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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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nicht?“
    Es war die grü­ne In­for­ma­ti­ons­da­me, die sich ne­ben ihm auf der Bank nie­der­ge­las­sen hat­te und sich ei­ne Zi­ga­ret­te an­zün­de­te.
    „Nein, nein, es ist schon al­les in Ord­nung!“ Jetzt nur kei­ne Pa­nik zei­gen und ru­hig blei­ben! „Al­so, ich hät­te ge­wet­tet, daß Sie ge­ra­de den größ­ten Schick­sals­schlag Ih­res Le­bens er­lit­ten ha­ben.“
    Sie ki­cher­te vor sich hin. Frank sah sie alar­miert an. Was ahn­te sie?
    Aber sie zog harm­los an ih­rer Zi­ga­ret­te.
    „Wer­den Sie heu­te wie­der ‚Ih­ren’ Wa­gen mie­ten?“
    Er schüt­tel­te miß­mu­tig den Kopf.
    „Klar, ich wür­de schon ger­ne. Die­se An­la­ge fas­zi­niert mich un­ge­heu­er. Aber ich fürch­te, es wird heu­te kaum mög­lich sein.“
    Als er nicht so­fort wei­ter­sprach, sah sie ihn fra­gend an.
    Die­se Da­me hat­te im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes den Schlüs­sel zu sei­nen Mil­lio­nen. Wel­ches war die rich­ti­ge Tak­tik, an die­sen Schlüs­sel zu ge­lan­gen? Falls es über­haupt so di­rekt ei­ne Mög­lich­keit gab!
    Frank ent­schied sich für die teil­wei­se Wahr­heit.
    „Ge­ra­de ha­be ich fest­ge­stellt, daß ich mei­ne Geld­bör­se zu Hau­se ha­be lie­gen las­sen. Ich wer­de wohl wie­der um­keh­ren müs­sen.“
    Die Da­me rea­gier­te nicht. Frank räus­per­te sich. „Da­bei ha­be ich heu­te einen mei­ner sel­te­nen frei­en Ta­ge!“
    Mit Be­to­nung – aber wie­der nichts.
    Ver­teu­felt ger­ne hät­te er jetzt selbst ei­ne Zi­ga­ret­te zwi­schen den Fin­gern ha­ben mö­gen. Die Da­me in­ha­lier­te ge­nuß­voll.
    „Ge­ra­de heu­te ist es hier sehr ru­hig“, sin­nier­te sie. „Ich hät­te Ih­nen ‚Ih­ren’ Wa­gen oh­ne wei­te­res über­las­sen kön­nen. So­gar oh­ne Vor­be­stel­lung!“
    Frank ging aufs Gan­ze: „Sie kön­nen mir den Wa­gen nicht mal ge­gen ein Pfand zur Ver­fü­gung stel­len?“
    Die Da­me in der grü­nen Uni­form mus­ter­te ihn jetzt auf­merk­sam.
    „Das Pfand müß­te im­mer­hin schon einen Wert von hun­dert­fünf­zig Mark ha­ben. Was bie­ten Sie denn an?“
    „Ich wür­de Ih­nen selbst­ver­ständ­lich noch heu­te das Geld brin­gen, da­mit Sie ab­rech­nen kön­nen!“ Viel­leicht hat­te sie der fle­hen­de Un­ter­ton in sei­ner Stim­me be­ein­druckt, denn sie stand auf und ging zum In­for­ma­ti­ons­tisch hin­über.
    „Ge­ben Sie mir Ih­ren Per­so­nal­aus­weis!“ rief sie ihm über die Schul­ter zu­rück zu. „Ich wer­de ver­mer­ken: per­sön­lich be­kannt. Aber den­ken Sie dran, ich muß für den Be­trag ge­ra­de­ste­hen!“
    Sei­ne Hand fuhr in die In­nen­ta­sche sei­nes Jacketts. Er­leich­tert fühl­te er das Do­ku­ment. Aber bei dem Ge­dan­ken, sich von die­sem Aus­weis tren­nen zu müs­sen, war ihm dann doch äu­ßerst un­wohl.
    Schließ­lich reich­te er ihn über den Tre­sen. Die In­for­ma­ti­ons­da­me schlug die In­nen­sei­te auf und ver­glich das Fo­to mit dem Ori­gi­nal. Sehr schmei­chel­haft muß­te der Ver­gleich nicht ge­ra­de aus­ge­fal­len sein, denn sie lä­chel­te et­was an­züg­lich. Dann no­tier­te sie sich ei­ni­ge An­ga­ben und reich­te ihm an­schlie­ßend die Schlüs­sel für sei­nen Wa­gen her­über.
    Kaum ei­ne hal­be Stun­de spä­ter stand Frank wie­der am In­for­ma­ti­ons­schal­ter, um sei­nen Paß ein­zu­lö­sen. Er gab vor, das Geld doch noch ge­fun­den zu ha­ben.
    Das Mäd­chen sah ihn sehr ei­gen­ar­tig an. Und als er sich um­dreh­te, ent­deck­te er Leo, der läs­sig an ei­ner Säu­le lehn­te und ihn be­ob­ach­te­te.
    Frank ver­gaß al­le Vor­sicht und spur­te­te zu sei­nem Si­mu­la­ti­ons­fahr­zeug zu­rück. Leo ver­such­te, ihm den Weg ab­zu­schnei­den. Aber es ge­lang ihm noch recht­zei­tig, den Wa­gen­schlag zu schlie­ßen.
    Noch gut zwan­zig Mi­nu­ten blie­ben ihm. In die­ser Zeit muß­te er den Markt­platz in der klei­nen Mo­dell­stadt er­reicht und das Fahr­zeug ver­las­sen ha­ben. Im Grun­de blieb ihm so­gar noch we­ni­ger Zeit, denn von ei­nem be­stimm­ten Au­gen­blick an wür­de sich sein Wa­gen selb­stän­dig ma­chen und zu sei­nem Aus­gangs­punkt zu­rück­keh­ren.
    Ge­ra­de jetzt setz­te auf der An­la­ge die Haupt­ver­kehrs­zeit ein,

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