Kopernikus 6
riesige Knackwürstchen.
Es stellte sich jetzt allerdings eine entscheidende Schwierigkeit heraus, als ihm klar wurde, daß es ihm unmöglich sein würde, die riesigen Tüten und Dosen zu transportieren.
Doch nach kurzer Überlegung fiel ihm auch eine Lösung für dieses Problem ein.
Er erinnerte sich, daß im Gegensatz zu jenen im Hauptgebäude die Imbißstände außerhalb nachts geschlossen wurden. Auf diese Tatsache gründete sich sein Plan, und er machte sich sofort an die Vorbereitungen zu dessen Ausführung.
Frank fuhr zurück in die Modellhauptstadt. Dort war ihm ein Platz bekannt, an dem nachts für gewöhnlich mehrere Tieflader abgestellt waren. Seinen eigenen Wagen bugsierte er auf die Ladefläche eines der Transporter und fuhr mit diesem dann zu dem ausgewählten Kiosk zurück. Dort lud er den PKW ab und steuerte ihn nochmals zurück in die Stadt, um schließlich mit einem Autokran wieder an der Straße bei dem Imbißstand aufzutauchen.
Nachdem er sich vergewissert hatte, daß der Kiosk inzwischen nicht mehr bewirtschaftet wurde, lenkte er zunächst vorsichtig den Tieflader in dessen Innenhof.
Das erwies sich als recht schwierig, weil die Gräser sich als kräftige Hindernisse herausstellten.
Nach mehrmaligem Vor- und Zurückstoßen stand der Transporter schließlich an der gewünschten Stelle.
Den Autokran ebenfalls dorthin zu bringen, war nur noch halb so schwierig, weil Frank jetzt lediglich nur noch der vorbereiteten Spur zu folgen brauchte. Auch das Beladen erwies sich nicht als Problem.
Und eine Stunde später schwenkte ein mit einer Packung Kartoffelchips, einer Bockwurst und einer Dose Bier beladener Tieflader vorsichtig von einer halbverwilderten Rasenfläche auf eine Seitenstraße der Miniaturwelt PLAYLAND ein.
Frank parkte den großen Lastwagen vor seinem Waldrefugium. Dann organisierte er sich einen weiteren PKW, um den Autokran abholen zu können. Später fuhr er die Strecke noch einmal, damit er den PKW aufladen und damit jegliche Spur seines nächtlichen Besuches beseitigen konnte.
Gegen Morgen sank er erschöpft in sein Bett und träumte von riesigen Kartoffelchips und einer Dose Bier, in der er ertrank.
Der Gedanke an die hübsche Krankenschwester verfolgte ihn ständig. Er spürte nun doch so etwas wie Einsamkeit, und er hatte Sehnsucht nach einem Wesen, das diese Einsamkeit mit ihm teilte. Dabei fiel ihm immer wieder jenes nette blonde Geschöpf ein, das sich im Krankenhaus als so ausgesprochen schlagfertig erwiesen hatte.
Und eines Tages fuhr er dann hin zum Hospital in der Stadt.
Er entdeckte sie sofort, als er den Gang zu seinem ehemaligen Zimmer hinab schlenderte. Sie schob einen Wagen mit medizinischen Gerätschaften an ihm vorbei.
Frank blickte ihr nach und kratzte sich am Kinn. Sie sah so verflixt gut aus.
Er ließ sich in einem der Sessel nieder, die in der Welt der Lebendigen den Besuchern und Patienten der Klinik vorbehalten geblieben wären. Nach kurzer Zeit kam sie zurück. Sie blieb an einem Schrank stehen und hantierte daran herum. So hatte er Gelegenheit, sie näher zu betrachten.
Unwillkürlich fiel ihm sein schütteres Haar ein, und er mußte daran denken, welche Schwierigkeiten er draußen in der Welt hatte, überhaupt mit einem Mädchen in Kontakt zu treten. Seitdem er aus dem Knast entlassen worden war, hatte ihm nur Geld über die Runden geholfen.
Die blonde Samariterin drehte sich um und schien ihn einen Augenblick lang anzusehen. Über ihrer rechten Brust prangte ein grünes Ansteckschildchen mit einem Namen. Trotz aller Bemühungen konnte Frank ihn jedoch von hier aus nicht entziffern. Deshalb stand er auf. Und als sie wieder den Gang
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