im­biß­stän­de ein­ge­fügt wa­ren.
    Er hielt an und stieg aus. Mit der Stra­ße en­de­te die Mi­nia­tur­welt. Links war noch die per­fekt nach­ge­bil­de­te Land­schaft, rechts fand sich nor­ma­les Gras und Un­kraut, das für Frank jetzt al­ler­dings mehr als manns­hoch war.
    Nur sel­ten fuhr ein Wa­gen vor­bei, da die­ser Teil der An­la­ge von den Be­su­chern kaum noch ein­ge­se­hen wer­den konn­te.
    Frank setz­te sich in Be­we­gung, und nach fünf Mi­nu­ten stand er in ei­nem klei­nen La­ger­hof hin­ter ei­nem der Im­biß­stän­de. Na­tür­lich wa­ren für ihn jetzt die Aus­ma­ße rie­sig. Er selbst hin­ge­gen muß­te auf einen zu­fäl­li­gen Be­ob­ach­ter nicht grö­ßer als ei­ne Rat­te wir­ken.
    Kur­ze Zeit spä­ter hat­te er ent­deckt, was er such­te. Er klet­ter­te auf einen der dort la­gern­den Kar­tons. Zum Glück war der ge­öff­net. Was er sah, ließ sei­ne Hoff­nung stei­gen, nicht ver­hun­gern zu müs­sen. Ei­ne Tü­te Kar­tof­fel­chips lag ne­ben der an­de­ren. Wenn man von sei­ner au­gen­blick­li­chen Grö­ße aus­ging, dann muß­te solch ei­ne Tü­te meh­re­re Ta­ge für sei­ne Er­näh­rung rei­chen.
    In an­de­ren Kar­tons ent­deck­te Frank wei­te­re nahr­haf­te Le­cke­rei­en. Au­ßer­dem fand er Ge­trän­ke­do­sen. Und in ei­nem Ei­mer schwam­men

Weitere Kostenlose Bücher